2 dynamikbearbeitungstypen, 2 dynamikbearbeitungs, Typen — 66 – PreSonus AudioBox 1818VSL Benutzerhandbuch

Seite 72

Advertising
background image

66

66

PreSonus AudioBox

1818VSL

Übersich

t

Anschlüsse

Verbindung

mit einem

Comput

er

Sof

tw

ar

e: ‘

Vir

tual
StudioLiv

e’

und
‘S

tudio O

ne Ar

tist

Tut

orials

Technische

Infos

Fehlersuche und

Gar

an

tie

Tut

orials

5.0 Tutorials
5.2

Kleines Einmaleins der Dynamikbearbeitung

Höhere Pegel (über dem Schwellenwert, alias “Threshold”) werden automatisch
abgeschwächt. Die “Kompression” verweist auf den Faktor, um welchen der Pegel
des eingehenden Signals bei Überschreiten des Schwellenwerts abgeschwächt
wird. Je geringer der Dynamikumfang einer Quelle, desto pflegeleichter kann man
sie aufnehmen und abmischen. Zumal bei der Abmischung erspart einem dies das
fortwährende Auf- und Abschieben des Gesangs-Faders usw.

Es reicht ja schon, dass sich der Sänger während der Aufnahme bewegt, damit
auffällige und unnatürliche Pegelschwankungen auftreten. In solch einem Fall zieht
man dann einen Kompressor hinzu, der die lautesten Signale so stark reduziert, dass
der Pegel ausgewogener klingt.

Wie stark ein Kompressor den Signalpegel reduziert, wird vom Verhältnis (Ratio) und
der Pegelschwelle (Threshold) vorgegeben. Ein Verhältnis von “2:1” oder weniger gilt
als leichte Komprimierung, weil Signalpegel oberhalb der Pegelschwelle halbiert
werden. “Ratio”-Werte ab “10:1” werden “Limiting” genannt.

Je weiter man die Pegelschwelle herabsetzt, desto größer wird der komprimierte
Signalanteil (wenn das Signal ursprünglich den Nennpegel hat). Man darf ein Signal
nie so stark komprimieren, dass die Dynamik völlig verschwindet, weil das zu einem
unnatürlichen Ergebnis führt. (Andererseits gibt es Toningenieure, welche die Signale
mausetot bügeln – und trotzdem als Helden gefeiert werden!)

Mit “Limiting” ist die Signalbearbeitung gemeint, mit der man ein Signal ab einem
bestimmten Pegel daran hindert, lauter zu werden (d.h. seine Amplitude erhöht sich
nicht mehr).

Kompressoren und Limiter gehören zur Grundausstattung eines jeden Toningenieurs
und werden pausenlos verwendet. Beispiel:

Eine Bassdrum kann in einer beinharten Gitarrenwand durchaus untergehen, ganz
gleich wie weit man ihren Fader hochschiebt. Mit einer Prise Kompression wird die
Bassdrum weitaus durchsetzungsfähiger – und man kann sie sogar wieder etwas
leiser stellen.

Ein Gesangspart hat in der Regel einen großen Dynamikumfang. Transienten (die
lautesten Teile eines Signals) können weit über dem Durchschnittspegel des Gesangs
liegen. Da der Pegel kontinuierlich und vor allem stark schwankt, lassen sich Pegel-
unterschiede nur schwierig mit einem Fader kompensieren. Mit einem Kompressor/
Limiter kann man dies dagegen automatisch steuern, ohne den subtilen expressiven
Nuancen Abbruch zu tun.

Bisweilen wird eine Sologitarre von den Rhythmusgitarren überstimmt. Auch das
kann man mit einem Kompressor verhindern, ohne die Sologitarre übertrieben laut
zu stellen.

Bassgitarren haben so ihre Tücken während der Aufnahme. Ein gleichmäßiger Pegel
und ein klar definierter Einsatz lassen sich meist nur mit einem Kompressor erzielen.
Und nur um Vorurteilen vorzubeugen: Ein Bass braucht in den tiefen Frequenzen
nicht unbedingt zu “wummern”. Bearbeiten Sie ihn mit einem Kompressor/Limiter,
damit er in jenem Frequenzbereich Druck macht und somit etwas Wesentliches zum
Mix beisteuert.

Advertising