BECKHOFF EP9128 Benutzerhandbuch
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Grundlagen zur Funktion
• auf den beiden RückLeitungen des EthernetKabels dann ohne weiteres Processing wieder durch
jeden EtherCATSlave zum Master zurückbefördert
Bei kurzen Zykluszeiten von z.B. 50 µs sind dabei mindestens 20.000 Ethernet Frames je Sekunde im dem
EtherCATSystem unterwegs, zuzüglich azyklischer Organisationsframes. Der Master erwartet dabei auf die
Rückkehr der ausgesandten Frames, die z.B. die Eingangsdaten der Teilnehmer zum Master
zurücktransportieren. Die Weiterleitung der Telegramme von einem Slave zum nächsten ist dabei link
basiert: nur wenn ein "Link"Signal zum nächsten Teilnehmer besteht, sendet ein EtherCATSlave einen
Frame weiter. Im Normalfall ist davon auszugehen, dass der nachfolgende Teilnehmer jedes EtherCAT
Telegramm auch korrekt weiterbearbeitet und am Schluss ggf. zurücksendet bzw. weiterleitet.
Entscheidend bei der Weiterleitung von EtherCATTelegrammen ist also, dass ein LinkSignal erst dann von
einem Slave zum anderen gemeldet wird, wenn beide wirklich bereit sind in Echtzeit an der
Datenverarbeitung teilzunehmen. Konkret darf ein EtherCATSlave also erst dann den jeweiligen Ethernet
Port öffnen, wenn er umgehend einen EthernetFrame annehmen und weiterleiten kann.
Um üblichen EthernetVerkehr weiterzuleiten wird i.d.R. ein Switch oder Router eingesetzt. Treten dort
Kollisionen oder FrameVerluste auf, wird dies von übergeordneten Protokollschichten (z.B. TCP) durch
FrameWiederholung ausgeglichen. Diese Betriebsart ist bei EtherCAT aufgrund der kurzen Zykluszeiten
und des EchtzeitAnspruchs standardmäßig nicht im Einsatz. Einige EthernetGeräte wie z.B. spezielle
Switche melden bereits einen Link zur Gegenstelle, obwohl sie erst in einigen Millisekunden zur
Datenverarbeitung bereit sind. Besonders auffällig wird dieses Verhalten bei Medienkonvertern von
100BaseTX (Kupfer) nach 100BaseFx (Lichtwellenleiter), die je nach Einstellung auf der Kupferseite zum
vorhergehenden EtherCATSlave einen Link melden, obwohl die LWLVerbindung unterbrochen ist.
Deshalb ist die schnelle LinkDetektion ein zentraler Bestandteil eines jeden ESC (EtherCAT Slave
Controller, Hardwareverarbeitungseinheit des EtherCATProtokolls). Laut EtherCATSpezifikation kann ein
ESC über 1 bis 4 Ports verfügen, die er von sich aus kontrolliert. Öffnet er einen Port, ist dort abgehender
und ankommender EthernetVerkehr möglich. Die Datenflussrichtung in einem vollausgebauten ESC ist in
Abb. 3. gezeigt dabei werden die Daten in den EtherCATDatagrammen nur zwischen Port 0 (A) und 3 (D)
in der EtherCATProcessingUnit verarbeitet.
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