Apple Soundtrack Pro 2 - Handbuch (Seite 340)

340 Kapitel 9 Mischen von Surround-Sound
Strategien für die Abmischung von Surround-Sound
Dieser Abschnitt bietet Richtlinien und Tipps zum Mischen von Surround-Sound-
Projekten.
Mischen von Surround-Dateien
Die grundlegenden Schritte beim Mischen sind bei Stereo- und Surround-Projekten
nahezu dieselben:
 Ausgleichen der relativen Lautstärkepegel zwischen Spuren
 Ausgleichen von Spuren zum Herstellen einer ausgeglichenen Stereoverteilung
 Hinzufügen von EQ, Komprimierung und anderen Effekten der Endbearbeitung
 Einstellen der endgültigen Projektlautstärke und Eliminieren der Übersteuerung
 Herstellen einer Klangperspektive durch räumliche Platzierung des Tons
Zwar gehört das Erstellen eines perspektivischen Klangeindrucks zum Stereo-Mischpro-
zess, doch ist genau dies der Aspekt, durch den sich Surround-Sound deutlich vom
Stereo-Sound unterscheidet. Beim Abmischen können Sie die Handlung des Films ver-
stärken, indem Sie die Klänge dynamisch innerhalb des umgebenden Klangfelds bewe-
gen. Damit Ihre Zuhörer ein „räumliches“ Klangerlebnis genießen können, müssen Sie
dieses Ziel bei der Vertonung unbedingt berücksichtigen. Wenn Sie beispielsweise
erreichen möchten, dass das Geräusch einer Explosion hinter dem Zuhörer ertönt,
müssen Sie den Ton bei der Abmischung auf die hinteren Kanäle legen. Beim Surround-
Mischen werden nicht nur zwei „hintere“ Kanäle hinzugefügt, auch der Subwoofer oder
LFE-Kanal kommt dazu, der mit einiger Wahrscheinlichkeit bei Filmszenen mit z. B. einer
Explosion eine wichtige Rolle spielen wird. Sie werden eine gewisse Zeit für die Pla-
nung der Platzierung der verschiedenen Elemente und die gewünschte Dynamik Ihres
Soundtracks vorsehen müssen.
Im Folgenden werden einige allgemeine Konzepte für die Generierung von Mehrkanal-
ton beschrieben:
 Verwenden Sie die Surround-Kanäle nur für Effekte. Erstellen Sie eine Stereomischung
und fügen Sie dann Toneffekte für die Klangoptimierung zu den Surround-Kanälen
hinzu. Klangeffekte und Foley-Aufnahmen können im Stereoraum platziert oder gezielt
dort platziert werden, wo sie im Bild oder außerhalb des Bilds geschehen.
 Erstellen Sie besondere Klänge für die hinteren Kanäle und den Tieftonkanal (das
Grollen eines Erdbebens, das Dröhnen von Pauken, das Geräusch eines über die
Köpfe hinweg fliegenden Düsenjets usw.) und fügen Sie diese zu einer Standard-
Stereomischung hinzu. (Zum Erzeugen des Klangs für den LFE-Kanal können Sie
tiefe Frequenzen mithilfe von Bandpass-Filtern aus dem Rest Ihres Klangmaterials
extrahieren.)
 Positionieren Sie Instrumente, Effekte und Stimmen beliebig im Klangfeld.