Nutzdaten, Presetfunktion – Baumer G1-G2-G0-GE-GB-GXxxx Benutzerhandbuch

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Handbuch_ProfibusDPV0_BIDE_DE.docx

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Baumer IVO GmbH & Co. KG

22.11.12

Villingen-Schwenningen, Germany

8.3. Nutzdaten

Die Nutzdaten beziehen sich (im Gegensatz zu den Diagnosedaten) direkt auf den gesteuerten oder
überwachten Prozess. Im Falle des Drehgebers sind dies die Position und ggf. die Drehzahl, die der Profibus
zur Steuerung (Master) überträgt, sowie in der anderen Richtung ein Presetwert, mit dem der Drehgeber
(Slave) auf einen bestimmten Positionswert voreingestellt werden kann.

Nutzdaten werden im Data_Exchange Modus ausgetauscht. Die Rahmenbedingungen für den Austausch
(z.B. Drehgeber-Auflösung, Wortlänge) wurden zuvor in der Konfiguration festgelegt.

Liegt ein Diagnoseereignis vor, kann der Slave dies im Datenaustausch mitteilen. Der Master fordert
daraufhin die tatsächlichen Diagnose- und Statusinformationen an.

Um einen Preset zu setzen, sendet der Master den Presetwert (je nach Konfiguration 16 oder 32 Bit) zum
Slave (siehe "Presetfunktion").

Im Zustand "Data Exchange" leuchtet die DUO-LED in der Bushaube mit grünem Dauerlicht.


8.4. Presetfunktion

Die Presetfunktion ist nur in der "Class2" Betriebsart des Drehgebers verfügbar.

Die Steuerung kann einen Presetwert zum Drehgeber übertragen und den Geber so bei vorgegebener
mechanischer Position auf einen bestimmten Positionswert einstellen. Der Presetwert muss innerhalb des
programmierten Gesamtmessbereiches liegen.

Für beste Übereinstimmung von mechanischer Position und Presetwert sollte der Preset nur im Stillstand des
Drehgebers gesetzt werden. Bei geringeren Anforderungen ist dies aber auch während der Drehung möglich.

Um einen Preset zu setzen, sendet die Steuerung den Presetwert zweimal zum Geber: Einmal mit gesetztem
höchstwertigem Bit (MSB), danach nochmals mit zurückgesetztem MSB. Das MSB dient so quasi als "Clock"
Bit. Aus diesem Grunde ist der übertragene Presetwert limitiert auf den Wertebereich bis 15 Bit (Geber
Class2, 16 Bit) bzw. 31 Bit (Geber Class2, 32 Bit).
Maßgeblich für den Zeitpunkt der Übernahme ist die erste Übertragung.

Beispiel: Null-Setzen des Drehgebers (Presetwert = 0, Geber Class2, 32 Bit)
Schritt 1: Steuerung sendet 80000000h (Übernahme Preset)
Schritt 2: Steuerung sendet 00000000h (Rücknahme Steuerungsbit)

Aus der Differenz von aktuellem Positions- und Preset-Wert, berechnet sich der Drehgeber für interne
Zwecke einen Offsetwert. Dieser spielt für die Applikation normalerweise keine Rolle, er kann aber bei Bedarf
innerhalb der Diagnosedaten ausgelesen werden.

Der Offsetwert wird nichtflüchtig in einem EEPROM-Chip gespeichert. Das EEPROM ist mindestens 1 Million
mal wiederbeschreibbar. Ein häufiges programm- oder ereignisgesteuertes Setzen des Presets könnte
jedoch trotz der sehr hohen Anzahl von möglichen Schreibzyklen zum Erreichen dieser Lebensdauergrenze
führen, so dass bei der Auslegung der Steuerungssoftware in diesem Punkt eine gewisse Sorgfalt geboten
ist.

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