Transpose klaviatur-funktionen local control, Grundlagen der synthetischen klangerzeugung, Pitch tone volume – Novation Bass Station II Benutzerhandbuch

Seite 8: Mittleres c

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Mittleres C

Transpose-Funktion
Der Synthesizer lässt sich in Halbtonschritten um eine Oktave nach oben oder unten
transponieren.

Um den Bass Station II zu transponieren, halten Sie die Transpose-Taste 4 gedrückt und drücken
dann auf der Klaviatur die Taste, auf die Sie transponieren möchten. Die Transposition bezieht sich
dabei immer auf das mittlere C. Wenn Sie den Synthesizer beispielsweise um vier Halbtöne nach oben
transponieren möchten, halten Sie die Transpose-Taste gedrückt und drücken dann das E oberhalb
des mittleren C. Um zur Standard-Stimmung zurückzukehren, führen Sie die Schritte erneut aus,
drücken aber diesmal als Ziel das mittlere C.

Arpeggiator
Bass Station II bietet eine Arpeggiator-Funktion, mit der sich Arpeggios unterschiedlicher Komplexität
und Rhythmik wiedergeben und in Echtzeit manipulieren lassen. Um den Arpeggiator zu aktivieren,
drücken Sie in der Arpeggiator-Sektion die ON-Taste 42 , sodass die zugeordnete LED leuchtet.

Wenn Sie jetzt eine Einzelnote spielen, wird die Note vom Arpeggiator wiederholt ausgelöst, wobei
die Wiederholungsgeschwindigkeit über den Tempo-Regler 44 eingestellt wird. Wenn Sie einen
Akkord spielen, identifiziert der Arpeggiator die einzelnen Noten und spielt sie ebenfalls in diesem
Tempo einzeln und der Reihe nach (diese Funktion wird als „Arpeggio-Muster“ oder „Arp-Sequenz“
bezeichnet). Wenn Sie also einen C-Dur-Dreiklang spielen, wird der Akkord in C, E und G aufgelöst.

Über die Bedienelemente Rhythm 45 , Arp Mode 46 und Arp Octaves 47 können Sie
den Rhythmus, die Reihenfolge und den Tonumfang der Sequenz bearbeiten. Eine ausführliche
Beschreibung finden Sie im Abschnitt „Die Arpeggiator-Sektion“ auf Seite 16.

Klaviatur-Funktionen

Um die Anzahl der Bedienelemente des Bass Station II möglichst gering zu halten (und den
Synthesizer damit kompakter und cooler zu machen), wurde ein Teil der Konfigurations-Funktionen
direkt auf die Tasten der Klaviatur gelegt. Das System entspricht in etwa dem einer Computertastatur,
bei der Sie bei gedrückter Shift-, Strg-, oder Fn-Taste zusätzliche Tastaturkommandos auslösen
können. Um die Klaviatur-Funktionen auszulösen, halten Sie die Function/Exit-Taste 5 gedrückt
und drücken dann eine Taste auf der Klaviatur. Die Klaviatur-Funktionen sind direkt oberhalb der
einzelnen Tasten aufgedruckt.

Einige Klaviatur-Funktionen haben eine Schaltfunktion zum Aktivieren/Deaktivieren einer Funktion,
andere bieten Zugriff auf Parameter mit einem bestimmten Wertebereich. Im Klaviatur-Funktions-
Modus dienen die Tasten Patch/Value 8 zur Bearbeitung des Status bzw. Parameterwerts.

Drücken Sie die Taste Function/Exit erneut, um den Klaviatur-Funktions-Modus zu verlassen. Um
einen weiteren Parameter zu bearbeiten, halten Sie die Taste Function/Exit gedrückt und drücken
Sie die Taste des gewünschten Parameters. Eine ausführliche Beschreibung der Klaviatur-Funktionen
finden Sie auf Seite 17.

Local Control
Der Bass Station II bietet eine Fülle von MIDI-Funktionen und fast sämtliche Bedienelemente und
Synth-Parameter können als MIDI-Befehl an externe Geräte ausgegeben werden. Auf der anderen
Seite lässt sich auch fast jede Funktion über MIDI-Befehle von einer DAW oder einem Sequenzer aus
steuern.

Die Funktion Local Control wird über die Klaviatur-Funktion Global: Local (das hohe A) aktiviert/
deaktiviert. Halten Sie die Taste Function/Exit 5 gedrückt und drücken Sie die Taste auf der
Klaviatur. Über die Value-Tasten 8 können Sie Local Control ein- und ausschalten. Die gewählte
Einstellung wird im Display angezeigt. Drücken Sie Function/Exit erneut, um den Klaviatur-Funktions-
Modus zu verlassen. In der Voreinstellung ist Local Control aktiviert, damit der Synthesizer über die
Klaviatur gespielt werden kann. Wenn Sie den Synthesizer per MIDI von einem anderen Gerät (z.
B. einem Master Keyboard) aus ansteuern möchten, wählen Sie die Option Local Control Off. Nach
einem Neustart des Instruments ist Local Control immer aktiviert (On).

