Leica Biosystems PELORIS_PELORIS II Benutzerhandbuch
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Problemlösung
Leica PELORIS Benutzerhandbuch Ausg. K © Leica Biosystems Melbourne Pty Ltd 2011
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enden, der das Gewebe beschädigen würde. Prozessieren Sie nach dem Reinigungsprogramm das
Gewebe erneut ab dem Formalin-Schritt mit einem für die Größe und Art der Probe passenden
Programm (siehe 8.2.1 Probentyp und Programmdauer).
Die Reinigungsreagenzien des Geräts stellen eine komfortable automatische Methode zur
Entfernung von Paraffin und das erneute Einlegen des Gewebes in Alkohol dar. Es handelt sich
hierbei allerdings um eine potentiell rauere Methode als die Verfahren A oder C.
C. Langsamer Umkehrprozess
Bei diesem Prozess wird ein modifiziertes Reinigungsprogramm während derselben Zeit wie für die
Prozessierung des Gewebes eingesetzt (siehe Langsames Umkehr-Reinigungsprogramm unten).
Prozessieren Sie das Gewebe anschließend erneut ab dem Formalin-Schritt mit einem für die Größe
und Art der Probe passenden Programm (siehe 8.2.1 Probentyp und Programmdauer).
Ein langer Umkehrprozess ist merklich schonender für das Gewebe. Wenn die Zeit es zulässt, ist
dies die bevorzugte Option.
D. Direkte Neuprozessierung
Bei dieser Methode wird das Paraffin vor der Nachprozessierung nicht entfernt. Stellen Sie die
Kassetten direkt ins Formalin zurück und prozessieren Sie dann ohne weitere Vorbehandlung das
Gewebe mit einem für die Größe und Art der Probe passenden Programm (siehe 8.2.1 Probentyp
Diese Methode ist am schnellsten, verursacht allerdings eine Paraffinkontamination der Reagenzien
des Gerätes. Tauschen Sie nach direkter Nachprozessierung alle Reagenzien aus (außer Paraffin).
7. Während der Spülung oder Paraffindurchtränkung beeinträchtigtes
Gewebe
Dieses Problem kann auftreten, wenn durch ein Leck in einem Ventil ein Rückfluss von Formalin in
das Wachsbad entsteht. Falls dieses Problem auftritt, muss das Gerät vom Kundendienst geprüft
werden.
Eine Formalinkontamination ist an einer "Blaufärbung" der Zellkerne, Verlust von
Chromatinstrukturen, Chromatinolyse (nuclear shrinkage) des Zellkerns und variabler Eosinophilie
und Zytoplasma-Schwellung und/oder -schrumpfung zu erkennen.
Tauen Sie zunächst die Blöcke auf, entfernen Sie das überschüssige Paraffin und geben Sie die
Proben dann in neue Kassetten. Dadurch wird die Paraffinkontamination der Reagenzien minimiert.
Prozessieren Sie dann die Blöcke mit einer der für Problem 6 genannten Methoden rückwärts.
Anschließend in einem Tris-HCl-Puffer mit hohem pH (z. B. Bond Epitope Retrieval Solution 2, Puffer
zur Epitopdemaskierung) für 2 – 12 Std. bei Raumtemperatur einlegen.
Dieses Verfahren verbessert die Färbqualitäten von Hämatoxylin und Eosin, die Schnittqualität des
Gewebes und die Bindefähigkeit des Dünnschnitts. Zellkernauflösung, Zytoplasma-Schwellung und
-bildgüte werden jedoch nicht verbessert.
8. Unkorrekt fixiertes, unterprozessiertes Gewebe
Eine mögliche Lösung besteht darin, das Gewebe einer langsamen Umkehrprozessierung zu
unterziehen (siehe 6C), zusätzliche Formalinfixierung anzuwenden und dann mit einem für die