NORD Drivesystems BU0200 Benutzerhandbuch

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2 Montage und Installation

BU 0200 DE-4411

technische Änderungen vorbehalten

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2.5 Verdrahtungsrichtlinien

Die Frequenzumrichter wurden für den Betrieb in industrieller Umgebung entwickelt. In dieser Umgebung
können hohe Amplituden elektromagnetischer Störungen auf den Frequenzumrichter einwirken. Im Allge-
meinen gewährleistet eine fachgerechte Installation einen störungsfreien und gefahrlosen Betrieb. Um die
Grenzwerte der EMV-Richtlinien einzuhalten, sollten die nachstehenden Hinweise berücksichtigt werden.

(1) Stellen Sie sicher, dass alle Geräte im Schaltschrank oder Feld über kurze Erdungsleitungen mit gro-

ßem Querschnitt, die an einem gemeinsamen Erdungspunkt oder einer Erdungsschiene angeschlos-
sen sind, gut geerdet sind. Besonders wichtig ist es, dass jedes an den Frequenzumrichtern ange-
schlossene Steuergerät (z.B. ein Automatisierungsgerät) über eine kurze Leitung mit großem Quer-
schnitt mit demselben Erdungspunkt verbunden ist, wie der Frequenzumrichter selbst. Es sollten flache
Leitungen mit möglichst großer Oberfläche (z.B. Metallbügel) bevorzugt werden, da sie bei hohen Fre-
quenzen eine geringere Impedanz aufweisen.

(2) Der PE-Leiter, des über den Frequenzumrichter gesteuerten Motors, ist möglichst direkt an den Er-

dungsanschluss des zugehörigen Frequenzumrichters anzuschließen. Das Vorhandensein einer zent-
ralen Erdungsschiene und das Zusammenführen aller Schutzleiter auf diese Schiene gewährleisten in
der Regel einen einwandfreien Betrieb. (siehe auch Kap. 9.3 / 9.4 (EMV))

(3) Soweit möglich sind für Steuerkreise geschirmte Leitungen zu verwenden. Dabei sollte der Schirm am

Leitungsende sorgfältig abschließen und es sollte darauf geachtet werden, dass die Adern nicht über
lange Strecken ungeschirmt verlaufen.

Der Schirm von Analog-Sollwert-Kabeln sollte nur einseitig am Frequenzumrichter geerdet werden.

(4) Die Steuerleitungen sind von den Lastleitungen möglichst entfernt zu verlegen, unter Verwendung ge-

trennter Leitungskanäle etc. Bei Leitungskreuzungen soll nach Möglichkeit ein Winkel von 90° herge-
stellt werden.

(5) Stellen Sie sicher, dass Schütze und Brems-Spulen in den Schränken entstört sind, entweder durch

RC-Beschaltung im Fall von Wechselspannungsschützen oder durch „Freilauf-“ Dioden bei Gleich-
stromschützen, wobei die Entstörmittel an den Schützspulen anzubringen sind. Varistoren zur
Überspannungsbegrenzung sind ebenfalls wirksam. Diese Entstörung ist insbesondere dann wichtig,
wenn die Schütze von den Relais im Frequenzumrichter gesteuert werden.

(6) Für die Lastverbindungen (ggf. Motorkabel) sollten geschirmte oder bewehrte Kabel verwendet werden

und die Abschirmung/ Bewehrung ist an beiden Enden zu erden, nach Möglichkeit direkt am Frequen-
zumrichter-PE.

Darüber hinaus ist unbedingt auf EMV-gerechter Verdrahtung zu achten. (siehe auch Kap. 9.3 / 9.4
(EMV) ).

Bei der Installation der Frequenzumrichter darf unter keinen Umständen gegen

die Sicherheitsbestimmungen verstoßen werden!

HINWEIS

Die Steuerleitungen, Netzleitungen und Motorleitungen müssen getrennt verlegt werden. Auf
keinen Fall dürfen sie in dem selben Schutzrohr/ Installationskanal verlegt werden.

Der Test für Hochspannungsisolierungen darf nicht an Kabeln angewendet werden, die an
den Frequenzumrichter angeschlossen sind.

ACHTUNG

Bei Verwendung einer Parameterbox SK

PAR-3H darf diese nie gleichzeitig am

Frequenzumrichter und am PC angeschlossen sein, da Potentialverschiebungen
insbesondere am PC zu Beschädigungen führen können. (Siehe auch Handbuch BU0040.)

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