Verwenden von surround-kanälen, Einschränkungen des lfe-kanals – Apple Compressor 3 Batch Monitor Benutzerhandbuch

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Kapitel 8

Erstellen von Ausgabedateien im Format „Dolby Digital Professional“

 Verwenden Sie die drei vorderen Kanäle gleichmäßig oder unterschiedlich stark. Diese

Methode ermöglicht eine bessere Steuerung der Wahrnehmung von räumlicher Tiefe
und Breite. Die Phantom-Mitte kann durch zusätzliche Signale im mittleren Kanal
verstärkt werden. Dieser Effekt kann durch eine Signalverteilung auf das linke/rechte
Kanalpaar noch optimiert werden. Der Nachteil ist, dass sich die Töne aus den drei
Lautsprechern möglicherweise nicht gut mischen oder nicht gleichzeitig beim Zuhörer
ankommen. Dies führt zu Nebeneffekten wie Kammfilterung, Veränderungen in der
Klangfarbe oder zu einem diffusen Klangbild (Smearing). Als Gegenmaßnahme können
Sie zuerst die zusätzlichen Signale verarbeiten, um deren räumliche Merkmale, Klang-
farbe oder Einfluss relativ zum Hauptsignal in der Mitte zu ändern.

Verwenden von Surround-Kanälen

Subtile Surround-Effekte können die Klangtiefe für den Zuhörer im Vergleich zu
konventionellem Stereosound bedeutend verbessern. Popmusik profitiert häufig
von einer kreativen Nutzung der Surround-Technologie. Allerdings ist beim Einsatz
der Surround-Effekte Zurückhaltung geboten. Die Richtlinie der Filmindustrie –
keine Surround-Effekte verwenden, die Zuschauer von der eigentlichen Story ablen-
ken könnten – trifft auch für die Musikbranche zu.

Einschränkungen des LFE-Kanals

Der LFE-Kanal (Low Frequency Effects) ist ein separates Signal mit einem begrenzten
Frequenzbereich. Er wird vom Toningenieur erstellt und zusammen mit den Hauptka-
nälen abgemischt. Ein Tiefpass-Filter mit 120 Hz im Dolby Digital Professional-Codierer
begrenzt die Verwendung des LFE-Kanals auf die beiden unteren hörbaren Oktaven.
Dolby empfiehlt beim Audiomischen eine Begrenzung des Signals auf 80 Hz.

Bei den meisten Musikproduktionen (mit einigen Ausnahmen, wie etwa der berühmten
Ouvertüre 1812 von Tschaikowsky, bei der echte Kanonen zum Einsatz kommen) wird
der LFE-Kanal nicht benötigt. Das LFE-Signal wird auch im Dolby Digital Professional-
Abmischverfahren entfernt, sodass kleine Stereosysteme nicht durch starke Basssignale
überlastet werden. Achten Sie darauf, keine wichtigen Informationen in den LFE-Kanal
aufzunehmen, die bei einer Mono-, Stereo- oder Pro Logic-Wiedergabe fehlen würden.

Da LFE von anderen Kanälen getrennt ist, kann seine Fähigkeit, sich mit höheren
Frequenzen zu mischen, durch für die Erstellung des LFE-Signals verwendete Filter
beeinträchtigt werden. Das gesamte Signal sollte im Hauptkanal bzw. in den Haupt-
kanälen gebündelt bleiben, damit ein homogenes Audiosignal sichergestellt ist.

Vermeiden Sie die Erstellung eines LFE-Kanals für Material, das ursprünglich ohne einen
solchen Kanals produziert wurde. Die fünf Dolby Digital Professional-Hauptkanäle arbei-
ten bei vollem Frequenzgang und der LFE-Kanal erhöht den Frequenzbereich nicht.
Dolby Digital Professional-Decodierer bieten eine Basssteuerung, sodass tiefe Frequenzen
an einen Subwoofer oder andere geeignete Lautsprecher geleitet werden. Eine LFE-Spur
kann die Basssteuerung beeinträchtigen.

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