Eingänge, Selbstoptimierung mit tru-tune, Vor der optimierung – Watlow EZ-ZONE ST Benutzerhandbuch
Seite 48: Selbstoptimierung eines regelkreises, Kalibrierungsausgleich

Watlow EZ-ZONE™ ST
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Kapitel 4 Hauptmenü
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Kapitel 9 Leistungsmerkmale
entspricht. Sollte der Prozesswert instabil werden, ist
die Einstellung des Integralanteils zu klein. Erhöhen
Sie die Zeiteinstellung des Integralanteils, bis sich der
Prozess stabilisiert.
6. Erhöhen Sie den Differentialanteil auf 0,1. Danach
erhöhen Sie den Sollwert um 11 °C bis 17 °C. Überwa-
chen Sie nun die Annäherung des Prozesswertes an den
Sollwert. Kommt es zu einem Überschwingen des Pro-
zesswertes, erhöhen Sie das Differential auf 0,2 Minu-
ten. Erhöhen Sie den Sollwert um 11 °C bis 17 °C und
beobachten Sie erneut die Annäherung des Prozesswer-
tes an den Sollwert. Sollten Sie das Differential zu sehr
erhöht haben, kommt es zu einer sehr trägen Sollwert-
annäherung. Verändern Sie die Einstellung so lange, bis
der Sollwert ohne Überschwingen und ohne Trägheit
erreicht wird.
Weitere Informationen zur Selbstoptimierung und PID-
Kontrolle finden Sie unter ähnlichen Funktionsmerkmalen
in diesem Kapitel.
Selbstoptimierung mit TRU-TUNE+™
Der adpative TRU-TUNE+™ Algorithmus optimiert die
PID-Werte des Reglers, um die Regelung von dynamischen
Prozessen zu verbessern. TRU-TUNE+™ überwacht die Pro-
zessvariablen und passt die Regelungsparameter automa-
tisch an, um den Prozess bei Sollwert- und Laständerungen
am Sollwert zu halten. Im adaptiven Regelungsmodus wird
das geeignete Ausgangssignal automatisch festgelegt und
die Regelparameter werden allmählich für optimale Reak-
tion und Stabilität angepasst. Die Funktion TRU-TUNE+™
funktioniert nicht im EIN-/AUS-Regelungsmodus.
Die bevorzugte und schnellste Methode zur Optimierung
eines Kreises ist es, zuerst eine anfängliche Einstellung der
Regelung vorzunehmen und dann mit dem adaptiven Modus
die Feinoptimierung durchzuführen.
Durch Einstellen des Regelungsmodus eines Reglers auf
Optimierung wird der zweistufige Prozess gestartet (Siehe
Hinweise zu Selbstoptimierung im gleichen Kapitel). Diese
abschätzbare Optimierung bestimmt die erste, grobe Ein-
stellung der PID-Parameter. Danach schaltet der Regelkreis
automatisch in den adaptiven Modus und führt die Feinopti-
mierung der PID-Parameter durch.
Sobald eine Prozessvariable einen Sollwert eine ange-
messene Zeit lang (d. h. ca. 30 Minuten für einen schnellen
und ungefähr 2 Stunden für einen langsameren Prozess)
eingehalten hat und keine weitere Optimierung der PID-Pa-
rameter gewünscht oder benötigt wird, kann TRU-TUNE+™
abgeschaltet werden. Allerdings kann der Regler, wenn
der adaptive Modus angeschaltet bleibt, automatisch auf
Laständerungen reagieren und unterschiedliche Regelungs-
merkmale bei unterschiedlichen Sollwerten bei Prozessen,
die nicht durchgängig linear sind, ausgleichen.
Sowie die PID-Parameter mithilfe des adaptiven
TRU-TUNE+™ Algorithmus festgelegt wurden, kann der
Prozess, falls er einmal abgeschaltet wird, im adaptiven Re-
gelungsmodus wieder angefahren werden.
Schalten Sie TRU-TUNE+™ mit TRU-TUNE+™ aktivie-
ren [t;tun] (Setup-Menü, Regelkreis-Menü) ein oder aus.
Verwenden Sie TRU-TUNE+™ Band [t;bnd] (Setup-Me-
nü, Regelkreis-Menü), um den Bereich ober- und unterhalb
des Sollwertes festzulegen, in dem die adaptive Optimierung
ablaufen soll. Nur in dem unwahrscheinlichen Fall, dass der
Regler mit automatischem TRU-TUNE+™ Optimierungsband
(0) nicht stabilisiert werden kann, sollte dieser Parameter
nachgestellt werden. Dies kann bei sehr schnellen Prozessen
auftreten. In diesem Fall sollte das Optimierungsband auf ei-
nen großen Wert eingestellt werden, z. B. 300.
Verwenden Sie TRU-TUNE+™ Verstärkung [`t;gn]
(Setup-Menü, Regelkreis-Menü), um die Reaktionsge-
schwindigkeit der adaptiven Optimierungsrechnungen ein-
zustellen. Sechs Einstellungen von 1 (schnellste Reaktion
und größte Wahrscheinlichkeit des Überschwingens, höch-
ste Verstärkung) bis 6 (langsamste Reaktion und kleinste
Wahrscheinlichkeit des Überschwingens, geringste Verstär-
kung) stehen zur Verfügung. Die Vorgabe mit 3 wird emp-
fohlen für Kreise mit Thermoelement, mäßiger Reaktion
und durchschnittlichem Überschwingungspotenzial.
Vor der Optimierung
Vor der Selbstoptimierung muss der Regler korrekt in-
stalliert sein und folgende grundlegende Parameter müssen
definiert worden sein:
• Eingangssensortyp [`SEn] (Setup-Menü, Analogein-
gangsmenü) sowie Skalierung, sofern erforderlich;
• Funktion [`o;Fn] (Setup-Menü, Ausgangsmenü) und
Skalierung, sofern erforderlich;
Selbstoptimierung eines Regelkreises
1. Geben Sie den gewünschten Sollwert ein bzw. einen
Wert in der Mitte des erwarteten Sollwertbereichs, für
den Sie die Optimierung durchführen.
2. Aktivieren Sie TRU-TUNE+™.
3. Starten Sie eine Selbstoptimierung. (Siehe Hinweise zu
Selbstoptimierung im gleichen Kapitel).
Nach Abschluss der Selbstoptimierung sollten die PID-
Parameter eine gute Regelung liefern. Solange sich der Regel-
kreis im adaptiven Regelmodus befindet, setzt TRU-TUNE+™
die Optimierung ununterbrochen fort, um die bestmögliche
PID-Regelung für den Prozess zu erreichen.
ç
WARNUNG! Während der Selbstoptimierung setzt der Regler den
Ausgang auf 100 Prozent und versucht, die Prozessvariable an den
Sollwert heranzubringen. Sollwert sowie Grenzwerte für Heiz- und
Kühlleistung sind innerhalb der Grenzen festzulegen, in denen Ihr
System sicher betrieben werden kann.
Eingänge
Kalibrierungsausgleich
Mit Hilfe des Kalibrierungsausgleichs ist es möglich, die
durch Sensorfehler, Kabelwiderstände oder andere Faktoren
hervorgerufenen Abweichungen zwischen der Ist-Anzeige
und dem tatsächlichen Messwert zu kompensieren. Ein posi-
tiver Ausgleich korrigiert die Eingangswerte (bei 0 °C) nach
oben, ein negativer nach unten.
Der Eingangsausgleichswert kann mit Kalibrierungsaus-
gleich [`CAL] (Betriebsmenü, Analogeingangsmenü) ange-
zeigt oder geändert werden.