YSI 600R Benutzerhandbuch

Seite 287

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Funktionsprinzipien

Abschnitt 5

WTW

Bedienungsanleitung für Umweltüberwachungssysteme

5-29

Genauigkeitsvorgaben für Chlorophyll-Messungen, die mit in vivo-Fluorometern erstellt wurden, zu liefern,

daher wurde auch keine Genauigkeitsvorgabe für den 6025 gemacht.

DER EFFEKT DER ZELLSTRUKTUR, PARTIKELGRÖSSE UND DES ORGANISMUS-TYPS

AUF IN VIVO-MESSWERTE: Auch wenn der einzige fluoreszierende Stoff, der für in vivo-Messungen

vorhanden ist, Chlorophyll wäre und verlässliche Kalibrierstandards verfügbar wären, wäre die absolute

Quantifizierung wahrscheinlich immer noch schwierig, weil die Proben nicht homogen sind. Sich

unterscheidende Algenarten mit unterschiedlicher Form und Größe fluoreszieren wahrscheinlich

unterschiedlich, auch wenn Typ oder Konzentration des Chlorophylls identisch sind, dies begrenzt die

Genauigkeit von in vivo-Messungen erheblich.

DER EFFEKT DER TEMPERATUR AUF PHYTOPLANKTON-FLUORESZENZ: Wie oben

angemerkt, zeigen YSI-Experimente, dass die Phytoplankton-Fluoreszenz zunimmt, wenn die Temperatur

abnimmt. Demnach würden Messwerte, die aus einer Phytoplankton-Suspension bei kalter Temperatur

genommen werden, irrtümlicherweise die Anwesenheit von mehr Phytoplankton anzeigen, als wenn die

Suspension bei Raumtemperatur gelesen wird. Wenn dieser Effekt nicht berücksichtigt wird, werden alle

Messwerte aus der Feldarbeit fehlerbehaftet sein, da die Temperatur bei der Feldarbeit von der

Kalibriertemperatur abweicht. Die Verwendung des “Chl Tempco” -Faktors, der im Advanced|Sensor-Menü

zu finden ist, hilft dabei, diesen Fehler zu verringern, aber er muss vorsichtig verwendet werden, da

wahrscheinlich jede Phytoplankton-Art eine etwas andere Temperaturabhängigkeit aufweist.

DER EFFEKT DES LICHTS AUF DIE PHYTOPLANKTON-FLUORESZENZ: Es ist in der Literatur

gut dokumentiert, dass die Fluoreszenz des Chlorophylls, das sich im Phytoplankton befindet, vom Licht

gehemmt werden kann. Diese “Photoinhibition” wird durch empirische Daten bestätigt, die anzeigen, dass

sich bei einem konstanten Phytoplankton-Level das fluoreszierende Signal im Tagesverlauf deutlich

verändern kann und weniger Fluoreszenz während des Tages und mehr Fluoreszenz in der Nacht zeigt.

Daten, die diesen Tageszyklus aufweisen, sind in Anhang I, Chlorophyll-Messungen dargestellt. Es ist

klar, dass dieser Effekt Fehler bei den absoluten Chlorophyll-Werten hervorruft, es sei denn der Benutzer

berücksichtigt dies.

Der Abschnitt zum Chlorophyll in den Standard-Methoden belegt diese Beschränkungen, zusammen mit

den Anwendungshinweisen, die vom aktuellen Fluorometer-Hersteller gegeben werden. Die

Beschränkungen führen zu der Erkenntnis, dass jeder in vivo-“Chlorophyll”-Sensor sehr viel weniger

quantitativ ist als jeder andere Sensor, der zur Verwendung in unseren Sonden angeboten wird.

TIPPS ZU MESSUNG UND KALIBRIERUNG

1. Um die besten Resultate zu erhalten, müssen Feldarbeits-Proben, die zur Kalibrierung des Sensors

verwendet werden sollen, so schnell wie möglich nach der Entnahme analysiert werden.

2. Wenn während der Kalibrierung ungewöhnlich hohe oder sprunghafte Messwerte angezeigt werden,

befinden sich auf der Optik wahrscheinlich Blasen. Die Oberfläche sollte manuell gereinigt werden,

indem die Wischer vor jeder Kalibriereingabe manuell betätigt werden.

3. Der Ausgang des Fluoreszenz-Sensors reagiert nicht nur empfindlich auf die Gesamt-Phytoplankton-

Konzentration des Umweltmediums, sondern auch auf die Größe und Bewegungsrate der gelösten

Partikel, die die Optik auf der Messkopf-Fläche passieren. Daher kann, auch wenn der Phytoplankton-

Gehalt einer Umweltprobe mit bloßem Auge relativ stabil erscheinen mag, der angezeigte Chlorophyll-

Messwert, je nach Art der Partikel im optischen Pfad, im Moment der Messung erheblich schwanken.

In einer separaten Proben-Untersuchung des Gewässers kann beispielsweise die Streuung des

Ergebnisses erheblich sein. Diese scheinbare Sprunghaftigkeit wird bei Färbemittel-Standards nicht

beobachtet, da diese homogene Lösungen darstellen, die keine Schwebstoffe enthalten.

Das Sonden-Chlorophyll-System ermöglicht es dem Benutzer, einen mathematischen Filter für die

Rohdaten einzusetzen, so dass das Sensor-Ergebnis für den durchschnittlichen Phytoplanktongehalt der

Umweltprobe repräsentativer ist. Aus dem Advanced|Sensor-Menü der Sondensoftware kann der

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