Elektromagnetische kompatibilität, Hypertherm plasmaschneidsysteme i – Hypertherm Powermax600 Rev.2 Benutzerhandbuch

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ELEKTROMAGNETISCHE KOMPATIBILITÄT

HYPERTHERM Plasmaschneidsysteme

i

EINLEITUNG
Die von Hypertherm mit CE-Kennzeichnung versehenen Ausrüstungen
wurden gemäß der Norm EN50199 hergestellt. Um sicherzustellen, daß
die Anlage auf kompatible Weise mit anderen Radio(frequenz)- und
elektronischen Anlagen zusammenarbeitet, sollte sie entsprechend den
nachfolgend aufgeführten Informationen installiert und eingesetzt
werden, um elektromagnetische Kompatibilität zu erreichen.

Die in der EN50199 verlangten Limits könnten ungenügend sein, die
Interferenz auszuschließen, wenn sich die betroffene Anlage in geringer
Entfernung befindet oder in hohem Maße empfindlich ist. In solchen
Fällen kann es erforderlich sein, andere Maßnahmen zu ergreifen, um
die Interferenz zu verringern.

Diese Plasmaanlage sollte nur im gewerblichen Bereich eingesetzt
werden. Es könnte sich schwierig gestalten, im Privatbereich
elektromagnetische Kompatibilität sicherzustellen.

INSTALLATION UND EINSATZ
Der Bediener ist für die Installation und den Einsatz der Plasmaanlage
gemäß den Anweisungen des Herstellers verantwortlich. Sollten
elektromagnetische Störungen festgestellt werden, liegt es in der
Verantwortlichkeit des Bedieners, die Situation mit der technischen
Unterstützung des Herstellers zu lösen.

In einigen Fällen kann die Abhilfe einfach in der Erdung des Schneid-
schaltkreises liegen, siehe hierzu Erdung des Werkstückes. In anderen
Fällen kann die Konstruktion einer elektromagnetischen Abschirmung in
Form eines Gehäuses für Stromquelle und Tisch, komplett mit den
dazugehörigen Eingangsfiltern, erforderlich sein. In allen Fällen müssen
die elektromagnetischen Störungen auf einen Grad gebracht werden,
bei dem sie sich nicht länger störend auswirken.

EINSCHÄTZUNG DES BEREICHES
Vor Installation der Anlage ist vom Bediener eine Einschätzung
möglicher elektromagnetischer Probleme im Umgebungsbereich
vorzunehmen. Folgende Punkte sind dabei zu berücksichtigen:

a. Andere Versorgungskabel, Steuerkabel, Signal- und Telefonkabel:
über, unter und in der Nähe der Schneidanlage.

b. Radio- und TV-Sende- und Empfangsgeräte.

c. Computer und andere Steuerungsanlagen.

d. Sicherheitskritische Anlagen: zum Beispiel Schutz- und
Industrieanlagen.

e. Gesundheit der Personen in der Nähe: zum Beispiel
Herzschrittmacher und Hörgeräte.

f. Kalibrier- oder Meßgeräte

g. Störsicherheit anderer Geräte in der Umgebung. Der Bediener hat
sicherzustellen, daß andere im Einsatz befindliche Geräte kompatibel
sind. Hierfür können zusätzliche Schutzmaßnahmen erforderlich sein.

h. Tageszeit, zu der Schneid- oder andere Tätigkeiten auszuführen sind.

Die zu berücksichtigende Größe des Umgebungsbereiches ist abhängig
von der Gebäudestruktur und andere Tätigkeiten, die vorgenommen
werden. Der Umgebungsbereich kann möglicherweise die
Geländegrenzen überschreiten.

