Junger Audio b45 - Digital Audio Delay Benutzerhandbuch

Seite 34

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8. APPLIKATIONSHINWEISE

8.2

SDI - SERIELLES
DIGITALES VIDEO
KOMPONENTEN-
FORMAT

Wenn man heute von digitalen Videosignalen spricht, ist
hauptsächlich das digitale serielle Videoformat nach ITU-R
BT.601 bzw. SMPTE 259M

gemeint. Es handelt sich dabei um

einen seriellen Datenstrom mit einer Übertragungsrate von 270
Mb/s. Das Videosignal wird als Komponentensignal (Luminanz Y,
Farbdifferenzsignale R-Y und B-Y) mit einer Auflösung von 10 Bit
digitalisiert. Die Abtastraten von Y, R-Y und B-Y verhalten sich
wie 4:2:2, wobei das Luminanzsignal mit 13.5MHz abgetastet
wird. Nach der internationalen Standardisierung gibt es nur noch
einen wesentlichen Unterschied zwischen den Videostandards
PAL und NTSC bezüglich ihrer Umsetzung in ein SDI-Signal.
NTSC wird mit 525 TV-Linien und PAL mit 625 TV-Linien
gewandelt.

SDI =
S
ERIAL
D
IGITAL
I
NTERFACE

Neben den Videodaten können im Bereich des nichtsichtbaren
Bildanteils und im Bereich der Synchronimpulse zusätzliche
Daten integriert und damit gemeinsam mit dem Videosignal
transportiert und gespeichert werden.
Der Standard sieht u.a. die Eingliederung von bis zu 4 Gruppen à
4 digitalen Audiokanälen nach AES-Standard mit der Auflösung
von 20 Bit vor. Die im SDI-Signal enthaltenen Audiodaten werden
auch als „Embedded Audio“ bezeichnet (entsprechend SMPTE
272-M).




8.3

EMBEDDED AUDIO
PROCESSING VIA
SDI-INTERFACE -
BETRIEBSARTEN

Für Geräte, die mit dem SDI-Interface ausgerüstet sind, kann
man spezielle Betriebsarten einstellen.
Grundsätzlich kann man entweder die digitalen AES-Eingänge
oder das SDI-Signal (mit vorhandenen Audiodaten, embedded
audio) als Signalquelle auswählen. Das Ausgangsignal steht
dann parallel sowohl am AES-Ausgang als auch im SDI-Signal
eingesetzt am SDI-Ausgang zur Verfügung.

Zusätzlich gibt es die Betriebsart SDI Bypass. Dabei wird das
SDI-Signal unverändert zum Ausgang geführt. Die aus dem SDI-
Signal extrahierten Audiodaten werden nach der Bearbeitung am
AES-Ausgang zur Verfügung gestellt.
In der Betriebsart Split Mode (SDI Direct) werden die Audiodaten
aus dem SDI-Signal direkt zum AES-Ausgang geführt.
Gleichzeitig werden Audiodaten am AES-Eingang über das
Prozessing in den SDI-Datenstrom insertiert. Somit kann neben
der Bearbeitung der Audiodaten aus dem SDI-Datenstrom im
Gerät zusätzlich eine externe Bearbeitung via AES-Schnittstelle
erfolgen.
Folgende Darstellung gibt einen Überblick über die
beschriebenen Betriebsarten:

Seite 8-2 Bedienungsanleitung b45, Kapitel 8 -Applikationhinweise-

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