Metrohm 711 Liquino Benutzerhandbuch
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5.1 Wo bringt der Liquino 711 Vorteile
Liquino 711, Gebrauchsanweisung
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Dosierung gezielt gesteuert werden. Bei Verletzung einer Tempera-
turlimite kann eine bestimmte Aktion vorgesehen werden, z. B. Un-
terbruch der Dosierung bis die Temperatur wieder im zulässigen
Bereich ist, Unterbruch bis die Dosierung manuell fortgesetzt wird
(HOLD) oder Abbruch der Dosierung. Weiter kann durch Aktivierung
von Alarm-Pins der Remote-Schnittstelle ein Signal an externe Ge-
räte gesetzt werden. Mit Hilfe einer Relais-Box, z. B. der Metrohm
Relay-Box 731 können so beliebige Hilfsgeräte z. B. Kühlbäder,
Heizbäder, etc. geschaltet werden.
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Der Umgang auch mit kleinen und kleinsten Reagenzmengen ist
problemlos möglich. Es stehen verschiedene Dosiereinheiten mit
Zylindervolumen von 2 mL bis 50 mL zur Verfügung. Die kontinuier-
liche und kontrollierte Zugabe von Reagenzien ist bei allen Dosie-
reinheiten gewährleistet.
Sicherheitsaspekte
Durch den Ersatz von Tropftrichtern durch einen Liquino 711, an dem bis zu
vier Dosierantriebe angeschlossen werden können, ist es problemlos mög-
lich, einen Versuch zu automatisieren und dabei in einem geschlossenen
System zu arbeiten. Dies bedeutet:
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Es sind keine Schutzmassnahmen gegen agressive Dämpfe vorzu-
sehen. Dies gilt auch für die Vorbereitung der Reagenzien. Vorheri-
ges Abwiegen oder Abmessen der Reagenzmengen entfällt. Die di-
rekte Entnahme aus Vorratsbehältern ist dank unterschiedlicher
Flaschenadapter/ Schraubgewinden aus gängigen Chemikalienbe-
hältern und Originalgebinden möglich.
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Der direkte Kontakt mit den Chemikalien entfällt. Dank den Liquino-
Funktionen 'PREP' und 'EMPTY', die das automatisierte Füllen und
Entleeren der Dosiereinheiten gewährleisten.
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Äussere Einflüsse z. B. Luftfeuchtigkeit, können in einem geschlos-
senen System ausgeschlossen werden. Dies erhöht die Reprodu-
zierbarkeit der Versuche beträchtlich.
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Während die Dosierantriebe mit den Reagenzien direkt bei der Ver-
suchsapparatur stehen, kann der Liquino 711 und damit die Elekt-
ronik ausserhalb des Abzuges plaziert werden. Dies ermöglicht ei-
nerseits, die Bedienung der Versuchsanlage bei geschlossenem
Abzugsfenster und erhöht die Lebenszeit des Liquino 711 auch in
rauhem Umfeld.
Programmierbare Abläufe
Handlungsabläufe können Schritt für Schritt als Sequenzablauf program-
miert werden. Ein Versuch kann vollständig automatisiert werden. Dies be-
deutet die Reduzierung möglicher Gefahrenpotentiale und Erhöhung der
Reproduzierbarkeit.
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Die einzelnen Dosierschritte können als separate Methoden ge-
speichert werden und in einer Ablaufsequenz nach Bedarf pro-
grammiert werden.
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Befehle zum zeitlichen Ablauf können ergänzend zu den Dosier-
schritten in die Ablaufsequenz eingefügt werden, siehe Seite 91.
Der Einbau von Wartezeiten (beim Abwarten von Reaktionszeiten),
Startverzögerungen oder Starten von Abläufen (auch einzelner Teil-