Abschnitt 5 funktionsprinzipien – YSI 600R Benutzerhandbuch

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Funktionsprinzipien

Abschnitt 5

WTW

Bedienungsanleitung für Umweltüberwachungssysteme

5-1

ABSCHNITT 5 FUNKTIONSPRINZIPIEN

5.1 LEITFÄHIGKEIT

Die Sonde verwendet eine Zelle mit vier Elektroden aus reinem Nickel für die Messung der Leitfähigkeit

Zwei der Elektroden sind stromgesteuert, und zwei werden zum Messen des Spannungsabfalls verwendet.

Der gemessene Spannungsabfall wird dann in einen Leitwert in Millisiemens (mS) umgewandelt. Zur

Umwandlung dieses Wertes in einen Leitfähigkeitswert in Millisiemens per cm (mS/cm) wird die

Leitfähigkeit mit der Zellenkonstante multipliziert, die in Einheiten von reziproken cm (cm

-1

) ausgedrückt

wird. Die Zellenkonstante für die Sondenleitfähigkeitszelle ist ca. 5,0/cm. Bei den meisten Anwendungen

wird die Zellenkonstante bei jeder Systemaufstellung automatisch bestimmt (oder bestätigt). Zur

Kalibrierung kann bei WTW ein rückführbarer Leitfähigkeitsstandard mit 1413µS/cm bezogen werden. Die

Leitfähigkeit kann in mS/cm oder uS/cm angezeigt werden. Die Berechnung der Leitfähigkeit erfolgt

automatisch.

KALIBRIERUNG UND TEMPERATUREINFLUSS

Die Leitfähigkeit von Ionenlösungen hängt stark von der Temperatur ab und schwankt bei jeder

Temperaturänderung von einem Grad Celsius um bis zu 3% (Temperaturkoeffizient = 3%/°C). Außerdem

variiert der Temperaturkoeffizient mit der Zusammensetzung der Lösung.

Da die genaue Zusammensetzung eines natürlichen Mediums in der Regel nicht bekannt ist, wird die

Leitfähigkeit am Besten bei der Messtemperatur angegeben z.B. 20,2 mS/cm bei 14° C. In vielen Fällen ist

es jedoch auch nützlich, die Temperaturabhängigkeit auszugleichen, um auf einen Blick feststellen zu

können, ob beim Ionengehalt des Mediums über einen bestimmten Zeitraum hinweg erhebliche

Änderungen aufgetreten sind. Aus diesem Grund ermöglicht die Sondensoftware es dem Benutzer,

Leitfähigkeitsdaten entweder in Originalform oder mit Temperaturausgleich auszugeben. Wenn

"Leitfähigkeit" gewählt wird, werden die Leitfähigkeitswerte, die KEINEN Temperaturausgleich erhalten,

ins Protokoll ausgegeben. Wenn "Spezifische Leitfähigkeit“ gewählt wird, verwendet die Sonde die

Temperatur- und ursprünglichen Leitfähigkeitswerte, die mit jeder Bestimmung verknüpft sind, um einen

Wert für spezifische Leitfähigkeit zu erzeugen, der auf 25°C ausgeglichen wird. Die Berechnung wird wie

in Gleichung (1) (siehe unten) ausgeführt, wobei ein Temperaturkoeffizient von 1,91%/°C (TC = 0.0191)

verwendet wird:

Spezifische Leitfähigkeit (25

o

C) = Leitfähigkeit

1 + TC * (T - 25)

Wie oben erwähnt ist dieser mit Temperaturausgleich ermittelte Wert etwas ungenau, es sei denn, die zu

messende Lösung besteht aus reinem KCl in Wasser, aber die Gleichung mit einem Wert von TC = 0,0191

bietet eine gute Annäherung an Meerwasser und Lösungen mit zahlreichen gewöhnlichen Salzen wie NaCl

und NH4Cl.

VORSICHTSMASSNAHMEN FÜR MESSUNG UND KALIBRIERUNG

1 – Wenn das Kalibriergefäß vor Durchführung des Kalibrierverfahrens gefüllt wird, muß sichergestellt

werden, daß das Niveau der Kalibrierlösung im Becherglas so hoch ist, daß die gesamte Leitfähigkeitszelle

bedeckt ist.

2 – Nachdem die Sonde in die Kalibrierlösung eingetaucht wurde, muß die Sonde hin- und herbewegt

werden, um eventuell auftretende Blasen in der Leitfähigkeitszelle zu entfernen.

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