7 sl-zyklen mit konturformel, Grundlagen – HEIDENHAIN iTNC 530 (340 422) Benutzerhandbuch

Seite 407

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HEIDENHAIN iTNC 530

407

8.7 SL

-Zyklen mit K

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nt

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el

8.7 SL-Zyklen mit Konturformel

Grundlagen

Mit den SL-Zyklen und der Konturformel können Sie komplexe Kontu-
ren aus Teilkonturen (Taschen oder Inseln) zusammensetzen. Die ein-
zelnen Teilkonturen (Geometriedaten) geben Sie als separate Pro-
gramme ein. Dadurch sind alle Teilkonturen beliebig
wiederverwendbar. Aus den gewählten Teilkonturen, die Sie über eine
Konturformel miteinander verknüpfen, berechnet die TNC die Gesamt-
kontur.

Eigenschaften der Teilkonturen

„

Die TNC erkennt grundsätzlich alle Konturen als Tasche. Program-
mieren Sie keine Radiuskorrektur. In der Konturformel können Sie
eine Tasche durch negieren in eine Insel umwandeln.

„

Die TNC ignoriert Vorschübe F und Zusatz-Funktionen M

„

Koordinaten-Umrechnungen sind erlaubt. Werden sie innerhalb der
Teilkonturen programmiert, wirken sie auch in den nachfolgenden
Unterprogrammen, müssen aber nach dem Zyklusaufruf nicht
zurückgesetzt werden

„

Die Unterprogramme dürfen auch Koordinaten in der Spindelachse
enthalten, diese werden aber ignoriert

„

Im ersten Koordinatensatz des Unterprogramms legen Sie die Bear-
beitungsebene fest. Zusatzachsen U,V,W sind erlaubt

Eigenschaften der Bearbeitungszyklen

„

Die TNC positioniert vor jedem Zyklus automatisch auf den Sicher-
heits-Abstand

„

Jedes Tiefen-Niveau wird ohne Werkzeug-Abheben gefräst; Inseln
werden seitlich umfahren

„

Der Radius von „Innen-Ecken“ ist programmierbar – das Werkzeug
bleibt nicht stehen, Freischneide-Markierungen werden verhindert
(gilt für äußerste Bahn beim Räumen und Seiten-Schlichten)

Beispiel: Schema: Abarbeiten mit SL-Zyklen und
Konturformel

0 BEGIN PGM KONTUR MM

...

5 SEL CONTOUR “MODEL“

6 CYCL DEF 20.0 KONTUR-DATEN ...

8 CYCL DEF 22.0 RAEUMEN ...

9 CYCL CALL

...

12 CYCL DEF 23.0 SCHLICHTEN TIEFE ...

13 CYCL CALL

...

16 CYCL DEF 24.0 SCHLICHTEN SEITE ...

17 CYCL CALL

63 L Z+250 R0 FMAX M2

64 END PGM KONTUR MM

Beispiel: Schema: Verrechnung der Teilkonturen
mit Konturformel

0 BEGIN PGM MODEL MM

1 DECLARE CONTOUR QC1 = “KREIS1“

2 DECLARE CONTOUR QC2 = “KREIS31XY“

3 DECLARE CONTOUR QC3 = “DREIECK“

4 DECLARE CONTOUR QC4 = “QUADRAT“

5 QC10 = ( QC1 | QC3 | QC4 ) \ QC2

6 END PGM MODEL MM

0 BEGIN PGM KREIS1 MM

1 CC X+75 Y+50

2 LP PR+45 PA+0

3 CP IPA+360 DR+

4 END PGM KREIS1 MM

0 BEGIN PGM KREIS31XY MM

...

...

Der Speicher für einen SL-Zyklus (alle Konturbeschrei-
bungs-Programme) ist auf maximal 32 Konturen begrenzt.
Die Anzahl der möglichen Konturelemente hängt von der
Konturart (Innen-/Außenkontur) und der Anzahl der Kontur-
beschreibungen ab und beträgt z.B. ca. 1024 Geraden-
sätze.

Die SL-Zyklen mit Konturformel setzen einen strukturier-
ten Programmaufbau voraus und bieten die Möglichkeit,
immer wiederkehrende Konturen in einzelnen Program-
men abzulegen. Über die Konturformel verknüpfen Sie die
Teilkonturen zu einer Gesamtkontur und legen fest, ob es
sich um eine Tasche oder Insel handelt.

Die Funktion SL-Zyklen mit Konturformel ist in der Bedien-
oberfläche der TNC auf mehrere Bereiche verteilt und
dient als Grundlage für weitergehende Entwicklungen.

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