Allgemeines zu zeitcodes, Funktionsweise des zeitcode-generators, Irig-standardformat – Meinberg GPS169PCI Benutzerhandbuch
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Allgemeines zu Zeitcodes
Schon zu Beginn der fünfziger Jahre erlangte die Übertragung codierter Zeitinforma-
tion allgemeine Bedeutung. Speziell das amerikanische Raumfahrtprogramm for-
cierte die Entwicklung dieser zur Korrelation aufgezeichneter Meßdaten verwende-
ten Zeitcodes. Die Festlegung von Format und Gebrauch dieser Signale war dabei
willkürlich und lediglich von den Vorstellungen der jeweiligen Anwender abhängig.
Es entwickelten sich hunderte unterschiedlicher Zeitcodes von denen Anfang der
sechziger Jahre einige von der „Inter Range Instrumantation Group“ (IRIG) standar-
disiert wurden, die heute als „IRIG Time Codes“ bekannt sind.
Neben diesen Zeitsignalen werden jedoch weiterhin auch andere Codes, wie z.B.
NASA36, XR3 oder 2137, benutzt. Die GPS169PCI beschränkt sich jedoch auf die
Generierung des IRIG-B Formats, auf den in Frankreich genormten AFNOR NFS-
87500 Code, sowie auf den IEEE1344 Code. IEEE1344 ist ein IRIG-B123 Code der
um Informationen über Zeitzone, Schaltsekunden und Datum erweitert wurde. Auf
Wunsch können auch andere Übertragungsarten realisiert werden.
Funktionsweise des Zeitcode-Generators
Die Baugruppe GPS169PCI generiert modulierte und unmodulierte Zeitcodes. Modu-
lierte Signale übertragen die Information durch Variation der Amplitude eines Sinusträ-
gers, während unmodulierte Zeitcodes mittels Puslbreitenmodulation eines (hier) TTL-
Signals übertragen werden (siehe Kapitel „IRIG-Standardformat“).
Der für modulierte Codes benötigte Sinus wird in einem programmierbaren Logik-
baustein der Baugruppe digital erzeugt. Die Frequenz dieses Signals wird direkt vom an
das GPS-System angebundenen Hauptoszillator der GPS169PCI abgeleitet, wodurch
ein hochstabiler Träger zur Verfügung steht. Um auch die Datenübertragung mit hoher
Genauigkeit zu realisieren, wird diese mit dem vom GPS-System abgeleiteten Sekun-
denimpuls synchronisiert.
Das modulierte Signal hat eine Amplitude von 3V
ss
(MARK) bzw. 1V
ss
(SPACE) an
50
Ω. Über die Anzahl der MARK-Amplituden bei zehn Trägerschwingungen erfolgt
die Codierung:
a) binär „0“
:
2 MARK-Amplituden, 8 SPACE-Amplituden
b) binär „1“
:
5 MARK-Amplituden, 5 SPACE-Amplituden
c) position-identifier
:
8 MARK-Amplituden, 2 SPACE-Amplituden
Dementsprechend weist das pulsweitenmodulierte DC-Signal folgende Impulszeiten
auf:
a) binär „0“
:
2 msec
b) binär „1“
:
5 msec
c) position-identifier
:
8 msec