2 self-tuning-algorithmus, 9 messung (farb-balken), Self-tuning-algorithmus – LumaSense Technologies IGA 5-LO Benutzerhandbuch

Seite 51: Messung (farb-balken)

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IMPAC-Pyrometer IS 5 · IS 5-LO · IGA 5 · IGA 5-LO

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9.8.2

Self-Tuning-Algorithmus

Während des Anfahrens des Sollwertes kann durch den Regler gesteuert die Ermittlung der Reglerparame-
ter Xp, Ti und Td erfolgen. Die ermittelten Parameter bewirken im Normalfall ein Erreichen des Sollwertes
ohne wesentliches Über- /Unterschwingen. Der self-tuning-Algorithmus wird vom Gerät nur ausgeführt, wenn
eine Soll-Istwert-Differenz von > 5% (des eingeschränkten Teilmessbereiches) besteht. Dabei wird die
größtmögliche Stellgröße ausgegeben (bzw. 0%, wenn Istwert > Sollwert). Nach Erreichen des halben We-
ges zum Sollwert erfolgt eine Stellgrößenumkehr. Die darauf folgende Schwingung wird zur Ermittlung der
Reglerparameter herangezogen. Die ermittelten Parameter werden vom Regler übernommen und zum wei-
teren Anfahren des Sollwertes genutzt.
Bei Soll-Istwert-Differenzen > 15% des Messbereiches kann es notwendig sein, den Self-Tuning-Prozess zu
staffeln, da ansonsten die nach dem „halben Weg“ ermittelten Parameter zu wenig den Bedingungen am
gewünschten Sollwert entsprechen. Hierzu wird erst ein Sollwert angefahren, der ca. 10% vom gewünschten
Sollwert entfernt liegt, um dann in einem zweiten Schritt den Self-Tuning-Algorithmus zum gewünschtem
Sollwert zu starten.
Problematisch sind grundsätzlich Regelstrecken, bei denen z.B. die Abkühlzeitkonstante im starken Gegen-
satz zur Aufheizzeitkonstante steht. So wird beispielsweise in vielen Fällen mit elektrischen Heizpatronen ein
Metallblock mit großer Wärmekapazität beheizt. Eine Wärmeabfuhr ist nur durch die Wärmeabstrahlung des
Blocks gegeben. In diesem Fall wird auch der Self-Tuning-Algorithmus nur unbefriedigende Ergebnisse lie-
fern. Es ist dann notwendig, die Stellgrößenbegrenzung zu reduzieren, um ein Überschwingen der Tempera-
tur zu verhindern.


9.9

Messung (Farb-Balken)

Dieses Fenster stellt dar:

• Aktuelle Messtemperatur, graphisch als

Farb-Balken-Darstellung und numerisch

• Messbereich bzw. eingestellter Teilmessbereich

• Dateigröße und Anzahl der gemessenen Werte

der aktuellen Messung

• Emissionsgrad

ε

• Die aktuelle Geräteinnentemperatur (T

int

)

• Minimal-

(T

min

) und Maximalwerte (T

max

)

• Temperaturbereiche der eingestellten Grenzkontakte

Der Farbbalken zeigt den Messbereich oder eingegebenen
Teilmessbereich an. Durch Eingabe von Temperaturwerten in
den weißen Feldern rechts und links vom Farbbalken oder
durch Verschieben der danebenliegenden Striche mit der Maus
können Grenzen für den Farbwechsel des Balkens eingestellt
werden. Mit verändern dieser Werte werden gleichzeitig die
Werte für die Grenzkontakte S1 und S2 verändert (siehe 3.1,
Pin-Belegung der Pyrometer-Steckverbinders

). Bei Tempe-

raturen innerhalb der beiden Grenzen wird der Balken grün
dargestellt, außerhalb rot.
Das Laserpilotlicht PL ( ) kann hier ebenfalls ein- oder ausgeschaltet werden.

Emi: AutoFind:

Zusätzlich befindet sich in dem Fenster ein Eingabefeld für den Emissionsgrad

ε. Wird der

Emissionsgrad verändert, so kann eine damit verbundene Temperaturänderung direkt abgelesen werden.
Für den Fall, dass die wahre Temperatur des
Messobjekts bekannt sein sollte, kann mit der
Funktion „Emi: AutoFind“ der Emissionsgrad
des Messobjekts berechnet werden:

• Mit dem aktuell eingestellten Emissionsgrad

(in diesem Bsp. 100%) wird eine Messtem-
peratur angezeigt (hier: 824°C).

• Durch Drücken von „Emi: Autofind“ wird ein Fenster geöffnet,

das die Eingabe der „wahren“ Temperatur ermöglicht.

• Nach Eingabe und Bestätigung der Temperatureingabe mit

„OK“ berechnet InfraWin den Emissionsgrad, der sich mit der neuen Temperatur
ergibt. Dieser wird sofort angezeigt und direkt für die weitere Temperaturmessung
verwendet.

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