Konzentrationsmanagement – Leica Biosystems PELORIS_PELORIS II Benutzerhandbuch
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Reagenzienkonfiguration
Leica PELORIS Benutzerhandbuch Ausg. K © Leica Biosystems Melbourne Pty Ltd 2011
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Ein Dehydriermittel, das aus 80% Ethanol (ein Dehydriermittel) und 20% Wasser (kein
Dehydriermittel) besteht, hat eine Konzentration von 80%.
Ein Dehydriermittel, das aus 80% Ethanol (ein Dehydriermittel) und 20% IPA (auch ein
Dehydriermittel) besteht, hat eine Konzentration von 100%.
Reines Ethanol (100% Dehydriermittel), das durch die Verschleppung von reinem IMS (100%
Dehydriermittel) kontaminiert ist, hat eine Konzentration von 100%, da sowohl das
ursprüngliche als auch das kontaminierende Reagenz Dehydriermittel sind.
Frisches Xylol (100% Lösungsmittel), das durch Verschleppung von reinem Ethanol (100%
Dehydriermittel) kontaminiert ist, besitzt eine reduzierte Konzentration (typischerweise um die
94% nach einem Zyklus), da es nun aus 94% Xylol (ein Lösungsmittel) und 6% Ethanol (kein
Lösungsmittel) besteht.
Ein in einer frühen Phase einer Sequenz eingesetztes Reagenz einer Gruppe weist einen raschen
Konzentrationsverlust auf, da es die meiste Kontamination von der vorhergehenden
Reagenziengruppe erhält. Ein in einer späten Phase einer Sequenz eingesetztes Reagenz weist
einen langsamen Konzentrationsverlust auf, da es die meiste Kontamination von derselben
Reagenziengruppe erhält.
Konzentrationsmanagement
Die Peloris-Software arbeitet mit Reagenzienkonzentrationen, um Stationen für Programmläufe
auszuwählen (außer das Programm verwendet Stationsauswahl). Sie wählt die Station mit der
geringsten zulässigen Konzentration einer Reagenziengruppe/-typs für den ersten Schritte, der
diese Gruppe oder diesen Typ verwendet, und danach Stationen mit höheren Konzentrationen für
die folgenden Schritte. Das Reagenz mit der höchsten Konzentration wird immer für den letzten
Schritt vor dem Übergang zu einer anderen Reagenziengruppe/-typ. Die Software benutzt die
Konzentrationsinformation (neben anderen Faktoren) auch, um Sie aufzufordern, Reagenzien
unterhalb der Reinheitsgrenzwerte auszutauschen.
Es ist für eine hochwertige Verarbeitung und einen effizienten Reagenzieneinsatz daher sehr
wichtig, dass die von der Software verwendeten Konzentrationsdaten exakt sind. Die Software
verfolgt die Konzentration des Reagenz in jeder Station automatisch und aktualisiert die Werte nach
jedem Durchlauf. Damit dies effektiv geschehen kann, müssen Sie genaue Informationen eingeben,
z.B. realistische Verschleppungswerte für das Programm festsetzen und die richtige Anzahl an
Kassetten für jeden Lauf eingeben. Das bedeutet auch, dass Sie die Software bei jedem Austausch
von Reagenzien korrekt aktualisieren müssen.
In der Standardeinstellung weist die Software die Konzentrationen ”durch Berechnung” zu. Dafür
werden Informationen verwendet, wie etwa Retortenfüllstand, Anzahl verarbeiteter Kassetten,
Verschleppungswert und die zur Berechnung der Konzentration in jeder Station beteiligten
Reagenziengruppen.
Die Konzentrationen können ebenfalls ”nach Zyklen” oder ”nach Position” (d.h. nach Station)
zugeteilt werden. Bei diesen Methoden wird die Konzentration der Station anhand der Anzahl der
Prozessläufe für die jede Station verwendet wird bzw. nach der Reihenfolge der Stationen ermittelt.
Leica Microsystems empfiehlt die vom technischen Kundendienst einzustellenden Optionen ”nach
Zyklen” und ”nach Position” nicht.
Ersetzen Sie für eine gleichbleibend hochwertige Verarbeitung die Reagenzien sobald Sie dazu
aufgefordert werden durch neue Reagenzien mit Standardkonzentration. Wenn Sie einen Behälter
aus dem Gerät entnehmen, achten Sie stets darauf, dass Sie beim Zurückstellen die richtige
Reagenzieninformation für den Behälter eingeben. Administratoren können die Konzentrationswerte
für eine Station im Bildschirm Reagenzienstationen manuell ändern, wenn ihres Erachtens der
Wert falsch ist. Prüfen Sie bei einer solchen Änderung auf jeden Fall die tatsächliche Konzentration.