METHODEN ZUR EMISSIONSREDUZIERUNG
Hauptstromanschluß
Die Schneidanlage sollte entsprechend den Herstellerempfehlungen
angeschlossen werden. Sollten Funkstörungen auftreten, kann es
notwendig sein, zusätzliche Vorsichtsmaßnahmen zu ergreifen, wie die
Filtrierung des Hauptstromanschlusses. Das Stromkabel den fest
installierten Schneidanlage sollte zur Abschirmung in einem Metallkanal

oder ähnlichern verlegt sein. Die elektrische Abschirmung sollte
komplett auf der ganzen Länge erfolgen. Die Abschirmung sollte an die
Schneid-Hauptversorgung angeschlossen werden, damit ein guter
elektrischer Kontakt zwischen dem Kanal und der Schneidstromzufuhr-
Ummantelung aufrechterhalten wird.

Wartung der Schneidanlage
Die Schneidanlage sollte routinemäßig entsprechend den
Herstellerempfehlungen gewartet werden. Alle Zugangs- und
Wartungstüren und -abdeckungen müssen geschlossen und
ordnungsgemäß befestigt sein, wenn die Anlage in Betrieb ist. Die
Schneidanlage sollte in keiner Weise verändert werden, mit Ausnahme
der Änderungen und Anpassungen, die in den Herstelleranweisungen
enthalten sind. Insbesondere sind die Funkenstrecken und
Lichtbogenauftreff- und stabilisierungseinrichtungen entsprechend den
Herstellerempfehlungen anzupassen und zu warten.

Schneidtische
Die Schneidtische sind so kurz wie möglich auszurichten und sollten
nahe beieinander aufgestellt werden und auf Bodenhöhe oder nahe
Bodenhöhe zu betreiben.

Potentialausgleich
Der Ausgleich aller Metallkomponenten der Schneidausrüstung selbst
und in deren Nähe ist in Betracht zu ziehen. Jedoch erhöhen
Metallkomponenten mit Potentialausgleich am Werkstück für den
Bediener die Gefahr des elektrischen Schlages, wenn diese
Metallkomponenten und die Elektrode gleichzeitig berührt werden.
Der Bediener muß von all diesen ausgeglichenen Metallkomponenten
isoliert sein.

Erdung des Werkstückes
In Fällen, in denen das Werkstück aus Gründen der elektrischen
Sicherheit nicht mit der Erdung verbunden ist, oder wegen seiner
Größe oder Position nicht an der Erdung angeschlossen ist, z. B. bei
Schiffsrümpfen oder Gebäude-Stahlkonstruktionen, kann der Anschluß
des Werkstücks an die Erdung in einigen, jedoch nicht in allen Fällen
die Emissionen verringern. Man muß Sorgfalt walten lassen, um
vorzubeugen, daß die Erdung des Werkstücks das Verletzungsrisiko für
die Bediener oder Beschädigung der anderen elektrischen Anlagen
erhöht. Wo erforderlich, ist der Anschluß des Werkstücks an die Erdung
in Form eines direkten Anschlusses des Werkstücks vorzunehmen,
jedoch ist die Verbindung in einigen Ländern, in denen direkte
Anschlüsse nicht erlaubt sind, zu erreichen, indem passende
Kapazitäten gemäß den nationalen Bestimmungen gewählt werden.

Anmerkung: Der Schneidschaltkreis kann aus Sicherheitsgründen
geerdet oder nicht geerdet werden. Die Veränderung der
Erdungsanordnungen darf nur genehmigt werden von Personen mit
entsprechender Kompetenz für den Zugriff und dem
Einschätzungsvermögen, ob Änderungen die Verletzungsgefahr
erhöhen, zum Beispiel, durch die Erlaubnis von parallelen
Schneidstrom-Rückführpfaden, die die Erdungsschaltkreise anderer
elektrischer Anlagen beschädigen können. Weitere Richtschnuren sind
in IEC TC26 (Abschn.) 94 und IEC TC26/10BA/CD
Lichtbogenschweißanlagen-Installation und -Betrieb enthalten.

Entstörung und Abschirmung
Ausgewählte Entstörung und Abschirmung anderer Kabel und Anlagen
im Umgebungsbereich können Interferenzprobleme mildern. Die
Entstörung der gesamten Plasmaschneidanlage ist bei bestimmten
Einsätzen in Betracht zu ziehen.

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