Manley MASSIVE PASSIVE STEREO TUBE EQ Benutzerhandbuch

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Serie geschaltet und sind so konzipiert, dass sie sich nicht gegenseitig
beeinflussen (was sehr nützlich ist, wenn Sie einen weißen Kittel mit
Taschenschoner tragen....). Es gibt gewichtige Gründe für diese Vorgaben und bei
einigen Anwendungen sind sie unabdingbar. Und warum sollte ein EQ nicht von
der Norm abweichen und als Audio-Gerät eher musikalische Ambitionen und
Eigenschaften haben anstatt nur eine technische Funktion zu erfüllen oder den
Spieltrieb zu fördern. Wir haben uns um einen Ausgleich zwischen künstlerischen,
technischen und praktischen Erwägungen beim MP EQ bemüht und bieten alte
und neue Lösungen, die den Ohren der Aufnahmeingenieuren gefallen (und
unseren eigenen).

4.

BANDWIDTH (Bandbreite). Dies entspricht der “Q“-Steuerung in anderen EQs.
Eine bessere Bezeichnung wäre "Dämpfung" oder "Resonanz" gewesen; aber wir
haben "Bandbreite" gewählt, um in der Pultec-Terminologie zu bleiben, zumal es
eher ein "konstantes Bandbreiten"-Design (*) ist als ein "konstantes Q" und wegen
der einzigartigen Arbeitsweise in der Shelf und Bell-Funktion. In der Bell-Stellung
werden Sie eher Ähnlichkeiten zu den meisten Q-Steuerungen finden: mit einer
breiteren Form in der Stellung ganz nach links und einer engeren Form ganz nach
rechts. Das breiteste Q (bei max. Boost) beträgt 1 für das 1. (tiefe Frequenz-)
Band und 1,5 für die restlichen 3 Bänder; und das engste Q beträgt 2,5 bis 3 bei
allen Bändern und den meisten Frequenzen. Auf dem Papier scheinen die Bell-
Breiten weniger Auswirkung zu haben wie beim Hören selbst; und der Klang ist
stärker beeinflusst durch

"damping"

oder

"ringing"

und wie dies mit dem Gain

zusammen wirkt. Ebenso assoziieren die meisten Menschen einen breiten Bell an
herkömmlichen EQs mit einem stärkeren Energie-Boost oder -Cut und der MP EQ
scheint umgekehrt zu funktionieren und schmale Bandbreiten liefern stärkere
Effekte. Am MP EQ bringt eine schmale Bell 20dB an Boost (oder Cut) und
breitere Bandbreiten mit etwa 6 dB erheblich weniger.

In der Shelve-Mode hat die Bandbreite eine besondere Funktion. In linker
Drehknopfstellung entspechen die Shelf-Kurven denen der meisten EQs. Je weiter
Sie diesen Knopf nach rechts drehen, umso mehr mischen Sie Bell-Kurve mit
umgekehrter Richtung bei. Denn eine volle Shelf-Aussteuerung geht einher mit
einer Bell-Reduzierung, der wiederum die Shelf-Kurve beeinflusst. In der
senkrechten Mittelstellung bleibt es flacher in den Mitten, und beginnt von den
Mitten aus mit einem steileren Anstieg zu steigen, wobei die Boost-Kurve zum
Maximum hin weitgehend unbeeinflußt bleibt. In der Stellung ganz rechts wird die
Bell-Form offensichtlich und ist 6 dB niedriger bei der eingestellten Frequenz. Der
Kurvenanstieg ist steiler und das Maximum mag bei 12 dB liegen. Diese
Kurvenverläufe sind dem Pultec EQP1-A nachempfunden, ursächlich für die ihnen
zugeschriebene übertriebene "Phatness". Bei einer kontinuierlichen Aussteuerung
nach rechts, kommt es Ihnen vor als bewege sich die Shelf-Kurve mehr zu den
extremen Frequenzen hin, obwohl nur der Steigungswinkel geändert wird, nicht
das Maximum (peak). Eine Auswirkung kann sein, dass Sie Frequenzen näher zur
Mitte hin wählen als sonst üblich. Diesen Kurvenverlauf gab es bisher noch nicht in
einem analogen

high shelf

und mag zu neuen Erkenntnissen verhelfen.

5.

Frequency (Frequenzen). In jedem Band haben Sie die Wahl zwischen einer
breiten Reihe überlappender und sich gegenseitig beeinflussender Frequenzen.
Bei jeder Schalterstellung wird ein eigener

capacitor

und

inductor

angesteuert. Nur

die 22 und 33 Hz am tiefen Band und die 16K und 27K Hz im hohen Band
bedürfen in Shelf-Mode einer besonderen Erklärung. Diesen haben wir besondere
"Stimmen gegeben" und sind etwas Besonderes.

Manley – MASSIVE PASSIVE EQ Manual deutsch

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