11 seq – komplexe abläufe im griff – Metrohm 711 Liquino Benutzerhandbuch

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3.2 Bedienungslehrgang

Liquino 711, Gebrauchsanweisung

52

3.2.11

SEQ – komplexe Abläufe im Griff


Beispiel: Herstellung von Phenolazonaphtol. Die Kurzbeschreibung der Syn-
thesevorschrift könnte so aussehen:

„Legen Sie 0.1 Mol frisch destilliertes Anilin vor und geben Sie 0.3 Mol einer
halbkonzentrierten Salzsäure dazu. Die Temperatur soll unter ca. 10°C gehalten
werden. Nach Abkühlen des Gemisches auf 0°C wird eine Lösung von 0.1 Mol
NaNO

2

dazugegeben, so daß die Temperatur 5°C nicht überschreitet. Am Ende

der Zugabe wird eine 8%-ige β-Naphthol Lösung (2 molar) zudosiert. Auch hier
soll die Temperatur ca. 10°C nicht übersteigen.“

Diese Vorschrift kann in folgende Schritte aufgeteilt werden:

1.

Temperaturkontrolliertes Versetzen des Anilin mit halbkonzentrierter Salzsäu-

re (Temperatur kleiner als ca. 10 °C).

2.

Pause von 5 Minuten für die Abkühlung auf 0 °C.

3.

Temperaturkontrollierte Diazotierung (Temperatur kleiner als 5 °C).

4.

Pause von 1 Minute.

5.

Temperaturkontrollierte Azokupplung (Temperatur kleiner als ca. 10 °C) mit

β-Naphthol.


Die einzelnen Zugaben mit Temperaturkontrolle können mit einer XDOS-
Methode bewältigt werden. Um aber den ganzen Vorgang zu automatisieren,
steht Ihnen der SEQ-Modus zur Verfügung. Er erlaubt Ihnen einzelne XDOS-
und auch andere Methoden aneinanderzureihen. Dazwischen sind Pausen und
die Steuerung von anderen Geräten möglich.

Voraussetzung / Vorbereitung


Sie benötigen folgende Geräte und Zubehör:

den neuen Liquino 711

3 Dosinos 700 mit je einer 50 mL-Dosiereinheit 710.

einen Drucker mit Kabel, falls Sie den Vorgang dokumentieren möchten

(siehe Seite 17).

einen Vierhalskolben.

Kühlvorrichtung. (Falls Sie ein entsprechendes Kühlbad verwenden, könnte

dies sogar vom Liquino über die Remote-Schnittstelle ein- und ausgeschal-
tet werden.)


Definieren Sie Dosiereinheiten, die den Verschlauchungen der verwendeten
Dosinos entsprechen. Dieser Vorgang ist auf Seite 22 beschrieben.

Methode editieren


Für die drei temperaturkontrollierten Dosierungen müssen Sie drei verschiede-
ne XDOS-Methoden definieren, diese jeweils unter „USER METHOD“ speichern
und sie dann im entsprechenden Schritt in der SEQ-Methode selektieren. Das
Speichern einer Methode, die Sie editiert haben, können Sie auf Seite 128
nachlesen.

Wie Sie die erste XDOS-Methode (Vorlage) erstellen können, finden Sie im Ka-
pitel „XDOS – Temperaturkontrolliertes Dosieren“ auf Seite 47.

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