YSI 600R Benutzerhandbuch

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Funktionsprinzipien

Abschnitt 5

WTW

Bedienungsanleitung für Umweltüberwachungssysteme

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wurde. Das Filtersystem ist jedoch nicht perfekt und es kann durch die Schwebstoffe zu einer geringen

Interferenz bei den PE-enthaltenden BGA-Messwerten kommen. Laborexperimente zeigen, dass ein 6132-

Sensor eine Trübungs-Interferenz hat, die durch einen Faktor von ungefähr 140 Zellen/ml der PC-

enthaltenden BGA pro NTU der Trübung gekennzeichnet ist. Zum Beispiel ist bei einer Trübung von 100

NTU ein Messwert der PE-enthaltenden BGA- von 14000 Zellen/ml zu beobachten, weit über dem

Messwert, der eigentlich bedingt durch das Vorhandensein von BGA angezeigt werden müsste. Benutzer

möchten vielleicht den unabhängig bestimmten Trübungs-Wert und den obigen Kompensations-Faktor

verwenden, um die gemessenen PE-enthaltenden BGA-Werte, unter Verwendung, beispielsweise, einer

Kalkulationstabelle, zu korrigieren.

EFFEKT DES CHLOROPHYLL AUF BGA-PE-MESSWERTE

Während das orangene LED, das im 6132 PE-Messkopf verwendet wird, nicht ideal für die Anregung des

Chlorophylls im Nicht-BGA-Phytoplankton ist, wird einiges an Fluoreszenz des umgebenden Chlorophylls

immer durch den PE-Messkopf induziert. Da das Filtersystem für die 6132 Photodiode bei der

Absonderung der Chlorophyll-Fluoreszenz nicht perfekt ist, kann es durch das Chlorophyll-enthaltende

Phytoplankton zu einer kleineren Interferenz mit den PE-enthaltenden BGA-Messwerten kommen.

Laborexperimente zeigen, dass eine Phytoplankton-Suspension aus Scenedesmus quadricauda, deren

Chlorophyll-Gehalt mit einem 6025-Sensor gemessen wurde, Chlorophyll-Interferenzen zeigt, die durch

einen Faktor von ungefähr 20 Zellen/ml der PC-enthaltenden BGA pro ug/l des Chlorophylls

gekennzeichnet sind. Zum Beispiel ist bei einem Chlorophyll-Wert von 30 ug/l aus Scenedesmus

quadricauda, ein Messwert der PC-enthaltenden BGA von 600 Zellen/ml zu beobachten, weit über dem

Messwert, der eigentlich bedingt durch das Vorhandensein von BGA angezeigt werden müsste. Beachten

Sie aber, dass die Chlorophyll-Interferenzen von anderen Algenarten sehr wahrscheinlich stark von denen

abweichen, die im Test verwendet wurden, deshalb ist der notierte Wert von 20 Zellen/ml pro ug/l des

Chlorophylls nur ein grober Annäherungswert.

TEMPERATUREFFEKTE AUF DIE BGA-PE-MESSWERTE

YSI-Experimente haben gezeigt, dass die Fluoreszenz der Phytoplankton-Suspensionen deutliche

Temperaturabhängigkeit zeigen kann, sowohl durch eine Veränderung der BGA-Fluoreszenz als auch durch

eine Veränderung im Messkopf-Ergebnis. Ohne Kompensation würde dieser Effekt offenkundig zu Fehlern

bei den PE-enthaltenden BGA-Messwerten der Feldarbeit führen, wenn die Temperatur am Standort

deutlich von der Kalibrierungs-Temperatur abweicht. Dieser Temperatur-Fehler kann reduziert werden,

indem eine Kompensations-Routine der PE-Temperatur (“PE tempco”) angewendet wird, die sich in der

Sonden-Firmware unter dem Advanced|Sensor-Menü findet, wo der Faktor in “% pro Grad C” eine

Eingabe durch den Benutzer sein kann.

Der Wert dieses Faktors kann wie folgt geschätzt werden, indem eine Einzel-Suspension der PE-

enthaltenden BGA unter Laborbedingungen verwendet wird. Im Experiment wird der Zellen/ml-Wert der

Suspension sowohl bei Umgebungstemperatur als auch bei viel kälterer Temperatur durch Kühlen der

Suspension im Kühlschrank gemessen.

Temperaturänderung = 21°C bei Umgebungstemperatur – 2°C im Kühlschrank = 19 C Temperaturänderung

Fluoreszenz-Änderung = 100.000 Zellen/ml bei 21°C – 120.000 Zellen/ml bei 2°C = 20.000 Zellen/ml-

Änderung

% Fluoreszenzänderung = (20,000/100,000) x 100 = 20%

PE Tempco-Faktor = 20%/19 C = 1,05 % pro Grad °C

VORSICHT: Dies ist nur ein hypothetisches Beispiel. Effektive tempco Faktor-Werte müssen vom

Benutzer bestimmt werden.

Beachten Sie, dass die Verwendung dieser empirisch abgeleiteten Kompensation keine genauen

Feldarbeits-Messwerte garantiert, da wahrscheinlich jede PE-enthaltende BGA-Art einzigartig ist,

hinsichtlich der Temperaturabhängigkeit ihrer Fluoreszenz. Änderungen in der Fluoreszenz mit der

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