3 spindel-orientierung – HEIDENHAIN TNC 407 (243 020) Technical Manual Benutzerhandbuch

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TNC 407/TNC 415/TNC 425

4 Hauptspindel

11.97

4.3 Spindel-Orientierung

Für den Einsatz der TNC an Maschinen mit automatischem Werkzeugwechsler ist die Orientierung
der Hauptspindel (Achse S) notwendig. Dazu muß die Hauptspindel geregelt werden.
Die Orientierung erfolgt mit Zusatzfunktion M19 oder einer anderen M-Funktion und muß über die
PLC ausgelöst werden.
Die Spindel-Orientierung läuft asynchron zu den NC-Positionierungen. Die PLC darf die Orientierung
also erst zurückmelden wenn M2007 gesetzt ist.
Ob die Steuerung mit oder ohne Spindel-Orientierung arbeitet, wird mit MP3010 festgelegt (siehe
Einleitung).
Die PLC hat drei Möglichkeiten die Spindel zu orientieren:

mit Modul 9171

mit Merker M2712

über Initiator mit M2501

Spindel-Orientierung mit Modul 9171
Mit Modul 9171 wird eine Spindel-Orientierung gestartet, bei der die Geschwindigkeit, die Soll-
Position und die Drehrichtung eingestellt werden. Merker M2712 ist gesetzt, solange die
Positionierung läuft. Siehe Modul-Beschreibung im Kapitel „PLC-Programmierung“.

Spindel-Orientierung mit Merker M2712
Wird die Spindel-Orientierung mit M2712 aktiviert, so wird die Soll-Position aus D592 übernommen.
Die Soll-Position bezieht sich auf den Referenzpunkt und kann z. B. in einem Maschinen-Parameter
MP4210.x festgelegt werden. Sie muß in das Doppelwort D592 kopiert werden. Die Soll-Position
kann aber auch aus dem Zyklus „Orientierung“ (CYCL DEF 13) übernommen werden. Dann muß das
MSB von D592 = 1 und die anderen Bits auf 0 gesetzt werden. Dies ist über das PLC-Programm zu
realisieren. Beim Abarbeiten von Zyklus 13 wird Merker M2408 gesetzt.
Die Drehzahl zur Spindel-Orientierung wird aus MP3520.1 übernommen.
Bei einer Spindel-Orientierung aus dem Stillstand wird auf dem kürzesten Weg orientiert, wenn
beim Start der Abstand zwischen Soll- und Istposition nicht größer als das Positionierfenster
(MP3420) ist. Ist der Abstand größer als das Positionierfenster, so wird entsprechend dem Merker
M2656 mit M03 oder M04 positioniert.

Ablauf der Spindel-Orientierung mit Merker M2712 oder Modul 9171
Die Spindel wird entlang der Rampe aus MP3410.1 auf die Drehzahl zur Spindel-Orientierung
reduziert.
Ist diese Drehzahl erreicht, so wird die Spindel im Regelkreis gehalten und auf die Soll-Position
entlang der Rampe aus MP3410.1, orientiert.
Soll nach dem Erreichen der Soll-Position die Spindel nicht weiter im Regelkreis bleiben, so muß der
Merker M2499 gesetzt werden. Erst nach dem Setzen dieses Merkers ist die Spindel wieder frei.
Bleibt M2499 dauernd gesetzt, so wird der Regelkreis nach jeder Orientierung sofort geöffnet, wenn
das Positionierfenster erreicht ist.
Die Orientierung ist auf 0,1 Grad genau möglich. Dieser Wert ergibt sich aus der Strichzahl des
eingebauten Drehgebers (ROD 426.xxx8 mit 1024 Strichen) und der 4fach-Auswertung in der TNC.
Mit MP3420 wird ein Positionierfenster festgelegt. Befindet sich die Spindel nach der Orientierung
im Positionierfenster, so wird Merker M2007 gesetzt.
Um eine Dejustierung bei der Montage des Drehgebers einfach ausgleichen zu können, wurde der
Maschinen-Parameter MP3430 eingeführt. Der hier eingetragene Versatz zwischen Soll- und Ist-
Lage der Referenzmarke wird bei der Orientierung berücksichtigt.
Die Referenzmarke wird nach dem erstmaligen Einschalten der Spindel von der NC sofort
ausgewertet. Für spezielle Anwendungen kann die Referenzmarke nochmals ausgewertet werden,
wenn Merker M2615 gesetzt ist.

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