Rapid-static vermessungen, Vermessungen mit gps – Leica Geosystems GPS Basics Benutzerhandbuch

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Vermessungen mit GPS

5.1.2. Rapid-Static Vermessungen

Bei Rapid-Static Vermessungen wird ein
Referenzpunkt ausgewählt und einer oder
mehrere Rover operieren mit Bezug auf
diesen Punkt.

Typischerweise wird Rapid-Static für die
Verdichtung bestehender Netze oder zur
Einrichtung von Kontrollen etc. verwendet.

Wenn die Arbeit in einem Gebiet begonnen
wird, wo zuvor keinerlei GPS-Vermessungen
stattgefunden haben, sind zunächst eine
Anzahl von Punkten zu beobachten, deren
Koordinaten im lokalen System genau
bekannt sind. Damit ist es möglich, eine
Transformation zu rechnen, so daß von nun
an auch Neupunkte, die mit GPS in diesem
Gebiet gemessen werden, auf einfache
Weise in das lokale System umgerechnet
werden können.

Wie bereits in Abschnitt 4.5. besprochen
worden ist, sollten mindestens 4 bekannte
Punkte auf dem Umring des Meßgebietes
beobachtet werden. Die berechnete Trans-
formation hat dann für das von diesen
Punkten eingeschlossene Gebiet Gültigkeit.

Der Referenz-Empfänger wird für gewöhnlich
über einem bekannten Punkt aufgebaut und
kann in die Berechnung der Transformations-
parameter mit einbezogen werden. Falls kein
bekannter Punkt verfügbar ist, kann die

Referenz auch irgendwo innerhalb des
Netzes aufgebaut werden.

Mit den Rover-Empfängern wird dann nach
und nach jeder der bekannten Punkte
aufgenommen. Die Dauer der Beobachtungs-
zeit auf jedem Punkt ist dabei abhängig von
der Länge der Basislinie zwischen Referenz
und Rover und dem GDOP.

Die Daten werden aufgezeichnet und im
Büro im Post-Processing ausgewertet.

Anschließend sollten Kontrollmessungen
durchgeführt werden, um sicherzustellen,
daß sich keine groben Fehler in die Messun-
gen eingeschlichen haben. Dies kann so
geschehen, daß die Punkte zu einer anderen
Tageszeit ein zweites Mal aufgenommen
werden.

Wenn mit zwei oder mehr Rover-Empfängern
gearbeitet wird, besteht eine Alternative
darin, sicherzustellen, daß alle Rover auf
jedem der besetzten Punkte gleichzeitig
operieren. Denn dann können während des
Post-Processing die Daten jeder einzelnen
Station entweder als Referenz- oder als
Rover-Daten in die Berechnung eingebracht
werden. Das ist zwar die effizienteste, aber
auch die am schwierigsten zu synchronisie-
rende Vorgehensweise.

Eine andere Möglichkeit, die notwendigen
Redundanzen herbeizuführen, besteht darin,
zwei Referenzstationen aufzubauen und
einen Rover einzusetzen, um -wie in dem
unten aufgeführten Beispiel- nach und nach
die einzelnen Punkte zu besetzen.

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