Handbuch eks schlüsselaufnahme seriell – EUCHNER Electronic-Key Adapter with serial Interface Benutzerhandbuch

Seite 16

Advertising
background image

Handbuch EKS Schlüsselaufnahme seriell

088796-02-03/05

Technische Änderungen vorbehalten

Seite 16/24

8.3.1 Besonderheiten des Datenübertragungsprotokolls 3964R [1]

Bei dem Datenübertragungsprotokoll 3964R handelt es sich um ein vergleichsweise sicheres Protokoll für den
elektronischen Datenaustausch zwischen PC/Steuerung und einem angeschlossenen Peripheriegerät, weil die
Datenübertragung mit einem standardisierten Protokoll abgewickelt wird.

Bei Steuerungen mit integriertem 3964R-Treiber (siehe z. B. [1] ) ist es für den Anwender nicht notwendig, sich
um die Details des Verbindungsaufbaus und Verbindungsabbaus bzw. um die Datensicherung zu kümmern.
Hier genügt es, per Programm den Telegrammkern an den 3964R-Treiber zu übergeben.

Bei Steuerungen ohne 3964R-Treiber oder beim Anschluss der Schlüsselaufnahme am PC muss der Anwender
jedoch auch den Verbindungsaufbau und Verbindungsabbau sowie die Wiederholungsversuche und DLE
Verdopplung programmieren.

Die Anbindung der Schlüsselaufnahme mit serieller Schnittstelle in eine PC-Applikation des Benutzers wird
durch ein optional erhältliches ActiveX Module (Best. Nr. 084 708) unterstützt (nutzbar bei ActiceX-fähigen
Anwenderprogrammen unter MS Windows®). So kann EKS z. B. in Verbindung mit Prozess-Visualisierung
eingesetzt werden.

8.3.1.1 Prinzipielles zu Datenübertragungsverfahren mit Protokoll [1]

Für ein Datenübertragungsverfahren müssen zahlreiche Vereinbarungen getroffen werden; Codes,
Betriebsarten, Übertragungsgeschwindigkeiten und der algorithmische Ablauf der Übertragung. Die Festlegung
dieses algorithmischen Ablaufs bezeichnet man als Übertragungsprotokoll (kurz: Protokoll).

Ein Übertragungsprotokoll legt im allgemeinen folgende Phasen der Datenübertragung fest:

Verbindungsaufbau: Aufforderung von A an B zur Datenübertragung
Datenübertragung von A nach B
Verbindungsabbau: Beendigung der Datenübertragung

8.3.1.2 Das Übertragungsprotokoll 3964R [1]

Im Gegensatz zu protokollfreien Datenübertragungsprozeduren handelt es sich beim 3964R um eine
Datenübertragung mit Protokoll. Das bedeutet, dass die eigentlichen Daten, die übertragen werden sollen, in
bestimmte Steuerzeichen eingeschlossen werden. Der 3964R-Treiber erlaubt eine vergleichsweise sichere
Datenübertragung dadurch, dass der Empfänger dem Sender seine Empfangsbereitschaft erst signalisieren
muss (Verbindungsaufbau) und nach erfolgtem Datenaustausch den richtigen Empfang quittiert. Beim
Übertragungsprotokoll 3964R wird die Datensicherheit durch ein zusätzliches Blockprüfzeichen erhöht.

Der 3964R-Treiber interpretiert folgende Steuerzeichen:

DLE (10

hex

) Quittierung (Data Link Escape)

STX (02

hex

) Anfang des Textes (Start of Text)

NAK (15

hex

) Negative Rückmeldung (Negative Acknowledgement)

ETX (03

hex

) Ende des Textes (End of Text)

Am Ende eines jeden Datenblocks wird beim Übertragungsprotokoll 3964R zur Datensicherung ein
Blockprüfzeichen (kurz: BCC) gesendet. Das Blockprüfzeichen BCC ist die gerade Längsparität (XOR-
Verknüpfung aller Datenbytes) eines gesendeten bzw. empfangenen Blocks. Die Bildung beginnt mit dem
ersten Nutzdatenbyte (erstes Byte des Telegramms) nach dem Verbindungsaufbau und endet nach den
Zeichen DLE und ETX beim Verbindungsabbau.

8.3.1.3 Die Steuerung sendet

[1]

Zum Aufbau der Verbindung sendet die Steuerung das Steuerzeichen STX. Antwortet das Peripheriegerät vor
Ablauf der Quittungsverzugszeit (QVZ, typisch: 2 s) mit dem Steuerzeichen DLE, dann geht die Steuerung in
den Sendebetrieb über. Antwortet das Peripheriegerät mit dem Steuerzeichen NAK, einem beliebigen anderen
Zeichen (außer DLE) oder die Quittungsverzugszeit verstreicht ohne Reaktion, ist der Verbindungsaufbau
gescheitert. Nach insgesamt 6 vergeblichen Versuchen (Spezifikation des 3964R-Protokolls) wird das Verfahren
abgebrochen. Gelingt der Verbindungsaufbau, so werden die im Sendepuffer der Steuerung enthaltenen
Nutzinformationszeichen mit der gewählten Übertragungsgeschwindigkeit an das Peripheriegerät gesendet.

Advertising