Manley MASSIVE PASSIVE STEREO TUBE EQ Benutzerhandbuch

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unmittelbarer Nähe der angegebenen Frequenz, und je mehr wir uns von der
Frequenzspitze entfernen, umso weniger Boost- oder Cut-Effekte erzielen wir. Die
Bandbreite der Bell-Kurven ist sehr eng und die Bandbreiteneinstellung bringt nur
eine geringe Veränderung; sie bestimmt auch die maximale Anhebung und
Senkung (wie ein

Pultec

). Shelf-Kurven steigen (oder sinken) zum hohen (oder

tiefen) Wert hin (deswegen auch hohe Ebene (high shelves) und niedrige Ebene
(low shelves). Diese sollten Sie auf keinen Fall mit "hohen und niedrigen Filtern"
verwechseln, die alles oberhalb oder unterhalb einer gegebenen Frequenz
wegfiltern. Bei Shelf haben Sie außerdem die Möglichkeit einer Gain-Einstellung
(dB), mit der Sie nach bedarf das Anheben bzw. Senken verstärken können – mit
Filtern wäre dies nicht möglich. Beim MP EQ können Sie jeweils in jedem der 4
Bänder auf Shelf schalten. Die Shelf-Stellungen der beiden mittleren Bänder sind
praktisch identisch mit den äußeren Bändern, sie bieten lediglich die Möglichkeit
zusätzlicher Frequenzstufen. So können Sie z.B. beim Mittel-Hoch-Band die
Frequenz 3K3 mit 4 dB einstellen. Dann wählen Sie z.B. am Hochband 12K mit 10
dB, was einige leichte Steigerung bedeutet.

BTW

, so beträgt die maximale

Anhebung 10 dB (und nicht 14 dB) und liegt bei ca. 20 kHz. Wenn Sie zwischen
Shelf und Bell wechseln, haben Sie den Eindruck, als sei der Effekt bei Shelf
niedriger. Dem ist nicht so. Beide können um 20 dB anheben, aber zu den
höheren Ausschlägen hin kann diese Anhebung sub- oder super-sonic sein, da wir
Shelf bei halber Höhe (10dB)

spezifizieren

und nicht bei 3dB rauf (oder runter) und

nicht beim maximalen Punkt. Dieser Effekt ist reduziert, wenn Sie eher mittlere
Bandbreiten wählen; bei mittleren bis engen Bandbreiten ist die Wirkung stärker.
Die meisten EQs geben Ihnen keine Möglichkeit, zwischen Shelf und Bell zu
schalten und bieten auch keine funktionierende Bandbreite in der Shelf-
Einstellung, wodurch sich einige ungewohnte Reaktionen ergeben mögen.

3)

GAIN (ZUGEWINN, SREIGERUNG)

. Mit diesem Drehknopf bestimmen Sie das

Ausmaß oder die Höhe von BOOST bzw. CUT und funktioniert mit dem BOOST /
OUT / CUT-Wahlschalter. Die Null-Stellung befindet sich am Anschlag, wenn Sie
den Knopf ganz nach links drehen, nicht in der “12:00-Uhr“-Position wie bei den
meisten anderen EQs. Dies entspricht mehr einem Pultec. Maximum BOOST oder
CUT ist am rechten Anschlag erreicht, bis zu 20 dB – aber nicht immer. Das ist
gewissermaßen abhängig von der Bandbreiten-Steuerung. Das Maximum von 20
dB erzielen Sie in der SHELF-Funktion, wenn der Bandbreiten-Knopf ganz nach
links gedreht ist, und etwa 12 dB, wenn er ganz nach rechts gedreht ist. In der
BELL-Funktion erzielen Sie 20 dB, wenn Sie eine Bandweitenstellung ganz rechts
wählen und ca. 6 dB, wenn dieser Dreknopf ganz links anschlägt. Die “12:00-Uhr“-
Stellung in der “schmalen“ BELL-Funktion bringt etwa 8 dB Boost oder Cut. Mit
anderen Worten, Sie sollten sich wegen der zu erzielenden dB-Werte nicht nach
den Markierungen richten. Viele EQs arbeiten zwar so. Andererseits ist dieses
Zusammenspiel das Ergebnis einer natürlichen "Zusammenarbeit" zwischen den
Komponenten und hört sich deswegen natürlich und nicht künstlich an.

Die 4 GAIN-Steuerungen arbeiten, abweichend von der Funktionsweise anderer
EQs, nicht unabhängig von einander. Es erfolgt ein paralleles EQ im Gegensatz
zum sonst gebräuchlichen verbundenen System. Wenn Sie alle 4 Bänder auf
ungefähr 1 kHz einstellen und ein Gain von 20dB wählen, dann erhalten Sie nicht
80dB, sondern nur etwa 20dB (+20 dB an Boost und 60 dB werden beschnitten).
Das hat demnach zur Folge, dass bei einer Boost-Einstellung in einem Band, die
anderen 3 Bänder kaum eine Auswirkung haben, wenn sie auf ähnlichen
Frequenzen und Bandbreiten arbeiten. Praktisch alle anderen Parameter sind in

Manley – MASSIVE PASSIVE EQ Manual deutsch

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