Warum sind militärische empfänger genauer, Die funktionsweise von gps 4 – Leica Geosystems GPS Basics Benutzerhandbuch

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Die Funktionsweise von GPS

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5. Selective Availability (S/A)

Selective Availability ist ein Vorgang, der vom
US-Verteidigungsministerium auf das GPS-
Signal angewandt wird. Damit ist beabsich-
tigt, dem zivilen Nutzer sowie feindlich
gesonnenen fremden Staaten die volle
Genauigkeit von GPS zu versagen, indem
die Satellitenuhren einem Prozeß genannt
„Zittern“ unterzogen werden, der ihre Zeit
leicht verändert. Zusätzlich werden die
Ephemeriden (oder Bahndaten) leicht
verändert gesendet. Das Resultat ist eine
Verringerung der Positionsgenauigkeit.

Es ist wichtig darauf hinzuweisen, daß S/A
nur diejenigen zivilen Nutzer betrifft, die einen
einzelnen GPS-Empfänger benutzen um eine
autonome Position zu erhalten. Anwender
von differentiellen Systemen werden von S/A
nicht sonderlich beeinträchtigt.

Zur Zeit ist geplant, S/A bis spätestens 2006
abzuschalten.

6. Anti-Spoofing (A-S)

Anti-Spoofing ist in sofern S/A ähnlich, als
daß es beabsichtigt, zivilen Nutzern sowie
feindlichen Mächten den Zugang zum P-Code
des GPS-Signals zu verwehren und somit
den Gebrauch des C/A-Codes zu forcieren,
auf den allerdings S/A angewandt wird.

Anti-Spoofing verschlüsselt den P-Code in
ein neues Signal genannt Y-Code. Nur Nutzer
mit militärischen GPS-Empfängern (d.h. die
USA und ihre Verbündeten) können den Y-
Code entschlüsseln.

Ein militärischer Handheld-Receiver (mit
Genehmigung von Rockwell)

3.1.4. Warum sind militärische

Empfänger genauer?

Militärische Empfänger sind deswegen
genauer, weil sie nicht den C/A-Code nutzen,
um die Zeit zu berechnen, die das Signal
braucht, um den Empfänger zu erreichen.
Sie gebrauchen den P-Code.

Der P-Code ist der Trägerwelle mit 10,23 Hz
aufmoduliert. Der C/A-Code ist der Träger-
welle nur mit 1,023 Hz aufmoduliert. Somit
können Entfernungen sehr viel genauer mit
dem P-Code berechnet werden, da dieser
Code sich zehn mal so oft pro Sekunde
wiederholt wie der C/A-Code.

Der P-Code ist jedoch oft – wie im vorherigen
Kapitel beschrieben – dem Anti-Spoofing
(A-S) unterworfen, was bedeutet, daß nur
das Militär, ausgerüstet mit speziellen GPS-
Empfängern, den verschlüsselten P-Code
(auch bekannt als Y-Code) lesen kann.

Aus diesen Gründen erhalten die Nutzer von
militärischen GPS-Empfängern die Position
in der Regel mit einer Genauigkeit von
ungefähr fünf Metern, wohingegen zivile
Nutzer vergleichbarer GPS-Empfänger
lediglich eine Positionsgenauigkeit zwischen
15...100 m erreichen werden.

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