Heizelement-ausbackfunktion, Erkennungsfunktion ‘heizelement- abweichung – Watlow Power Series Benutzerhandbuch

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L e i s t u n g s m e r k m a l e

Wa t l o w P o w e r S e r i e s

Heizelement-Ausbackfunktion

Wenn ein System für längere Zeit stillgelegt wurde, kann es
bei einigen Heizelementen zur Aufnahme von Feuchtigkeit
kommen. Wird die Ausgangsleistung eines Standard-
Leistungsstellers bei feuchten Heizelementen unmittelbar
auf 100% angehoben, kann es zu einer Beschädigung des
Heizelementes oder zu einem Durchbrennen der Sicherungen
kommen. Die Leistungssteller der Serie ‘Power Series’ jedoch
bieten die Möglichkeit einer Heizelement-Ausbackfunktion,
mit deren Hilfe ein Heizelement zuerst "ausgebacken"
werden kann, bevor es mit voller Leistung wieder in Betrieb
genommen wird.

Während des Ausbackprozesses erhöht das Gerät langsam
die dem Heizelement zugeführte Spannung bei gleichzeitiger
Überwachung des Ausgangsstroms. Erreicht das Heizelement
vor Ablauf der Ausbackzeit die volle Ausgangsleistung, dann
weist dies darauf hin, daß das Heizelement trocken ist und
wieder in Betrieb genommen werden kann. Die
Ausgangsleistung übersteigt dabei zu keinem Zeitpunkt den
Sollwert des Temperaturreglers.

Wenn der Ausgangsstrom während des Ausbackprozesses
einen vom Benutzer festgelegten Höchstwert erreicht (wenn
es z.B. zu einem Lichtbogen innerhalb des Heizelements
kommt), dann wird der Ausgang deaktiviert und eine
Überstrombegrenzungs-Fehlermeldung

[HbOC] generiert. In

einem solchen Fall ist es angebracht, die Ausbackzeit zu
verlängern und den Ausbackprozeß erneut einzuleiten. Ist
der erste Ausbackprozeß jedoch erst nach einer gewissen Zeit
unterbrochen worden, kann ein Neustart der
Ausbackfunktion ohne Ausbackzeitverlängerung ausreichend
sein. Nach erfolgreicher Beendigung des Ausbackprozesses
kehrt das Gerät automatisch in die vom Anwender
festgelegte Betriebsart (Phasenanschnittsteuerung oder
Impulsgruppenregelung) zurück.

HINWEIS: Die Heizelement-Ausbackfunktion ist für Magnesiumoxid-
Widerstandsheizelemente vorgesehen. Ein Widerstandsheizelement
kann eine Toleranz von bis zu ± 10% haben. Diese Toleranz muß
unter Umständen zum maximal zulässigen Heizelementstrom
hinzuaddiert werden. So kann ein 50-Ampere-Heizelement eine
Leistungsaufnahme von 55 Ampere haben und trotzdem noch
vollkommen in Ordnung sein.

Die Heizelement-Ausbackfunktion ist verfügbar bei 1-
Phasen-Geräten sowie 3-Phasen-Sternschaltung/Offene
Dreieckschaltung und kann in jeder Betriebsart verwendet
werden. Die Heizelement-Diagnosefunktion muß aber in
jedem Fall ebenfalls im Gerät installiert sein.

Die Heizelement-Ausbackfunktion arbeitet mit einer
Überstrombegrenzungsfunktion. Der während des
Ausbackprozesses erlaubte Maximalstrom muß unter dem
Parameter

[HbOC] eingestellt werden. Diese Einstellung legt

die Laststromobergrenze während des Heizelement-
Ausbackprozesses fest.

Setup-Menü:

Durch Drücken der

±¬ Tasten für 2 Sekunden gelangen

Sie ins Setup-Menü.

Sobald auf dem Display

[Algo] / [~set] erscheint,

drücken Sie

Î solange, bis [Opt1] / [~set] angezeigt

wird.
Drücken Sie dann

® solange, bis [`Off] / [~Hbo]

angezeigt wird.
Drücken Sie

® solange, bis [Min] in der unteren

Anzeige erscheint. Stellen Sie mit Hilfe der

ÓÎ Tasten

die gewünschte Heizelement-Ausbackzeit in Minuten ein.

Drücken Sie

® solange, bis [`HbC] in der unteren

Anzeige erscheint. Legen Sie mit Hilfe der

ÓÎ Tasten

den maximal erlaubten Laststrom während des
Ausbackprozesses fest.

HINWEIS: Wiederholen Sie diesen Vorgang für jede Zone, die
konfiguriert werden soll.

Abbildung 5.4a — Heizelement-Ausbackfunktion.

100%

60%

0%

Ausgangsleistung

Zeit

Temperaturregelungs-
Steuerungssignal

Process Set Point

Erkennungsfunktion ‘Heizelement-
Abweichung’

Mit Hilfe der Erkennungsfunktion ‘Heizelement-Abweichung’
ist es möglich, ein defektes Heizelement zu entdecken bzw.
festzustellen, daß ein Heizelement von einem Ausfall bedroht
ist. Fällt bzw. steigt der Laststrom unter bzw. über eine
spezifische Grenze, wird ein Alarm ausgelöst.

Sind in einer Anwendung beispielsweise fünf Heizelemente
installiert, die alle eine Leistungsaufnahme von 20 Ampere
haben und somit einen Gesamt-Laststromwert von 100
Ampere bei 100% Leistung generieren, dann könnte der
Heizelement-Abweichungsalarm so konfiguriert werden, daß
bei einem Abfall von unter 80 Ampere bei 100% Leistung ein
Alarm ausgelöst wird. In diesem Fall kann man davon
ausgehen, daß eines der Heizelemente ausgefallen ist.

Soll festgestellt werden, ob ein Heizelement langsam
ermüdet bzw. von einem Ausfall bedroht ist, dann ist es
sinnvoll, auf Abweichungen vom Laststrom nach oben oder
unten zu achten. Im oben genannten Beispiel könnte der
Alarm so programmiert werden, daß es zu einer Auslösung

des Heizelement-Abweichungsalarms kommt, wenn der
Laststrom unter 90 bzw. über 110 Ampere bei 100% Leistung
fällt bzw. ansteigt.

Die Leistungssteller der Serie ‘Power Series’ gleichen die
Sollwerte abhängig von der prozentualen Ausgangsleistung
des Geräts automatisch an (siehe Abbildung weiter unten).

Abbildung 5.4b— Erkennungsfunktion ‘Heizelement-Abweichung’.

Prozentuale Leistung

100

75

50

25

0

Ampere

Heizelement-Abweichung, untere

Toleranzgrenze

Heizelement-Abweichung, obere

Toleranzgrenze

Laststrom

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