Pathologien des mittelohrs, Pathologien mit niedriger admittanz, A - pathologien des mittelohrs – Welch Allyn Microtymp 3 - User Manual Benutzerhandbuch

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Pathologien des Mittelohrs

Pathologien mit niedriger Admittanz

Mittelohrentzündung mit Erguss (OME)

Otitis media mit Erguss (OME) ist eine Entzündung des Mittelohrs, die häufig von einer
Flüssigkeitsansammlung begleitet wird. Flüssigkeit im Mittelohr kann zu einer leitenden
Gehörbeeinträchtigung führen, wenn es die normale, durch Schallwellen ausgelöste
Vibration des Trommelfells behindert. Bei fortgeschrittener Krankheit führt OME zu
flachen Tympanogrammen (niedriger Peak Ya-Wert). In den intermediären Stadien von
OME kann die Spitzenhöhe normal sein, aber der Gradient ist u. U. breiter.

Mittelohrtumor

Es gibt eine Vielzahl von Neoplasien, die in das Mittelohr einwuchern. Der häufigste ist
das Keratom (Cholesteatom oder Perlgeschwulst), eine Einwucherung von mehrschichtig
verhornendem Plattenepithel in das Mittelohr, die sich häufig durch eine Perforation der
Shrapnellschen Membran (Pars flaccida) des Trommelfells oder des Gehörgangs ergibt
und in den Mittelohrraum einwuchert. Zu den weiteren Mittelohrtumoren gehören das
Cholesteringranulom, der Glomustumor und das Plattenepithelkarzinom. Diese
Pathologien führen generell zu einem flachen Tympanogramm.

Laterale Fixation der Gehörknöchelchen

Eine laterale Fixation der Gehörknöchelchen kann als Folge einer Tympanosklerose
(einer Komplikation von chronischen Mittelohrentzündungen, die Trommelfell,
Hammer, Amboss und/oder Steigbügel betreffen kann) auftreten. Generell gilt, je
lateraler die Fixation, desto größer die Auswirkung auf das Tympanogramm. Laterale
Fixationen verursachen typischerweise niedrige Peak Ya-Werte und große
tympanometrische Breiten.

Otosklerose

Da otosklerotische Läsionen medialer als eine laterale Fixation der Gehörknöchelchen
liegen, sind ihre Auswirkungen auf das Tympanogramm geringer. Die Tympanometrie-
kurve kann oft nicht von einer normalen Kurve unterschieden werden, allerdings ist der
Peak Ya-Wert u. U. etwas niedriger und der tympanometrische Gradient (Breite) etwas
schmaler als bei einem normalen Tympanogramm.

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