YSI 600R Benutzerhandbuch

Seite 272

Advertising
background image

Funktionsprinzipien

Abschnitt 5

WTW

Bedienungsanleitung für Umweltüberwachungssysteme

5-14

Trotz der potentiellen Probleme durch Interferenzen bei der Verwendung von ISEs, muss berücksichtigt

werden, dass fast alle Stoffe, die keine Interferenzen verursachen, zu einem künstlich hohen Nitratwert

führen. Wenn daher die Sonde das Vorhandensein von nur geringen Nitratmengen anzeigt, ist es

unwahrscheinlich, dass der Messwert durch Interferenzen fehlerhaft niedrig angezeigt wird. Ungewöhnlich

hohe Nitrat-Messwerte (die aufgrund von Ioneninterferenz auftreten können) sollten nach der Entnahme

von Wasserproben durch Laboranalysen überprüft werden.

Ionenselektive Elektroden haben von allen Sensoren, die auf der Sonde verfügbar sind, die größte Tendenz

zur Kalibrierabweichung. Dieses Abweichen sollte bei Probenentnahmestudien, in denen das Gerät häufig

kalibriert werden kann, kein Problem darstellen. Wenn ein Nitrat-Sensor jedoch in einer längerfristigen

Einsatzstudie mit der Sonde verwendet wird, sollte der Benutzer sich darüber im Klaren sein, dass mit

größter Sicherheit ein Abweichen erfolgen wird. Das Ausmaß der Abweichung hängt vom Alter des

Messkopfes, der Durchflussrate am Standort und der Wasserqualität ab. Bei allen Überwachungsstudien, in

denen ionenselektive Elektroden verwendet werden, sollte der Benutzer während des Einsatzes einige

Stichproben entnehmen, die später im Labor chemisch oder mit einem anderen kürzlich kalibrierten Nitrat-

Sensor untersucht werden. Denken Sie daran, dass sich die typischen Genauigkeits-Vorgaben für den

Sensor (+/- 10 % des Messwertes oder 2 mg/l, je nachdem, welcher Wert größer ist) auf Probenentnahme-

Anwendungen beziehen, in denen zwischen der Kalibrierung und dem Einsatz bei der Feldarbeit nur ein

kurzer Zeitraum verstrichen ist.

KALIBRIERUNG UND TEMPERATURAUSWIRKUNGEN

Der Nitrate-Sensor muss, unter Verwendung von Lösungen mit bekanntem Nitrat-Stickstoff-Gehalt, gemäß

der in den Abschnitten 2.6.1 und 2.9.2 beschriebenen Verfahren, kalibriert werden. Wenn ein Zwei-

Punkte-Kalibrierprotokoll verwendet wird, sollte die Temperatur den Standards der Temperatur des zu

überwachenden Umweltmediums so nahe wie möglich kommen. Beim empfohlenen Kalibrierverfahren

werden drei Lösungen eingesetzt. Zwei der Lösungen sollten Umgebungstemperatur haben, während die

dritte Lösung um mindestens 10 Grad Celsius von der Umgebungstemperatur abweichen muss. Durch

dieses Protokoll werden die Auswirkungen von Messwerten, die bei Temperaturen ermittelt werden, die

sich wesentlich von Umgebungstemperaturen in Labors unterscheiden, auf ein Mindestmaß beschränkt.

VORSICHTSMASSNAHMEN BEI MESSUNG UND KALIBRIERUNG

(1) Die Temperaturreaktion von ionenselektiven Elektroden ist nicht so vorhersehbar wie die der pH-

Sensoren. Daher muss beim ersten Einsatz der Sonde eine 3-Punkt-Kalibrierung durchgeführt werden.

Dadurch wird eine Standardeinstellung für die Temperaturauswirkung auf Ihren spezifischen Sensor

vorgenommen. Nach dieser ersten Kalibrierung können Sie die weniger zeitaufwändigen 2-Punkt- und 1-

Punkt-Routinen durchführen, um die 3-Punkt-Kalibrierung zu aktualisieren. Wir empfehlen jedoch nach

jedem Einsatz von 30 Tagen oder mehr eine erneute 3-Punkt-Kalibrierung.

(2) Ionen-selektive Elektroden stabilisieren sich unter Umständen nicht so schnell wie pH-Sensoren.

Achten Sie darauf, dass die Messwerte während aller Kalibrier-Routinen genügend Zeit zur Stabilisierung

haben.

(3) Ionen-selektive Elektroden weichen im Allgemeinen stärker ab als pH-Sensoren. Zur Überprüfung des

Abweichens geben Sie die Sonde nach Abschluss jedes Einsatzes in eines der Standards.

(4) Stickstoff-Maße sind gute Wachstumsmedien für eine Vielzahl von Organismen. Dieses Wachstum kann

den Stickstoffgehalt Ihrer Kalibriermaße erheblich reduzieren, was besonders bei der 1 mg/l-Lösung von

Bedeutung ist. Es ist am besten, für jeden Einsatz neue Kalibriermaße zu verwenden, aber wenn Sie Ihre

Lösungen zur erneuten Verwendung aufbewahren wollen, empfehlen wir eine gekühlte Lagerung, um das

Wachstum dieser Organismen auf ein Mindestmaß zu beschränken.

(5) Denken Sie daran, dass der Nitrat-Sensor, nachdem er den pH-Puffern ausgesetzt war, länger für die

Stabilisierung benötigt. Zur Beschleunigung dieses Prozesses weichen Sie den Sensor einige Minuten lang

Advertising
Dieses Handbuch ist für die folgenden Produkte bezogen werden: