Funktionsprinzip der nibp-überwachung, Überlegungen bei der nibp-überwachung, Überwachung – Physio-Control LIFEPAK 15 Benutzerhandbuch

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ÜBERWACHUNG

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©2007-2013 Physio-Control, Inc.

Gebrauchsanweisung für den LIFEPAK 15 Monitor/Defibrillator

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Funktionsprinzip der NIBP-Überwachung

Der NIBP-Monitor basiert auf der oszillometrischen Messmethode. Bei der oszillometrischen Methode

wird zur Blutdruckbestimmung nicht von den Korotkoffschen Geräuschen Gebrauch gemacht, sondern

es werden die durch den Blutfluss durch die Arterie entstehenden Druckpulse auf Änderungen überwacht.

Der NIBP-Monitor pumpt die um den Arm des Patienten gewickelte Manschette bis zu einem Druckwert

auf, bei dem die Arterie okkludiert wird und lässt dann schrittweise die Luft aus der Manschette ab.

Sobald das Blut wieder durch die Arterie zu fließen beginnt, kommt es aufgrund des sich verstärkenden

Blutflusses in der Manschette zu einem Anstieg der Druckpulsamplituden. Während der NIBP-Monitor

den Druck schrittweise verringert, erreichen die Pulsamplituden einen Höchstwert und fallen danach

wieder ab. Durch grafische Darstellung der ansteigenden und abfallenden Amplitudenwerte in

Abhängigkeit von der Zeit entsteht eine Kurve, aus der der systolische, der diastolische und der mittlere

arterielle Druck (MAP) abgeleitet werden kann.

Der NIBP-Monitor bestimmt die Pulsfrequenz, indem er die Zahl der Druckpulse pro Zeiteinheit

ermittelt. Durch die Verwendung von Artefaktunterdrückungsmethoden liefert der NIBP-Monitor

unter den meisten Betriebsbedingungen genaue Ergebnisse. Wenn es beim Patienten während des

Messvorgangs zu Arrhythmien kommt, kann sich die Genauigkeit der Pulsermittlung verschlechtern

und die Messzeit für eine komplette Messung verlängern. Wenn sich ein Patient im Schockzustand

befindet, kann der Monitor aufgrund der Blutdruckkurvenform mit nur geringer Amplitude nur schwer

den systolischen und diastolischen Druck genau bestimmen.

Überlegungen bei der NIBP-Überwachung

Wie bei jedem nichtinvasiven, oszillometrischen Blutdruckmonitor hängt die Genauigkeit der Messwerte

auch bei diesem Gerät von bestimmten klinischen Bedingungen wie den folgenden ab:

• Physiologischer Zustand des Patienten. So kann z. B. ein Schock zu einer Blutdruckkurvenform

mit geringer Amplitude führen, wodurch es dem Monitor erschwert wird, den systolischen und

diastolischen Druck genau zu bestimmen.

• Die Position des Patienten.

• Bewegungen, die den Messprozess in die Länge ziehen, da Bewegungsartefakte im Datenstrom

unterdrückt werden müssen. Zu den Bewegungen, die die Messungen beeinflussen, sind freiwillige

Bewegungen und Krampfanfälle des Patienten, jedes Anstoßen an die Manschette und das Anspannen

der Extremitätenmuskeln unter der Manschette zu zählen.

• Vorhandensein anderer medizinischer Geräte. Der NIBP-Monitor arbeitet nicht effektiv, wenn der

Patient an eine Herz-Lungen-Maschine angeschlossen ist.

• Wenn es beim Patienten zu Arrhythmien kommt, kann sich die Genauigkeit der Pulsfrequenz ver-

schlechtern und die Messzeit für eine komplette NIBP-Messung verlängern. Die Luft wird automatisch

aus dem Gerät abgelassen, wenn eine Blutdruckmessung nicht innerhalb von 120 Sekunden erzielt

werden kann.

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