GRUNDLAGEN DER
SYNTHETISCHEN
KLANGERZEUGUNG

In diesem Abschnitt werden die grundlegenden Verfahren der synthetischen Klangerzeugung
behandelt, wobei auf die entsprechenden Funktionen des Bass Station II Bezug genommen wird.
Wenn Sie mit dem Thema der analogen Klangsynthese noch nicht vertraut sind, empfehlen wir Ihnen,
dieses Kapitel aufmerksam zu lesen. Anwender, die hiermit bereits Erfahrung haben, können diesen
Abschnitt überspringen.

Um zu verstehen, wie ein Synthesizer Klänge erzeugt, muss man zuerst die einzelnen Komponenten
und ihre Funktionen verstehen.

Wir nehmen einen Klang wahr, wenn periodische Schwingungen das Trommelfell in unserem Ohr
erreichen. Das Gehirn identifiziert diese Schwingungen verblüffend genau als einen spezifischen Klang
aus einer unendlichen Anzahl verschiedenartigster Klänge.

Erstaunlicherweise kann jeder Klang mit Hilfe von nur drei Grundeigenschaften beschrieben werden,
die allen Klängen gemein sind. Diese sind:

Tonhöhe (Pitch)

Klangfarbe (Tone)

Volume

Klänge unterscheiden sich lediglich durch die relativen Verhältnisse dieser drei Grundeigenschaften
zueinander und wie sie sich im Verlauf des Klangs ändern.

Mit einem Synthesizer hat man präzise Kontrolle über diese drei Grundeigenschaften und ihren
zeitlichen Verlauf. Diese Grundeigenschaften haben oft anders lautende Bezeichnungen: Die
Lautstärke (Volume) kann als Amplitude oder Level, die Tonhöhe (Pitch) als Frequency und die
Klangfarbe (Tone) als Timbre bezeichnet werden.

Tonhöhe (Pitch)
Wie erwähnt, wird ein Klang als Luftschwingung über das Trommelfell wahrgenommen. Die
Tonhöhe (Pitch) eines Klangs wird von der Geschwindigkeit dieser Schwingungen bestimmt. Ein
erwachsener Mensch kann minimal etwa 20 Schwingungen pro Sekunde (= 20 Hz) wahrnehmen,
die das Gehirn als Bass interpretiert. Die schnellsten wahrnehmbaren Klänge liegen bei mehreren
Tausend Schwingungen pro Sekunde, die das Gehirn als hohen Ton erkennt.

Zeit

Zeit

A

B

Wenn man die Anzahl der Pegelspitzen in den abgebildeten Wellenformen (Schwingungen) vergleicht,
sieht man, dass die Wellenform B exakt doppelt so viele Pegelspitzen hat wie Wellenform A. Damit ist
Wellenform B genau um eine Oktave höher gestimmt als Wellenform A. Die Anzahl der Schwingungen
innerhalb einer bestimmten Zeitspanne bestimmt die Tonhöhe des Klangs. Daher wird die Tonhöhe
oft auch als Frequenz bezeichnet. Somit entspricht die Anzahl der Pegelspitzen einer Wellenform
innerhalb einer bestimmten Zeit der Tonhöhe bzw. Frequenz.

Klangfarbe (Tone)
Musikalische Klänge bestehen aus mehreren unterschiedlichen, zueinander in Beziehung stehenden
Tonhöhen, die gleichzeitig erklingen. Die lauteste Tonhöhe bezeichnet man als Grundton (Fundamental
Pitch) und entspricht der wahrgenommenen Musiknote. Die anderen Tonhöhen in diesem Klang stehen
in einfachen mathematischen Verhältnissen zur Grundtonhöhe und werden Harmonische oder auch
Obertöne genannt. Die relative Lautstärke jedes Obertons im Vergleich zum Grundton bestimmt die
gesamte Klangfarbe bzw. das Timbre des Klangs.

Betrachten wir zwei Instrumente wie etwa ein Cembalo und ein Klavier, bei denen dieselbe Note
auf der Tastatur mit der gleichen Lautstärke gespielt wird. Obwohl sie die gleiche Lautstärke und
Tonhöhe haben, unterscheiden sich die Instrumente deutlich im Klang. Der Grund dafür sind die
unterschiedlichen Mechaniken der Tonerzeugung bei beiden Instrumenten, die unterschiedliche
Obertöne erzeugen. Die Obertöne im Klavierklang unterscheiden sich von denen des Cembalos.

Volume
Die Lautstärke (Volume), oft auch als Amplitude oder Level bezeichnet, bestimmt, wie groß bzw. hoch
die Schwingungen eines Klangs sind. Einfach ausgedrückt: Ein Klavier ist in einem Meter Entfernung
lauter als in 50 Meter Entfernung.

Lautstärke

A

B

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