YSI 600R Benutzerhandbuch

Seite 263

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Funktionsprinzipien

Abschnitt 5

WTW

Bedienungsanleitung für Umweltüberwachungssysteme

5-5

KALIBRIERUNG UND TEMPERATURAUSWIRKUNGEN

Die Software der Sonde berechnet den pH-Wert aus der feststehenden linearen Beziehung zwischen pH und

der Millivolt-Ausgabe, die mit Hilfe einer Variation der Nernst-Gleichung definiert werden kann:

E = E

o

+ 2.3RT * pH wobei E = Millivolt-Ausgabe

nF

Eo = eine Konstante, die mit der Referenzelektrode verknüpft ist

T = Temperatur der Messung in Grad Kelvin

R, n und F sind invariante Konstanten

Dabei ist in vereinfachter y = mx + b Form: (mV Ausgabe) = (Steigung)x(pH) + ( Asymmetrie). Zur

Quantifizierung dieser einfachen Beziehung muss das Instrument mit handelsüblichen Puffern mit

bekannten pH-Werten sachgerecht kalibriert werden. In diesem Verfahren werden die Millivolt-Werte für

zwei verschiedene Pufferlösungen im Experiment bestimmt und dann von der Sondensoftware verwendet,

um die Steigung und die Asymmetrie der Gerade . Nachdem dieses Kalibrierverfahren durchgeführt wurde,

kann die Millivolt-Ausgabe der Sonde in beliebigen Medien leicht von der Sondensoftware in einen pH-

Wert umgewandelt werden, solange die Kalibrierung und der Messwert bei gleicher Temperatur

durchgeführt wurden. Diese letzte Bedingung wird bei tatsächlichen Umweltmessungen fast nie erfüllt, da

die Temperaturen während eines Einsatzes selbst im Verlauf eines Tageszyklus um mehrere Grad

schwanken können. Daher ist eine Methode zur Temperaturausgleich erforderlich oder, anders ausgedrückt,

zur genauen Umrechnung der Steigung, die bei Tc (Temperatur der Kalibrierung) ermittelt wurde, in die

korrekte Steigung bei Tm (Temperatur der Messung). Glücklicherweise bietet die Nernst-Gleichung eine

Basis für diese Umwandlung.

Gemäß der oben angeführten Nernst-Gleichung ist die Steigung der Geraden direkt proportional zur

absoluten Temperatur in Grad Kelvin. Wenn daher die Steigung durch eine Messung zu 59 mV/pH bei 298

K (25 °C) bestimmt wurde, muss die Geradensteigung bei 313 K (40 °C) (313/298) * 59 = 62 mV/pH

liegen. Bei 283 K (10 °C) wird die Neigung als 56 mV/pH ((283/298) * 59) berechnet. Die Bestimmung

der der Geradenteigung bei Temperaturen, die von T

c

abweichen, ist daher relativ einfach. Zur Feststellung

der neuen Asymmetrie, muss der Punkt, an dem sich die pH-Geraden unterschiedlichen Temperaturen

schneiden (der Isopotentialpunkt), bekannt sein. Unter Verwendung des Kalibrierprotokolls weist die

Sondensoftware den Isopotentialpunkt als den mV-Messwert bei pH 7 zu und berechnet anschließend den

Abschnitt unter Verwendung dieser Annahme. Nachdem die Steigung und die Asymmetrie bei bei der

neuen Temperatur berechnet wurde, ist die Berechnung des pH-Wertes unter den neuen

Temperaturbedingungen einfach und wird von der Sondensoftware automatisch ausgeführt.

VORSICHTSMASSNAHMEN FÜR MESSUNG UND KALIBRIERUNG

1- Die 6561FG und 6565FG-Sensoren besitzen Flachmembranen, die mechanisch stabiler als kugelförmige

Membranen. Benutzer müssen jedoch beachten, dass Sensoren mit Flachglasmembranen eine bedeutend

höhere Impedanz aufweisen, was sie etwas empfindlicher für elektrostatische Aufladung macht, wenn

Benutzer die Sonde bedienen oder sich während der Kalibrierung oder anderen Labortätigkeiten in ihrer

Nähe aufhalten. Die elektrostatischen Interferenzen können manchmal dazu führen, dass die während der

Einzelprobennahme oder der Kalibrierung beobachteten pH-Messwerte erheblich schwanken. Wenn diese

Schwankungsanfälligkeit während der Kalibrierung oder bei der Verwendung einer pH-Elektrode mit

Flachglasmembran beobachtet wird, darf der Benutzer die Sonde nicht berühren und muss einen Abstand

von mindestens einem halben Meter von der Sonde halten, bis die Kalibrierung beendet ist. Die

elektrostatischen Interferenzen machen sich insbesondere während des Winters bemerkbar, wenn die Luft

trockener ist.

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