Stereo-audiomaterial – Apple Soundtrack Pro 2 Benutzerhandbuch

Seite 525

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Anhang B

Audiogrundlagen

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Ziel ist es, die leisen Klänge (in unserem Beispiel das Zirpen der Grillen) lauter zu machen,
damit sie sich gegen die Nebengeräusche der Hörumgebung behaupten können. Ein
Ansatz könnte darin bestehen, den Pegel der gesamten Tonspur zu erhöhen. In diesem
Fall würden jedoch nicht nur die leisen Klänge lauter, sondern auch die lauten Klänge
(beispielsweise der einfahrende Zug), sodass es schließlich zu einer Verzerrung kommt.
Anstatt die Lautstärke Ihres Mixes insgesamt zu erhöhen, können Sie jedoch auch die
lauten Klänge komprimieren, sodass Ihr Lautstärkepegel den leisen Tönen näher kommt.
Sobald die lauten Klänge leiser sind (während die leisen Klänge auf demselben Lautstär-
keniveau bleiben), können Sie die Gesamtlautstärke des Mixes erhöhen, sodass die leisen
Klänge deutlicher zu hören sind, ohne dass die lauten Klänge verzerrt klingen.

Wird die Komprimierung gezielt eingesetzt, können durch eine Erhöhung der Gesamt-
lautstärke Ihres Mixes Nebengeräusche in der Hörumgebung kompensiert werden.
Wenn Sie ein Signal jedoch zu stark komprimieren, klingt es sehr unnatürlich. Wird
beispielsweise der Klang eines Flugzeugmotors auf die Lautstärke der Abendstimmung
auf einer ruhigen Waldlichtung reduziert und stellt man anschließend die Gesamtlaut-
stärke auf den Maximalwert ein, würden die Geräusche im Wald extrem verstärkt
werden.

Unterschiedliche Medien und Genres verwenden unterschiedliche Komprimierungs-
stufen. Radio- und TV-Werbespots setzen die Komprimierung ein, um eine gleichmä-
ßige „Klangwand“ zu erzeugen. Würde der Spot im Radio oder Fernsehen an einigen
Stellen zu leise, bestünde die Gefahr, dass die Zuschauer den Kanal wechselten. Dieses
Risiko wollen Werber und Sendeanstalten nicht eingehen. Kinofilme haben in der Regel
einen etwas größeren Dynamikbereich, da die Nebengeräusche in einem Kino gerin-
ger sind und die leisen Töne auch leise bleiben können.

Stereo-Audiomaterial

Das menschliche Ohr nimmt Klang in Stereo wahr, und das Gehirn kann anhand der
feinen Unterschiede der Klänge, die unser linkes und rechtes Ohr erreichen, Geräusche
in unserer Umgebung lokalisieren. Zum Rekonstruieren dieses Klangerlebens benöti-
gen Stereoaufnahmen zwei Audiokanäle über die Dauer des gesamten Aufnahme- und
Wiedergabeprozesses. Das Mikrofon muss korrekt positioniert sein, um ein Stereoab-
bild exakt erfassen zu können, und auch die Lautsprecher müssen korrekt im Raum
verteilt sein, damit eine präzise Stereowiedergabe gewährleistet ist.

Wenn ein beliebiger Teil des Gesamtpfads der Audioreproduktion einen der Audio-
kanäle eliminiert, wird das Stereobild insgesamt sehr wahrscheinlich beeinträchtigt.
Wenn z. B. bei Ihrem Wiedergabesystem ein CD-Player (zwei Audiokanäle) mit nur
einem Lautsprecher verbunden ist, hören Sie nicht das gewünschte Stereogesamtbild.

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