1 bestimmungsgemäße verwendung, Baureihe rss/f – Richter RSS/F Series Bellows-Sealed Control Valves Benutzerhandbuch
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Baureihe RSS/F
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9560-010-de
Revision 11
TM 8726
Ausgabe 01/2013
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Hinweise für den Einsatz in explosionsgefährdeten Bereichen
in Anlehnung an die Richtlinie 94/9/ EG (ATEX)
Die Armaturen sind grundsätzlich für den Einsatz im
Ex-Bereich bestimmt und unterliegen demzufolge
dem Konformitätsbewertungsverfahren der Richtlinie
94/9/EG (ATEX).
Im Rahmen dieser Konformitätsbewertung wurde
zur Erfüllung der grundlegenden Sicherheits- und
Gesundheitsanforderungen eine Zündgefahren-
analyse nach EN 13463-1 mit folgendem Ergebnis
durchgeführt:
♦ Die Armaturen besitzen keine eigene potentiel-
le Zündquelle.
♦ Die Armaturen fallen nicht in den Anwen-
dungsbereich der ATEX und dürfen deshalb
auch nicht danach gekennzeichnet werden.
♦ Die Armaturen dürfen im Ex-Bereich eingesetzt
werden.
Für den Einsatz im Ex-Bereich sind die einzelnen
Punkte der bestimmungsgemäßen Verwendung
unbedingt zu beachten.
3.1 Bestimmungsgemäße
Verwendung
Unzulässige Betriebsweisen, auch kurzzeitige,
können schwerwiegende Schäden an der Armatur
nach sich ziehen.
Im Zusammenhang mit dem Explosionsschutz
können aus diesen unzulässigen Betriebsweisen
potentielle Zündquellen (Überhitzung, elektro-
statische und induzierte Aufladungen, mecha-
nische und elektrische Funken) resultieren, deren
Entstehen nur durch Einhaltung der bestim-
mungsgemäßen Verwendung verhindert werden
kann.
Im übrigen wird in diesem Zusammenhang auf die
Richtlinie 95/C332/06 (ATEX 118a) verwiesen, die
Mindestvorschriften zur Verbesserung des
Gesundheitsschutzes und der Sicherheit der
Arbeitnehmer, die durch explosive Atmosphäre
gefährdet werden können, beinhaltet.
Bei Verwendung von aufladbaren Flüssigkeiten
(Leitfähigkeit <10
-8
S/m) sind zwei Fälle zu
unterscheiden:
1. Aufladbare Flüssigkeit und nicht leitfähige
Auskleidung
Es kann zu Aufladungen auf der Auskleidungs-
oberfläche kommen. Damit kann es innerhalb der
Armatur zu Entladungen kommen. Diese Entla-
dungen können jedoch bei kompletter Mediumbe-
füllung keine Zündungen verursachen.
Ist die Armatur nicht komplett mit Medium
gefüllt z. B. beim Entleeren und Befüllen, muss
z. B. durch Überlagerung mit Inertgas die
Bildung einer explosionsfähigen Atmosphäre
verhindert werden. Es wird empfohlen, bis
zum Ausbau der Armatur aus der Anlage 1
Stunde abzuwarten, um einen Abbau von
statischen Ladungsspitzen zu ermöglichen.
Das heißt, zur sicheren Vermeidung von Zün-
dungen muss die Armatur jederzeit komplett
mit Medium gefüllt sein, oder durch Überlage-
rung mit Inertgas eine explosionsfähige Atmo-
sphäre ausgeschlossen werden.
2. Aufladbare Flüssigkeit und leitfähige
Auskleidung
Es kann zu keinen gefährlichen Aufladungen
kommen, da Aufladungen direkt über die Ausklei-
dung und Panzerung abgeleitet werden (Oberflä-
chenwiderstand
< 10
9
Ohm, Ableitwiderstand
< 10
6
Ohm).
Für die Baureihen mit Faltenbalg (RSS, HV/HVR,
BAV/BAVM, KSE, KSEA, GU, GUT, PA/PAP) gilt
folgende Besonderheit:
Der Faltenbalg wird nicht in leitfähiger Ausführung
angeboten, d.h. es gelten die Einschränkungen
wie unter Punkt. 1.
Für die Baureihen HV/HVR und RSS bietet Rich-
ter optional einen leitfähigen metallischen Falten-
balg an.
Statische Entladungen nicht leitfähiger Aus-
kleidungen ergeben sich erst durch Wechsel-
wirkung mit einem nicht leitenden Medium und
unterliegen demzufolge der Verantwortung des
Betreibers.
Statische Entladungen sind keine Zündquel-
len, die von den Armaturen selbst ausgehen!
Die Temperatur des Mediums darf die Temperatur
der entsprechenden Temperaturklasse nicht
überschreiten bzw. die jeweils maximal zulässige
Mediumtemperatur gemäß Betriebsanleitung.
Wird die Armatur beheizt (z. B. Heizmantel), ist
dafür zu sorgen, dass die in der Anlage vorge-
schriebenen Temperaturklassen eingehalten
werden.
Für einen sicheren und zuverlässigen Betrieb
muss durch regelmäßige Inspektionsintervalle
sichergestellt werden, dass die Armatur sachge-
mäß gewartet und in technisch einwandfreiem
Zustand gehalten wird.
Beim Fördern von Flüssigkeiten mit abrasiven
Bestandteilen ist ein erhöhter Verschleiß an der
Armatur zu erwarten. Die Inspektionsintervalle
sollen gegenüber den üblichen Zeiten reduziert
werden.