Retiming – Apple Compressor (4.0) Benutzerhandbuch

Seite 190

Advertising
background image

Kapitel 7

Erweiterte Funktionen

190

Pulldown-Kadenz
Wenn Filmmaterial unter Verwendung des Telecine-Prozesses in das NTSC-Videoformat über-
tragen wird, weist es eine konstante Pulldown-Kadenz auf, d. h., das 3:2-Muster ist konsistent
und nicht unterbrochen. Es ist relativ einfach, den Telecine-Effekt aus einem Clip mit konstanter
Kadenz zu entfernen, da Sie das Muster nur einmal bestimmen müssen.

Wenn Sie diese Clips, auf die die Telecine-Funktion angewendet wurde, als NTSC-Video bear-
beiten, erhalten Sie eine Videodatei, die eine unterbrochene Kadenz mit inkonsistentem 3:2-
Muster hat. Es ist wesentlich schwieriger, den Telecine-Pulldown aus diesem Clip zu entfernen,
da Sie ständig die Kadenz überprüfen müssen, um sicherzustellen, dass Sie beim Erstellen des
Videomaterials mit 23,98 fps nicht aus Versehen die falschen Halbbilder wählen.

Die im Lieferumfang von Compressor enthaltene Reverse Telecine-Funktion erkennt automatisch
unterbrochene Kadenzen und passt die Verarbeitung ggf. entsprechend an.

Retiming

Die im Bereich „Bildsteuerungen“ enthaltenen Steuerelemente für das Retiming dienen im
Wesentlichen zwei Zwecken:

Konvertieren der Bildrate des Videomaterials: In der Regel betrifft dies die Umwandlung von
NTSC- in PAL-Bildraten oder umgekehrt von PAL- in NTSC-Bildraten. Diese Funktion ver-
wendet nur die Einstellung im Einblendmenü „Konvertierung der Rate“ und wird bei Bedarf
automatisch konfiguriert.

Konvertieren der Geschwindigkeit des Videomaterials: Diese Art der Konvertierung ist erforder-
lich, wenn die vorhandenen Bilder mit einer anderen Bildrate wiedergegeben werden sollen
oder wenn (im Falle eines Zeitlupeneffekts) Zwischenbilder generiert werden müssen.

Falls die Ausgangsmediendatei Audiomaterial enthält, wird in allen Fällen auch die
Audiogeschwindigkeit geändert. Dabei wird die Tonhöhe des Audiomaterials so korrigiert, dass
es genau wie das Original klingt und eine andere Geschwindigkeit aufweist. Auf diese Weise ist
sichergestellt, dass die Synchronität zwischen Video- und Audiomaterial erhalten bleibt.

Wenn Sie sich eine Voreinstellung, die Retiming-Steuerungen verwendet, in der Vorschau
ansehen, wird das Video mit der neuen Bildrate bzw. Geschwindigkeit abgespielt. Da es aber
noch nicht mit den für die Bildsteuerungen festgelegten Einstellungen verarbeitet wurde,
ist die Qualität schlechter als in der endgültigen codierten Ausgabedatei. Die Tonhöhe des
Audiomaterials wird bei der Vorschau der Einstellung korrigiert.

Wichtig:

Wenn Sie die Retiming-Steuerelemente in Verbindung mit einer Voreinstellung ver-

wenden, die das Ausgabeformat „QuickTime-Film“ verwendet, und für die Audioeinstellung die
Option „Durchreichen“ wählen, wird die Audiogeschwindigkeit nicht geändert. Dies führt dazu,
dass das Audiomaterial mit dem Videomaterial nicht mehr synchron ist. Weitere Informationen
unter

Erstellen von QuickTime-Mediendateien

auf Seite 137.

Advertising