9 schwenkachsen, 1 funktion "bearbeitungsebene schwenken – HEIDENHAIN TNC 407 (243 020) Technical Manual Benutzerhandbuch

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11.97

TNC 407/TNC 415/TNC 425

1 Maschinen-Achsen

4-41

1.9 Schwenkachsen

Diese Funktion ist in der TNC 407 nicht vorhanden.

Um an Fräsmaschinen eine Mehrseiten-Bearbeitung durchführen zu können, kommen schwenkbare
Fräsköpfe und/oder schwenkbare Tische zum Einsatz.
Die NC-Programme werden entweder von einem CAD-System geliefert oder mit Hilfe der Funktion
"Bearbeitungsebene schwenken" direkt an der TNC erstellt.

1.9.1 Funktion "Bearbeitungsebene schwenken"

Die Schwenkachsen werden entweder manuell oder NC-gesteuert geschwenkt.

Im Zyklus 19 "Bearbeitungsebene" wird die Stellung der Schwenkachse definiert (z.B. A-45, B-45).
Nach Aktivierung des Zyklus 19 nimmt die TNC eine Koordinaten-Transformation vor. Dabei bleibt
die Z-Achse parallel zur Werkzeug-Achse, und die X/Y-Ebene befindet sich senkrecht zum Richtungs-
Vektor der Werkzeug-Achse. Die Schwenkachsen müssen vorher über einen entsprechenden NC-
Satz oder manuell positioniert werden.
Die Anzeigen im Status-Fenster beziehen sich auf das geschwenkte Koordinatensystem.
Mit dieser Vorgehensweise kann die Bearbeitungsebene beliebig im den Raum transformiert
werden. Das NC-Programm wird aber weiterhin in gewohnter Weise in der X/Y-Ebene programmiert.
Die NC nimmt beim Abarbeiten des Programms automatisch die Interpolation der betroffenen
Achsen vor. Alle Bahnfunktionen und Zyklen sowie "Bezugspunkt setzen" und "Antasten" können
auch in der transformierten Bearbeitungsebene angewendet werden.
Bei der Kombination von Koordinatenumrechnungs-Zyklen muß die Reihenfolge der Aktivierung und
Inaktivierung beachtet werden.
Die Werkzeugradius-Korrektur in der Bearbeitungsebene und die Werkzeuglängen-Korrektur parallel
zur Werkzeugachse ist aktiv. Über den Softkey "3D ROT" kann die geschwenkte Bearbeitungsebene
für "Manuell" und "Programmlauf" separat aktiviert werden. Hier kann für den manuellen Betrieb die
Position der Schwenkachsen editiert werden.
Der mechanische Versatz zwischen den Schwenkachsen wird in Maschinen-Parametern
eingetragen. Die Maschinen-Parameter zur Beschreibung der Maschinengeometrie gliedern sich in
neun Blöcke, wobei jeder Block entweder eine achsparallele Verschiebung oder eine Rotation
beschreibt.
Bei Schwenkköpfen ist dabei der Ausgangspunkt der Werkzeug-Nullpunkt der Maschine (meist
Spindelstock). Dann wird nacheinander die Verschiebung bzw. Drehung zur nächstliegenden
Schwenkachse eingetragen. Dies wird solange fortgeführt, bis ein Punkt erreicht wird, der durch
keine freie Drehachse von der Maschine getrennt ist.
Bei Ermittlung der Verschiebungen muß sich der Schwenkkopf in Grundstellung befinden
(z.B. A = 0, B = 0).

Beim Schwenktisch beginnt die Beschreibung der Maschinengeometrie nicht am Werkzeug-
Nullpunkt, sondern am Drehzentrum der ersten Schwenkachse (vom Werkstück aus gesehen).
Erst wird das Drehzentrum in absoluten Koordinaten - bezogen auf den Maschinen-Nullpunkt -
festgelegt und dann werden nacheinander die Verschiebungen und Drehungen eingetragen, bis ein
Punkt erreicht wird, der durch keine freie Drehachse von der Maschine getrennt ist.
Bei Bearbeitungen mit Schwenktischen bleibt das Koordinatensystem parallel zum Maschinen-
Koordinatensystem.
Die Funktion "Bearbeitungsebene schwenken" wird mit MP7500 freigegeben. Die Beschreibungen in
den MP7510 bis 7592 werden auch für andere Funktionen verwendet (z.B. "Zylinder-Mantelfläche")

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