Statische vermessungen, Vermessungen mit gps – Leica Geosystems GPS Basics Benutzerhandbuch

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Vermessungen mit GPS

5.1.1. Statische Vermessungen

Dies war die erste Methode, die für GPS-
Vermessungen entwickelt wurde und mit
Hilfe derer lange Basislinien (für gewöhnlich
20 km und mehr) gemessen werden können.

Ein Empfänger wird über einem Punkt
aufgebaut, dessen Koordinaten hochgenau
im WGS84 gegeben sind. Er dient damit als
Referenzempfänger. Der andere Empfänger,
genannt der Rover, wird am anderen Ende
der Basislinie aufgebaut.

Dann werden auf beiden Stationen gleichzei-
tig die einlaufenden Daten aufgezeichnet.
Dabei ist wichtig, daß die Daten auf jeder der
beiden Stationen mit derselben Rate aufge-
zeichnet werden. Die Datenempfangsrate
wird typischerweise auf 15, 30 oder 60 Sek.
gesetzt.

Die Empfänger müssen über eine bestimmte
Zeitspanne hinweg Daten sammeln. Sie
hängt ab von der Länge der Linie, der Anzahl
der beobachteten Satelliten und der Satel-
litengeometrie (dilution of precision oder
DOP). Als Faustregel kann man sagen, daß
die Beobachtungszeit für eine 20 km lange
Linie bei Empfang von 5 Satelliten und einem
vorherrschenden GDOP von 8 mindestens
eine Stunde beträgt. Längere Linien erfor-
dern längere Beobachtungszeiten.

Sobald genügend Daten gesammelt sind,
können die Empfänger abgeschaltet werden.
Der Rover kann dann zur nächsten Basislinie
bewegt werden und die nächste Messung
begonnen werden.

Es ist sehr wichtig ist, für Redundanz in dem
zu messenden Netz zu sorgen. Das erfor-
dert, daß jeder Punkt mindestens zweifach
beobachtet werden muß. So ergeben sich
Sicherheitskontrollen gegen Probleme, die
sonst unentdeckt blieben.

Mit einem zusätzlichen Rover-Empfänger
kann die Produktivität erheblich gesteigert
werden. Um das Potential von drei zur
Verfügung stehenden Empfängern zu
maximieren, ist eine gute Koordination
zwischen den Vermessungstrupps erforder-
lich. Hierfür ein Beispiel auf der nächsten
Seite.

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