Verschleppung – überblick, Berechnen von verschleppungswerten – Leica Biosystems PELORIS_PELORIS II Benutzerhandbuch

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Programmeinstellungen

Leica PELORIS Benutzerhandbuch Ausg. K © Leica Biosystems Melbourne Pty Ltd 2011

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Verschleppung – Überblick

Wenn Reagenz aus einer Retorte abläuft und durch Reagenz aus einer anderen Station ersetzt wird,

bleibt eine bestimmte Menge des ersten Reagenz in der Retorte zurück und vermischt sich mit dem

neuen Reagenz. Das Peloris Reagenzienmanagementsystem berechnet das Ausmaß dieser

”Verschleppung” und verwendet es, um die Reagenzienkonzentrationen zu bestimmen.
Die Verschleppung hat drei Hauptbestandteile:

Reagenz an Retortenwänden und Körben

Reagenz auf Kassetten, und auf bzw. in Gewebe

Reagenz auf und in kleinen Probenträgern (z.B. Biopsiepads, Biopsiekassetten, Biopsiebeutel,

etc.).

Das Reagenzienmanagementsystem berechnet automatisch die Verschleppung auf Retortenwänden

und Körben, wobei der Retortenfüllstand und die Abtropfzeit berücksichtigt werden.
Die Verschleppung aufgrund von Kassetten und Gewebe wird aus der Anzahl der Kassetten

berechnet, die der Benutzer zu Beginn des jeweiligen Durchlaufs eingibt (in manchen Fällen kann

die durchschnittliche Kassettenanzahl verwendet werden, siehe 6.1.2 Reagenzienmanagement). Bei

der Berechnung wird das Ausmaß der Verschleppung bei einer Standardkassette verwendet. Ferner

wird die Abtropfzeit berücksichtigt.
Das Reagenzienmanagementsystem berechnet die Verschleppung von kleinen Probenträgern unter

Verwendung des von Ihnen im Programm eingegebenen Werts für Verschleppung.
Verschleppung: die Werte befinden sich auf einer Skala von 0 bis 100:

Ein Wert von 0 bedeutet, dass es keine Verschleppung aufgrund von kleinen Probenträgern wie

Biopsiepads gibt, d.h. der Durchlauf enthält nur Standardkassetten ohne kleine Probenträger.

Ein Wert von 100 bedeutet, dass alle Gewebeproben in einem Durchlauf in Biopsiepads

eingebettet sind (Biopsiepads weisen die höchste Verschleppung aller Probeträger auf).

Da die Verschleppung bei Biopsiepads bis zu 10mal höher als bei Standardkassetten sein kann, ist

es wichtig, einen wirklich repräsentativen Wert der Verschleppung in Ihre Programme einzugeben

(und auch die genaue Kassettenanzahl in jedem Durchlauf). Wenn Sie einen zu hohen Wert der

Verschleppung angeben, berechnet das System einen zu schnellen Abbau der Reagenzien und

fordert Sie auf, diese früher zu ersetzen als nötig. Bei einem zu niedrigen Wert berechnet das

System eine höhere Konzentration für die Reagenzien als diese in Wirklichkeit noch haben. In

diesem Fall werden suboptimale Reagenzien verwendet und die Prozessqualität ist entsprechend

schlecht.
Die Werte für die Programmverschleppung können von Administratoren auf dem Programm

bearbeiten festgelegt werden (der Standardwert wird im Menü Reagenzienmanagement

eingestellt). Tippen Sie auf Verschleppung und geben Sie eine Zahl zwischen 0 (keine

Verschleppung von kleinen Probenträgern) und 100 (größte Verschleppung von kleinen

Probenträgern) ein.

Berechnen von Verschleppungswerten

Die Verschleppung hängt von der Art der verwendeten Kassetten und anderen kleinen Probeträgern

ab: z.B. Biopsiepads, Papier- oder Gewebeeinlagen, Minikassetten, Biopsiekassetten etc. Ferner

hängt sie vom Anteil dieser Probeträger pro Durchlauf ab.
Die Verschleppung ist ein Programmmerkmal und muss daher auf den mittleren

Verschleppungswert für Durchläufe mit diesem Programm eingestellt werden.
Die folgende Tabelle enthält Verschleppungswerte, die für eine Reihe von Kassetten und Pads von

Leica Microsystems verwendet werden sollten. Die Werte in der Tabelle gelten wenn für alle

Gewebeproben die entsprechenden Kassetten- bzw. Padtypen verwendet werden.

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