PreSonus AudioBox 1818VSL Benutzerhandbuch

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5.0 Tutorials
5.2

Kleines Einmaleins der Dynamikbearbeitung

5.2

Kleines Einmaleins der Dynamikbearbeitung

Jeder “Virtual StudioLive”-Kanal (VSL) für die AudioBox 1818VSL bietet einen “Fat
Channel”. Nachstehend finden Sie einen Auszug aus einem Dynamik-Tutorial, das der
Präsident und Gründer von PreSonus, Jim Odom, verfasst hat. Wahrscheinlich hilft es
Ihnen beim Ausschöpfen der von “VSL” gebotenen “Fat Channel”-Möglichkeiten. Hier
werden die Grundbegriffe der Dynamikbearbeitung erläutert und die gängigsten
Dynamikprozessoren vorgestellt.

5.2.1 Häufig gestellte Dynamikfragen

Was ist überhaupt der ‘Dynamikumfang’?

Der Dynamikumfang vertritt den Abstand zwischen dem lautesten und leisesten
Pegel, die ein Gerät wiedergeben kann. Beispiel: Wenn für einen Prozessor erwähnt
wird, dass der maximale Eingangspegel vor Übersteuerung +24dBu beträgt, wäh-
rend das Grundrauschen bei –92dBu liegt, dann hat der Prozessor einen Dynami-
kumfang von 24 + 92= 116dB.

Der durchschnittliche Dynamikumfang eines Orchesters beträgt –50dBu~+10dBu,
also insgesamt 60dB. Auf dem Papier sieht 60dB eher bescheiden aus, aber wenn
man das kurz nachrechnet, stellt man fest, dass ein Signal bei +10dBu eindrucksvolle
1000 Mal lauter ist als bei –50dBu!

Bei Rockmusik ist der Dynamikumfang viel geringer, in der Regel zwischen –10dBu
und +10dBu, also insgesamt 20dB. Daher sind Abmischungen von Rockmusik weit-
aus ermüdender.

Wer braucht überhaupt einen Kompressor?

Spinnen wir den obigen Faden einfach weiter… Sie haben den Dynamikumfang
eines Rocktitels endlich auf 20dB abgewürgt und möchten jetzt einen Gesangspart
hinzufügen. Eine nicht komprimierte Gesangsstimme hat einen Dynamikumfang
von 40dB, d.h. sie schwankt zwischen –30dBu und +10dBu. Die Stellen, an denen der
Pegel +10dBu beträgt, hört man, leisere Passagen versinken dagegen im Gewusel.
Alles, was leiser ist als –30dBu, hört man schlicht und ergreifend nicht, weil es von
den anderen Parts übertönt wird. Mit einem Kompressor kann man den Dynami-
kumfang der Stimme auf 10dB reduzieren (d.h. komprimieren). Wenn man den Pegel
der Stimme dann auf +5dBu stellt, bewegt sich ihre Dynamik zwischen 0dBu und
+10dBu. Selbst “leisere” Passagen sind dann immer noch lauter als die übrigen Parts,
während laute Passagen niemals als übertrieben erfahren werden – die Stimme “liegt
also schön im Titel”, wie der Amerikaner sagt.

Das gilt selbstverständlich auch für die übrigen Instrumente der Abmischung. Da
jedes Instrument einen wichtigen Stellenwert hat, kann man mit einem Kompressor
dafür sorgen, dass es diesen Status auch verteidigt.

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