Kapitel 8: grundlagen des lichtbogenschweißens, Arcmaster 400 s – Tweco 400 S Arcmaster Benutzerhandbuch

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ARCMASTER 400 S

31. März 2006

8-1

KAPITEL 8:

GRUNDLAGEN DES LICHTBOGENSCHWEIßENS

8.01 Polarität der Elektroden

Die Stabelektroden werden generell an den Plus-Anschluss
(+) und das Werkstückkabel an den Minus-Anschluss (-)
angeschlossen. Wenn Sie sich jedoch nicht sicher sind,
schlagen Sie in der Dokumentation des Elektrodenherstellers
nach.

8.02 Effekte beim Elektrodenschweißen von

verschiedenen Werkstoffen

Hochzugfeste und legierte Stähle

Die beiden am weitesten bekannten Effekte, die beim
Schweißen dieser Stahlsorten auftreten, sind die Bildung
einer Härtungszone im Schweißbereich und, wenn keine
entsprechenden Gegenmaßnahmen ergriffen wurden,
das Auftreten von Unternahtrissen. Härtungszonen und
Unternahtrisse können durch Verwendung der korrekten
Elektroden, durch Vorwärmung, durch Einstellung höherer
Schweißstromwerte, Verwendung von Elektroden mit
größerem Durchmesser, durch kurze Lagen für größere
Elektrodenablagerungen oder durch Vergütung im Ofen
reduziert werden.

Manganstähle

Manganstähle kühlen langsam von hohen Temperaturen
herab und werden dadurch spröde. Daher muss unbedingt
gewährleistet werden, dass der Manganstahl während
des Schweißens kalt bleibt. Dies kann entweder durch
Abschrecken nach jedem Schweißvorgang erfolgen,
oder durch unterbrochenes Schweißen, um die Wärme
zu verteilen.

Gusseisen

Die meisten Gusseisenarten lassen sich schweißen, eine
Ausnahme bildet jedoch weißes Roheisen.

Aufgrund seiner extremen Sprödheit reißt weißes
Roheisen generell bei jedem Schweißversuch. Auch
beim Schweißen von schmiedbarem Gusseisen können
aufgrund seiner Porosität, die von dem in diesem
Metall eingeschlossenen Gas herrührt, Schwierigkeiten
auftreten.

Kupfer und Legierungen

Der wichtigste Faktor ist die hohe Wärmeleitfähigkeit
des Kupfers. Daher müssen Werkstücke mit großen
Materialstärken vorgewärmt werden, um eine gute
Verschmelzung von Schweiß- und Grundwerkstoff zu
gewährleisten.

Elektrodentypen

Lichtbogenschweißelektroden werden je nach
Anwendungsbereich in verschiedene Gruppen
unterteilt. Es gibt eine Vielzahl von Elektroden für
spezielle Industrieanwendungen, die für die alltägliche
allgemeine Arbeit nicht von Belang sind. Dazu gehören
wasserstoffarme Elektroden für hochfeste Stähle,
Elektroden auf Zellulosebasis für das Schweißen von
Rohren mit großem Durchmesser usw. In diesem
Handbuch werden die Elektrodentypen behandelt,
die den größten Teil der Anwendungen abdecken, mit
denen Sie wahrscheinlich konfrontiert werden. Alle hier
aufgeführten Elektrodentypen sind leicht zu handhaben
und können auch mit den einfachsten Schweißmaschinen
verwendet werden.

Zu verbindende Metalle

Elektrode

Bemerkungen

Baustahl

6013

Ideale Elektroden für alle allgemeinen Schweißarbeiten.
Leistungsmerkmale: hervorragendes Schweißverhalten, einfache
Lichtbogenzündung und geringe Spritzerbildung

Baustahl

7014

Elektrode für alle Schweißpositionen zur Verwendung an Möbeln,
Blechen, Zäunen, Toren, Rohren und Tanks aus Baustahl und verzinktem
Stahl.

Gusseisen

99% Nickel

Geeignet zum Verschweißen aller Arten von Gusseisen außer weißem
Roheisen.

Edelstahl

318L-16

Hohe Korrosionsbeständigkeit. Ideal zum Schweißen von
Molkereiausrüstung usw. aus Edelstahl.

Kupfer, Bronze, Messing usw.

Bronze

5.7 ERCUSI-A

Einfach zu verwendende Elektrode für Schiffsarmaturen, Wasserhähne
und Ventile, Wasserkanäle usw. Auch verwendbar zum Verschweißen
von Kupfer an Stahl oder für Bronze-Deckschichten auf Stahlwellen.

Hochlegierte Stähle,
Kontaktmetalle,
Rissbeständigkeit. Alle schwer
zu schweißenden Objekte

312-16

Zum Schweißen problematischer Objekte wie Federn, Wellen,
gebrochene Gelenke – Baustahl auf Edelstahl und legierte Stähle.
Nicht geeignet für Aluminium.

Tabelle 10 - Elektrodentypen

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