Rauschabstand, Übersteuerungsreserve und verzerrung – Apple Soundtrack Pro 2 Benutzerhandbuch

Seite 523

Advertising
background image

Anhang B

Audiogrundlagen

523

Rauschabstand

Jedes elektrische System produziert eine bestimmte Menge an elektrischen Störsigna-
len, die als Rauschen bezeichnet werden. Der systemimmanente Rauschpegel wird
Hintergrundrauschen (auch Grundrauschen oder Rauschmaß) genannt. Es ist nahezu
unmöglich, das Rauschen in einem elektrischen System vollständig zu unterdrücken,
doch Sie müssen sich keine Gedanken über das Rauschen machen, wenn Sie Ihre
Signale mit Pegeln aufnehmen, die weit über dem Grundrauschen liegen. Wenn Sie
Ihr Audiomaterial mit zu niedrigen Signalpegeln aufnehmen, ist beim Anhören eine
höhere Lautstärke erforderlich. Dadurch wird gleichzeitig auch die Lautstärke des
Hintergrundrauschens erhöht, was zu einem hörbaren Rauschen führt.

Je mehr ein Signal verstärkt wird, desto lauter wird das Rauschen. Es ist deshalb wich-
tig, einen möglichst großen Teil des Audiomaterials mit dem Nominalpegel (Idealpegel)
des Geräts aufzunehmen, der auf einem analogen Audiomessgerät mit 0 dB bezeich-
net ist.

Der Rauschabstand (oder Störspannungsabstand) ist die Differenz zwischen dem
Nominalaufnahmepegel und dem Hintergrundrauschen des Geräts und wird in der
Regel in dB gemessen. Beträgt der Rauschabstand eines analogen Magnetband-
geräts beispielsweise 60 dB, so bedeutet dies, dass das systemimmanente Rauschen
des Geräts um 60 dB unter dem idealen Aufnahmepegel liegt.

Übersteuerungsreserve und Verzerrung

Ist ein Audiosignal zu stark, „übersteuert“ es den Audioschaltkreis und verzerrt die
Form des Signals. Bei analogen Geräten nimmt die Verzerrung allmählich zu, wenn das
Audiosignal den Schaltkreis übersteuert. Bei einigen Audioaufzeichnungen kann diese
Art der Verzerrung der Aufnahme eine einzigartige „warme Klangfarbe” verleihen, die
mit digitalen Geräten nur schwer zu erzielen ist. Für die Audionachbearbeitung ist es
jedoch wünschenswert, dass das Signal möglichst rein und unverzerrt vorliegt.

Auf einem analogen Messgerät stellt 0 dB den idealen Aufnahmepegel dar. Es ist aller-
dings ein gewisser Spielraum für stärkere Signale vorhanden, bevor es zu einer Verzer-
rung kommt. Dieser Spielraum wird Übersteuerungsreserve genannt. Das bedeutet, dass
das Signal zeitweise über dem idealen Aufnahmepegel liegen kann, ohne dass es zu
einer Verzerrung kommt. Besonders bei sehr dynamischem und schwer vorhersehbarem
Audiopegel ist das Vorhandensein einer Übersteuerungsreserve bei der Aufnahme
unerlässlich. Obwohl Sie den Aufnahmepegel während der Aufzeichnung anpassen kön-
nen, können Sie das Vorkommen schneller, lauter Töne nicht immer rechtzeitig absehen.
Für den Fall, dass das Audiomaterial plötzlich laut wird, ist die zusätzliche Übersteue-
rungsreserve über dem Pegel von 0 dB vorhanden.

Advertising