YSI 600R Benutzerhandbuch

Seite 291

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Funktionsprinzipien

Abschnitt 5

WTW

Bedienungsanleitung für Umweltüberwachungssysteme

5-33

Die Überwachung der BGA ist von wachsendem Interesse bei einer ganzen Reihe von Forschungs- und

Überwachungsfeldern, von besonderem Interesse ist die Überwachung der BGA als Risiko für die

öffentliche Gesundheit in Süßwasser- und Salzwasserbereichen. Da sich die Eutrophisierungs-Rate,

aufgrund menschlicher Einflüsse auf das limnische Ökosystem, erhöhen, werden Algenblüten zu einem

immer bedeutenderen Problem. Im Falle der BGA-Blüten können einige Arten Toxine produzieren, die

generell als Cyanotoxine bezeichnet werden, die Gesundheitsrisiken bei Mensch und Tier auslösen können.

Die Echtzeit-Überwachung der BGA über Fluorometrie kann als Frühwarnsystem für mögliche

gesundheitsgefährdende Bedingungen dienen. Zusätzlich zur potentiellen Toxin-Produktion können BGA-

Blüten auch zu Wasser mit unansehnlichem Erscheinungsbild und im Fall von Trinkwasser zu

unangenehmem Geschmack und Geruch führen. Diese Probleme beeinträchtigen die Wasserqualität negativ

und verringern den Nutzwert des Wassers. Auch hohe Zellkonzentrationen sind von Interesse, die eine

Erhöhung der Filter-Laufzeiten in Trinkwasseraufbereitungsanlagen verursachen. Demnach ist die

Überwachung der BGA-Population und -Verteilung in Seen, Stauseen und Meeresbereichen äußerst wichtig

für die Grundlagenforschung, den Resourcenschutz, die öffentliche Gesundheit und die Sicherheit.

Der 6131-Sensor ist so gestaltet, dass er, wenn er zusammen mit den WTW 6-Serien Multiparameter-

Sonden verwendet wird, das Vorhandensein von PC-enthaltenden BGA erkennt und überwacht, um die

Risiken für die öffentliche Gesundheit und die allgemeinen Auswirkungen auf die Trinkwasseraufbereitung

zu beseitigen oder zumindest zu reduzieren.

Die Bestimmung der BGA als Indikator der Wasserqualität wurde in der Vergangenheit entweder durch (a)

Extrahierung der BGA-Proben, gefolgt von einer Analyse des Extrakts durch Fluorometrie, HPLC oder

durch eine Kombination der beiden Techniken oder (b) durch die automatisierte oder manuelle Zählung der

effektiven BGA-Zellen im bekannten Volumen der Wasserprobe ausgeführt. Obwohl sie sehr genau sind,

werden diese Arten von Analysetechniken gewöhnlich als Teil eines “Einzelproben”-Protokolls ausgeführt

und ergeben fast nie kontinuierliche Daten hinsichtlich des BGA-Gehalts. Die Methoden sind jedoch

zeitaufwändig und erfordern gewöhnlich einen erfahrenen, effizienten Analysten, um einheitlich genaue

und reproduzierbare Resultate zu erzeugen. Am wichtigsten ist, dass sich diese Methoden nicht gut für eine

fortlaufende Überwachung der PC-enthaltenden BGA eignen, da das Entnehmen von Proben in zumutbaren

Zeitintervallen, z.B. jede Stunde, äußerst ermüdend wäre.

WTW hat den 6131-Sensor zur Bestimmung der PC-enthaltenden BGA in Einzelproben und

kontinuierlichen Überwachungsanwendungen entwickelt. Er basiert auf einer alternativen Methode für die

Messung des BGA, die diese Nachteile der oben beschriebenen separaten Labormethoden, wenn auch mit

einem möglichen Genauigkeitsverlust, ausgleicht. In diesem Verfahren werden die PC-enthaltenden BGA

in vivo gemessen, d.h, ohne entweder die Zellen zu zerstoßen, wie bei dem extraktiven Analyseverfahren

im Labor, oder unter Verwendung der Zellzählungs-Techniken, wie sie oben beschrieben sind. Der 6131-

Sensor ist für diese in vivo-Anwendungen konzipiert und seine Verwendung erlaubt das einfache Sammeln

großer Mengen von Chlorophyll-Daten, entweder in einer Einzelprobe oder durch fortlaufende

Überwachungsanwendungen. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass die Resultate aus in vivo-Analysen

fast sicher nicht so genau sind, wie solche aus den geprüften extraktiven Analyseverfahren oder den

Zellzählungsverfahren.

Die Grenzen der in vivo-Methode sind unten aufgeführt und müssen sorgfältig berücksichtigt werden, bevor

BGA-Bestimmungen mit der Sonde und dem Sensor durchgeführt werden. Einige der

Ungenauigkeitsursachen können minimiert werden, indem die Daten des 6131 mit den Daten aus der

Standard-Laboranalyse einiger Proben, die man während einer Probennahme oder Überwachungsstudie

erhalten hat, kombiniert werden. Die in vivo-Studien können niemals das Standardverfahren ersetzen. Die

Schätzungen der BGA-Konzentration aus dem einfach zu verwendenden Phycocyanin-System sind eher so

gestaltet, dass sie die genaueren (aber schwieriger zu erlangenden) Resultate aus traditionelleren Methoden

der BGA-Bestimmung ergänzen. Der 6131-Sensor passt ideal zur Überwachung der relativen

Veränderungen (zeitlich oder räumlich) in der PC-enthaltenden BGA-Population.

Messung der PC-enthaltenden BGA In Vivo

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