Bittiefe – Apple Soundtrack Pro 2 Benutzerhandbuch

Seite 529

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Anhang B

Audiogrundlagen

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Bittiefe

Im Gegensatz zu analogen Signalen, die über einen unbegrenzten Bereich von Laut-
stärkepegeln verfügen, verwenden digitale Audio-Samples Binärziffern (Bits) für die
Darstellung der Stärke eines Audio-Samples. Die Präzision eines Samples wird durch
seine Bittiefe bestimmt. Höhere Bittiefen bedeuten, dass das Audiosignal beim Sam-
pling präziser dargestellt wird. Die meisten digitalen Audiosysteme arbeiten mit minde-
stens 16 Bit pro Sample, wodurch 65.536 mögliche Pegel dargestellt werden können
(bei 24-Bit-Samples können mehr als 16 Millionen Pegel dargestellt werden).

Die Bittiefe lässt sich am besten anhand eines einfachen Beispiels erklären. Stellen Sie
sich jedes digitale Audio-Sample als Leiter mit in gleichen Abständen angeordneten
Sprossen vor, die von absoluter Stille bis zur maximalen Lautstärke reichen. Jede Leiter-
sprosse ist ein möglicher Lautstärkepegel, den das Sample darstellen kann, während
der Abstand zwischen den Sprossen Zwischenwerte sind, die das Sample nicht darstel-
len kann.

Beim Abtasten eines Samples liegt der Audiopegel des analogen Signals häufig im
Bereich zwischen den einzelnen Sprossen. In diesem Fall muss das Sample auf den
Pegel der nächstgelegenen Sprosse gerundet werden. Die Bittiefe eines digitalen
Audio-Samples bestimmt, wie eng die Sprossen auf der Leiter zusammenliegen. Je
mehr Sprossen verfügbar sind (bzw. je weniger Abstand zwischen zwei Sprossen ist),
desto präziser kann das Originalsignal dargestellt werden.

Quantisierungsfehler treten auf, wenn ein digitales Audio-Sample nicht exakt dieselbe
Stärke des Audiosignals aufweist, die es haben müsste (mit anderen Worten: das digi-
tale Audio-Sample ist geringfügig höher oder tiefer als das Analogsignal). Quantisie-
rungsfehler werden auch als Rundungsfehler bezeichnet, weil das Original-Analog-
audiomaterial durch ungenaue Zahlenwerte dargestellt wird. Angenommen, ein Audio-
signal hat z. B. genau 1,15 Volt, aber der Analog-Digital-Converter rundet diesen Wert
auf 1 ab, weil dies der nächste verfügbare Bitwert ist. Dieser Rundungsfehler führt zu
Rauschen im digitalen Audiosignal. Dieses Quantisierungsrauschen ist zwar möglicher-
weise nicht direkt wahrnehmbar, kann aber durch die weitere digitale Verarbeitung
noch verstärkt werden. Verwenden Sie nach Möglichkeit immer die größtmögliche
Bittiefe, um Quantisierungsfehler zu vermeiden.

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