YSI 600R Benutzerhandbuch

Seite 296

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Funktionsprinzipien

Abschnitt 5

WTW

Bedienungsanleitung für Umweltüberwachungssysteme

5-38

kurzfristigen Probenentnahme-Anwendungen durch einfaches Hin- und Her bewegen der Sonde oder durch

manuelles Einschalten des Wischers entfernt werden. Bei Studien jedoch, die länger als einige Stunden

dauern und bei denen der Benutzer nicht am Standort anwesend ist, wird die Qualität der PC-Daten, die mit

einem solchen Fluoreszenz-Sensor ermittelt werden, der über keine mechanischen Reinigungsfunktionen

verfügt, aller Wahrscheinlichkeit nach beeinträchtigt. Der 6131-Messkopf ist mit einem mechanischen

Wischer ausgestattet, so dass er ideal für unbeaufsichtigte Anwendungen geeignet ist. Der Wischer kann

während einzelner Probenentnahmen in Echtzeit aktiviert werden oder er arbeitet, kurz bevor die jeweilige

Probe genommen wird, bei langfristigen unbeaufsichtigten Probeentnahme-Studien automatisch. Die

Anzahl von Wischerbewegungen und die Frequenz des Reinigungszyklus für den unbeaufsichtigten Modus

kann in der Sonden-Firmware eingestellt werden. Im Allgemeinen ist eine Wischerbewegung für die

meisten Umweltanwendungen ausreichend, aber in Medien mit besonders starker Verschmutzung sind

eventuell zusätzliche Reinigungszyklen erforderlich.

GRENZEN DER GENAUIGKEIT FÜR DEN BGA-PC-SENSOR

Wie oben erwähnt ist die Messung des PC-enthaltenden BGA aus in vivo-Fluoreszenz-Messungen fast

immer weniger genau als Bestimmnugen, die man entweder durch Zellzählung oder spektrofluorometrische

Quantifizierungen des Molekular-Phycocyanin nach der Extrahierung aus den Zellen erhält. Einige Gründe

für diese Genauigkeitsbeschränkungen bei in vivo-BGA-PC-Messungen liegen in folgenden Punkten:

Interferenzen durch andere mikrobiologische Arten, wie Chlorophyll-enthaltendes Phytoplankton

Interferenz aus der Proben-Trübung.

Differenzen in der allgemeinen Fluoreszenz-Intensität der verschiedenen PC-enthaltenden BGA-

Arten

Differenzen in der Wirkung der Temperatur auf die Fluoreszenz-Intensität der verschiedenen PC-

enthaltenden BGA-Arten

Die Wirkung der Veränderung der Umgebungslicht-Bedingungen auf die BGA-Fluoreszenz und

Wirkungsunterschiede zwischen verschiedenen PC-enthaltenden BGA-Stoffen.

Zusätzlich

sind oft BGA-Kolonien, wenn sie in hohen Konzentrationen vorhanden sind, mit dem bloßen

Auge zu sehen und sie ähneln feingeschnittenem Gras oder nehmen die Form kleiner unregelmäßiger

Klumpen oder von Kugeln in Stecknadelkopf-Größe an. Wenn BGA in diesen Formen Kolonien bilden,

reduziert sich die Empfindlichkeit des Sensors, was die Fluoreszenz pro Zelle der BGA betrifft, weil er

dafür konzipiert ist, mikroskopische, freischwebende Zellen zu erkennen und nicht große, makroskopische

Schwebepartikel. Deshalb wird der Sensor die Gesamtzahl der BGA, die im Wasser vorhanden sind,

wahrscheinlich zu gering einschätzen, wenn Klumpen entstanden sind.

Benutzer müssen sorgfältig darauf achten, dass diese Beschränkungen bedeuten, dass jeder in vivo-Sensor,

wie der BGA-PC und Chlorophyll, deutlich weniger quantitativ ist als jeder andere Sensor, der zur

Verwendung mit den 6-Serien-Sonden angeboten wird und es für WTW unmöglich wird, effektive

Genauigkeitsvorgaben in Zellen/ml für den 6131 Phycocyanin-Messkopf zu geben.

SCHÄTZUNG DES BGA-PC-BEREICHES IN ZELLEN/ML

Wie im Abschnitt oben angemerkt, unterliegt die Verwendung der in vivo-Phycocyanin-Fluoreszenz zur

Schätzung des Zellgehalts der PC-enthaltenden Algen deutlichen Beschränkungen. Diese Beschränkungen

machen auch die Benennung eines Bereiches (oder gesamte Sensor-Messwerte) für jeden PC-BGA-Sensor

weniger als quantitativ. Die Bereichsschätzung für den 6131-Sensor basiert auf der Tatsache, dass seine

Messwerte in einer empirischen Probe der PC-enthaltenden Algen ungefähr 40% unter denen des

industriellen Standard-Fluorometers von Turner Designs, der für die PC-BGA konzipiert wurde, liegen.

Im Schätzungsexperiment wurde ein Turner Cyclops-Sensor in seinem Mittelbereich fixiert und dann seine

Spannungs-Messwerte in einer PC-BGA-Kultur (Microcystis aeruginosa) bestimmt. Der 6131-Sensor

wurde in dieselbe Kultur eingesetzt, seine Empfindlichkeit erwies sich um ungefähr 40% niedriger,

hinsichtlich des Prozentsatzes der gesamten Ablenkung, im Verhältnis zum Turner-Sensor in seinem

Mittelbereich. Da Turner Designs den Mittelbereich seines Sensors auf 0-200,000 Zellen/ml festgelegt hat,

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