6 parallele retortennutzung, 1 verzögerte endzeiten und vorfüllungen, 2 unvermeidbare reagenzienkonflikte – Leica Biosystems PELORIS_PELORIS II Benutzerhandbuch

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Programme ausführen

Leica PELORIS Benutzerhandbuch Ausg. K © Leica Biosystems Melbourne Pty Ltd 2011

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3.6 Parallele Retortennutzung

Der Peloris Einbettautomat ermöglicht es, gleichzeitig Programme in beiden Retorten auszuführen.

Die automatische Parallelverarbeitung versucht, die Reagenzienstationen und Startzeiten so

zuzuteilen, dass es zu keinen Konflikten kommt. Dadurch kann es geschehen, dass sich die

gewünschte Endzeit durch einen früheren Start des Programms oder eine Verzögerung ändert

(siehe 3.6.1 Verzögerte Endzeiten und Vorfüllungen).

Beim Start eines zweiten Programms kann es auch vorkommen, dass die beim Laden des

Programms zugeteilten Reagenzienstationen sich ändern. Dies geschieht, wenn das Gerät die

Zuteilung ändern muss, um den Erfordernissen des ersten Programms gerecht zu werden.

Manchmal ist es nicht möglich, ein zweites Programm aufzugeben. Dieser Zustand und mögliche

Abhilfen werden im 3.6.2 Unvermeidbare Reagenzienkonflikte besprochen. Manchmal kann es auch

vorkommen, dass Programme fehlschlagen, wenn eine Reagenzienstation plötzlich nicht mehr

verfügbar ist. In 3.6.3 Fehlende Reagenzien werden die Möglichkeiten beschrieben, diesen Zustand

zu vermeiden.

3.6.1 Verzögerte Endzeiten und Vorfüllungen

Die Programme müssen nicht unbedingt sofort gestartet werden, und daher ist es möglich, eine

Endzeit einzugeben, die einen verzögerten Programmstart erfordert. Diese Verzögerungszeit kann

mehrere Tage betragen. Auch wenn Sie die Option "frühestmöglichst" gewählt oder eine nicht

erzielbare Endzeit eingegeben haben, ist es möglich, dass der Peloris Einbettautomat den

Programmstart verzögern muss. Während der Verzögerungszeit werden die Kassetten im Peloris

Einbettautomaten geschätzt, indem sie mit einem Reagenz bedeckt werden. Diesen Vorgang nennt

man Vorfüllung.

Während der Vorfüllung wird die Retorte mit dem ersten programmierten Reagenz (normalerweise

einem Fixiermittel) gefüllt, um die Proben zu schützen. Dabei erfolgt keine Erwärmung oder

Agitation des Reagenz (außer bei Wachs). Wenn der erste Schritt Wachs ist (nur bei Wiederhol-

oder Wachsprogrammen), wird die Retortentemperatur auf Wachs-Standby und der Rührer auf die

niedrigste Geschwindigkeit eingestellt. Sobald die Verzögerungszeit abgelaufen ist, wird das

Programm normal ausgeführt und zu der vorhergesehenen Zeit enden.

Wir empfehlen, dass alle Programme mit einem Fixiermittel beginnen (wenn auch nur von sehr

kurzer Dauer), damit stets ein Fixiermittel für die Vorfüllung benutzt wird. Wenn kein

Fixiermittelschritt vorhanden ist, kann das Gewebe für lange Zeit z.B. mit einem

Entwässerungsmittel bedeckt werden, wodurch das Gewebe hart und spröde werden kann.

3.6.2 Unvermeidbare Reagenzienkonflikte

Unvermeidbare Konflikte treten oftmals auf, wenn nicht genügend Reagenzienstationen für beide

Programme vorhanden sind, um die Reagenzienauswahlregeln einzuhalten (siehe 4.1.2

Reagenzienauswahl). Dies geschieht häufiger bei Verwendung der Reagenzienauswahl "nach Typ"

und "nach Station", da diese weniger Flexibilität bei der Stationszuweisung besitzen.

Stellen Sie stets sicher, das genügend Stationen der ersten Reagenziengruppe verfügbar sind, damit

eine Vorfüllung erfolgen kann.

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