Apple Soundtrack Pro 2 Benutzerhandbuch

Seite 372

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Kapitel 11

Arbeiten mit Audioeffekten

Chorus

Chorus-Effekte geben mehrere Wiederholungen des verzögerten Signals wieder (wie
beim Nachhall), variieren jedoch die Verzögerungszeit für jede Wiederholung mithilfe
eines LFOs. Wie der Name impliziert, kann dieser Effekt den Ton verstärken und den
Eindruck erwecken, dass der Ton von vielen Instrumenten oder Stimmen zusammen
(Chor) erzeugt wird. Die geringfügigen Variationen bei der vom LFO erstellten Verzöge-
rungszeit simulieren die subtilen Unterschiede bei Takt und Tonhöhe, die hörbar sind,
wenn mehrere Personen zusammen musizieren. Durch Verwendung von Chorus-Effek-
ten erhält das Signal außerdem Volumen oder Reichhaltigkeit und zu tiefen oder konti-
nuierlichen Tönen kann Bewegung hinzugefügt werden.

Phasenschieber

Phasenschieber (Phase Shifters) erzeugen einen charakteristischen „rauschenden“
Klang, der durch Kombinieren des Originalsignals mit einer Kopie des Signals entsteht,
das relativ zum Original geringfügig verschoben ist. Dies bedeutet, dass die Amplitu-
den der beiden Klangwellen der Signale ihre höchsten und niedrigsten Punkte zu
geringfügig unterschiedlichen Zeitpunkten erreichen. Die Zeit zwischen den zwei
Signalen wird moduliert, normalerweise mithilfe eines LFO. Während die zwei Signale
verschoben werden, werden bestimmte, als Sperrfrequenzen bezeichnete Frequenzen
erzeugt, die Phasenschiebern ihren prägnanten Klang geben.

Der Hauptunterschied zwischen Chorus und Phasenverschiebung ist das Maß an Ver-
zögerungszeit. Chorus-Effekte verwenden normalerweise Verzögerungszeiten zwi-
schen 20 und 30 Millisekunden (ms), während Phasenschieber (und Flanger, vgl. unten)
normalerweise kürzere Verzögerungszeiten zwischen 1 und 10 ms verwenden.

Flanger

Flanger funktionieren ähnlich wie Phasenschieber, ändern jedoch zusätzlich die Ton-
höhe des verzögerten Signals leicht. Flanger-Effekte werden normalerweise verwen-
det, um eine drastischere Änderung zu erzeugen als durch die Phasenverschiebung.
Das Ergebnis wird manchmal als „spacig“ oder „Unterwasser“-Effekt beschrieben.

Alle Modulationseffekte enthalten Parameter für die Verzögerungsrate (auch als
Geschwindigkeit oder Frequenz bezeichnet), mit der Sie die minimale Verzögerungs-
zeit einstellen. Weitere Parameter sind die Tiefe (auch Breite oder Intensität), mit der
Sie einstellen, wie sehr der LFO die Verzögerungszeit moduliert, und die Mischung,
mit der Sie das Verhältnis des beeinflussten (nassen) Signals zum Original- (trocke-
nen) Signal steuern. Die Modulationseffekte können auch Parameter für die Rück-
kopplung
(oder Regenerierung) umfassen, durch die ein Teil der Ausgabe in das
Eingabesignal zurückgespeist wird.

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