Leica Biosystems HER2 FISH System - 30 Test - Handbuch (Seite 3)

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Deutsch
Leica Biosystems Leica HER2 FISH System - 30 Test Bedienungsanleitung TA9217 DE-CE-Rev_D 08/04/2013
Verwendungszweck
Für In-Vitro-Diagnostik
Zweck des Leica HER2 FISH System - 30 Test ist die Erkennung der Amplifikation des HER2/
neu-Gens durch Fluoreszenz-in-situ-Hybridisierung (FISH) in formalinfixierten, in Paraffin
eingebetteten Gewebeproben aus humanem Brustkrebsgewebe. Das Leica HER2 FISH System
- 30 Test kann die Beurteilung von Patienten unterstützen, für die eine Therapie mit Herceptin ®*
(trastuzumab) erwogen wird (siehe Packungsbeilage von Herceptin). Das Leica HER2 FISH
System - 30 Test ist nicht für das Brustkrebs-Screening bzw. für die Diagnose von Brustkrebs
vorgesehen. Alle sonstigen verfügbaren klinischen Informationen, wie Tumorgröße, Anzahl
betroffener Lymphknoten und Steroidrezeptorstatus, sollten ebenfalls berücksichtigt werden.
Die Entscheidung über die Behandlung von Brustkrebspatientinnen darf nicht ausschließlich auf
der Basis der HER2-Genamplifikation getroffen werden.
Hinweis: Alle Patientinnen in den klinischen Herceptin-Studien wurden auf der Basis eines
immunzytochemischen Clinical Trial Assays (CTA) ausgewählt. Keine der an diesen Studien
teilnehmenden Patientinnen wurde mithilfe des Leica HER2 FISH System - 30 Test ausgewählt.
Das Leica HER2 FISH System - 30 Test wurde unter Verwendung unabhängiger Proben mit dem
Abbott Molecular PathVysion ®* HER-2 DNA Probe Kit verglichen. Wie aus der Zusammenfassung
der klinischen Konkordanz hervorgeht, wurden dabei akzeptable Konkordanzergebnisse erzielt.
Die tatsächliche Korrelation zwischen dem Leica HER2 FISH System - 30 Test und klinischen
Ergebnissen wurde nicht ermittelt.
* Herceptin ® ist eine Marke von Genentech, Inc. und F. Hoffmann-La Roche Ltd. PathVysion ® ist eine Marke von Abbott Molecular
Inc. Alle Rechte vorbehalten. Unter Lizenz verwendet.
Erforderliche Schulung
Leica Biosystems bietet für alle Anwender Schulungen bezüglich Probenvorbereitung, Assay-
Durchführung und Interpretation von FISH-Tests in Bezug auf das HER2-Gen an.
Zusammenfassung und Erläuterungen
Hintergrundinformationen
Das HER2-Gen, auch als neu oder c-erbB2 bezeichnet, befindet sich auf dem langen Arm des
Chromosoms 17 an Position 17q11-12 (1). Sowohl das HER2-Gen als auch das codierte 185
kD-Protein spielen nachweislich eine wichtige Rolle bezüglich der malignen Umwandlung und
des Tumorwachstums bei Brustkrebs (2).
HER2 fungiert als prognostischer Marker, wobei Genamplifikation und Proteinüberexpression
mit einer erhöhten Rezidiv- und Sterblichkeitsrate in Zusammenhang stehen. HER2 fungiert
außerdem als prädiktiver Marker für ausgewählte systemische Chemotherapien und gezielte
Therapien (3). Insbesondere hat sich die Amplifikation des HER2-Gens als Indikator für eine
schlechte Prognose bei lymphknotenpositivem Brustkrebs erwiesen (4-8). Außerdem geht aus
einer Studie hervor, dass der prognostische Wert von HER2 bei chemotherapeutisch behandelten
Patienten stärker ist (7). Allerdings müssen bei der Prognose des rezidivfreien Überlebens
sowie des Gesamtüberlebens des einzelnen Patienten weitere prognostische Faktoren, wie
Tumorgröße, Anzahl positiver Lymphknoten und Steroidrezeptorstatus, berücksichtigt werden.
Aufgrund der Überexpression des Onkoproteins HER2 als Ergebnis der in Brustkrebszellen
gefundenen Genamplifikation bietet sich HER2 als Ziel einer auf Antikörpern basierenden Therapie
an (3). Herceptin (trastuzumab), ein humanisierter monoklonaler Antikörper (9), der sich mit hoher
Affinität an das Onkoprotein HER2 bindet, hemmt nachweislich sowohl in vitro als auch in vivo die
Proliferation humaner Tumorzellen, die das Onkoprotein HER2 überexprimieren (10–12). Seit der
Entwicklung von Herceptin ist die Erkennung des HER2-Gens und des Proteins HER2 zu einem
wichtigen Instrument bei der Beurteilung von Brusttumoren geworden, an dem sich sowohl die
Auswahl der Therapie als auch die weitere Patientenbetreuung orientiert (13,14).
Mit FISH konnte sowohl bei Interphasen- als auch bei Metaphasen-Zellen aus humanen
Brustkrebszelllinien HER2-Genamplifikation nachgewiesen werden (15-18). Zur Quantifizierung