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Tutorials 5.0

Kleines Einmaleins der Dynamikbearbeitung 5.2

Müssen alle Parts komprimiert werden?

Manche Leute antworten spontan: “Um Gottes Willen! Zu viel Kompression ist fürch-
terlich.” Dagegen kann man aber einwenden, dass nur eine “Überkomprimierung”
wirklich daneben ist, jener Umstand nämlich, bei dem man den Kompressor arbeiten
hört. Ein hochwertiger und gut eingestellter Kompressor ist dagegen unhörbar! Folg-
lich ist der “überkomprimierte” Eindruck in der Regel auf ungünstige Einstellungen
für ein bestimmtes Instrument zurückzuführen – es sei denn, das wurde absichtlich
getan.

Warum sind alle Kanäle der besten Mischpulte der Welt mit einem Kompressor ausgestattet?

Weil die meisten Parts einer Abmischung mehr oder weniger stark komprimiert
werden müssen, um allzeit hörbar zu sein.

Und braucht man “Noise Gates” wirklich?

Kehren wir noch einmal zu unserem komprimierten Gesangspart zurück – dessen
Dynamikumfang beträgt nach der Bearbeitung noch 20dB. Wenn man den Pegel
der leiseren Passagen anhebt, passiert es oft, dass man plötzlich Hintergrundge-
räusche (Klimaanlage, Schlagzeug) hört. Selbstverständlich kann man versuchen,
die Gesangsspur in jeder Pause auszuschalten, aber das führt in der Regel zu einer
Katastrophe. Ein “Noise Gate” arbeitet viel genauer. Wenn man als Pegelschwelle die
Untergrenze des Dynamikumfangs (hier –10dBu) wählt, werden Störgeräusche in
den Gesangspausen unterdrückt.

Wenn Sie schon einmal ein Live-Konzert gemischt haben, wissen Sie bestimmt, wie
problematisch Becken in den Tom-Mikrofonen sind… Wenn Sie die Höhen eines
Tom-Mikrofons anheben, um einen knallenderen Sound zu erzielen, werden auch
die Becken lauter, was seinerseits zu einer Übereifrigkeit der Hochtöner führt. Wenn
Sie ein Gate in den Signalweg der Tom-Mikrofone einschleifen, verschwindet das
Problem – und das Schallbild wird insgesamt filigraner.

Die Dynamikbearbeitung ist bis auf weiteres der beste Ansatz für ein ausgewogene-
res Schallbild und stellt zugleich einen guten Schutz der Ohren und Lautsprecher dar.
Und dann ist da noch der erhöhte Komfort für die leichtere Platzierung aller Signale
in einer Abmischung.

5.2.2 Dynamikbearbeitungstypen

Kompressor/Limiter

Punch, gefühlte Lautheit, Präsenz – das sind nur drei Begriffe, die mit einem Kom-
pressor oder Limiter assoziiert werden.

Mit einem Kompressor oder einem Limiter wird der Dynamikumfang (d.h. Pegel-
schwankungen) gebändigt. Bei Audiosignalen ist der Unterschied zwischen Pegel-
spitzen und Durchschnittspegel erstaunlich groß. Pegelspitzen führen zu einer
Überlastung des Eingangsverstärkers bzw. der Boxen und folglich zu Übersteuerung.

Ein Kompressor/Limiter ist ein Verstärkertyp, dessen Pegelanhebung in Abhängig-
keit des eingehenden Pegels variiert wird. In beiden Fällen kann man einstellen,
welchen Pegel der Kompressor/Limiter maximal unbeschnitten durchlassen darf.

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