VEGA VEGACOM 557 Profibus FMS Benutzerhandbuch
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VEGACOM 557 Profibus FMS
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Anhang
Dem letzten Datenbit kann ein Paritybit fol-
gen, das zur Detektion von Übertragungs-
fehlern dient. Das Paritybit sorgt dafür, dass
bei
- gerader (EVEN) Parity immer eine gerade
Anzahl Bits
- ungerader (ODD) Parity immer eine unge-
rade Anzahl Bits
übertragen wird.
Ein sogenannter Handshake kann zur Frei-
gabe bzw. Unterbrechung der Datenübertra-
gung verwendet werden.
Hardware-Handshake:
Der Empfänger steuert über seine
Handshakeausgänge DTR oder DSR die
Handshakeeingänge CTS oder DSR des
Senders.
Software-Handshake:
Der Empfänger sendet spezielle Zeichen an
den Sender und steuert so den Daten-
transfer.
Obwohl für die Schnittstellen
RS 232, RS 422
und RS 485
keine Norm existiert, können sie
quasi als Norm betrachtet werden, da sie
sich als Industriestandard durchgesetzt
haben.
Die Schnittstelle
RS 232
überträgt die einzel-
nen Bits eines Zeichens als Folge von defi-
nierten Spannungspegeln über die Leitung.
Dabei entspricht:
- einer logischen "1" ein Spannungspegel
von
-15 V … -3 V
- einer logischen "0" ein Spannungspegel
von
+3 V … +15 V.
Beide Pegel werden auf eine gemeinsame
Signalmasse (GND) bezogen. Die zulässige
ohmsche Last muss größer als 3 kOhm sein,
die zulässige kapazitive Last darf max.
2500 pF betragen.
Hauptmerkmale einer RS 232-Schnittstelle
sind
- geringe Leitungslänge (max. 15 m bis
9600 baud)
- niedrige Datenraten (max. 19200 baud)
- nur Punkt zu Punkt Verbindung
Auf die zur Verfügung gestellten Handshake-
signale kann in der Regel für industrielle
Anwendungen verzichtet werden. Die
Handshakeeingänge werden hierzu einfach
mit den Handshakeausgängen des selben
Gerätes auf Freigabepegel gelegt.
Die Schnittstelle
RS 422
transferiert die Daten
als Spannungsdifferenz zwischen zwei kor-
respondierenden Leitungen. Eine Signal-
masse als Erdung ist dabei nicht erforderlich.
Dabei wird sowohl für das Sende- als auch
für das Empfangssignal ein Adernpaar benö-
tigt, das aus einer invertierten und einer nicht
invertierten Signalleitung besteht. Evtl.
Gleichtaktstörungen führen zu einer symme-
trischen Verschiebung der Spannungspegel
und können so das Nutzsignal nicht verfäl-
schen.
Durch die gegenüber RS 232 höhere Stör-
sicherheit lassen sich Entfernungen bis 1200
m und hohe Datenraten bis 10 Mbits erzielen.
Die Störsicherheit lässt sich auch an den
zulässigen Spannungspegeln ablesen: bei
einem Ausgangspegel des Senders unter
Last von ±2 V erkennen die Empfänger-
bausteine Pegel von ±200 mV noch als gülti-
ges Signal.
Besonderheit der RS 422 ist, dass sie den
undirektionalen Anschluss von bis zu 10
Empfängern an einen Sender zulässt. Bei
höheren Übertragungsraten und/oder großen
Entfernungen ist eine Terminierung (Anpas-
sung des Wellenwiderstandes) erforderlich
sowie eine galvanische Trennung der Sende-
/Empfangsbausteine unbedingt empfehlens-
wert.