Grundlagen profibus-dp, Systemvorstellung, Profibus-dp – BECKHOFF BC3100 Benutzerhandbuch
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Grundlagen PROFIBUS-DP
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Grundlagen PROFIBUS-DP
Systemvorstellung
Der PROFIBUS genießt eine große Akzeptanz in der Automatisierungs-
technik durch seine Offenheit und seine herstellerübergreifende Verbrei-
tung. Entstanden ist der PROFIBUS innerhalb eines Verbundprojektes
Feldbus. Ziel des Projektes war die Verabschiedung eines Standards. Heu-
te sind eine Vielzahl unterschiedlicher Produkte, die dem Standard DIN
19245 Teil 1 und Teil 2 entsprechen, von unabhängigen Herstellern ver-
fügbar. Der Betrieb normkonformer PROFIBUS - Geräte an einem Bussys-
tem ist sichergestellt.
PROFIBUS legt die technischen und funktionellen Merkmale eines seriel-
len Feldbussystems fest, mit dem verteilte digitale und analoge Feldauto-
matisierungsgeräte im unteren (Sensor-/Aktuator-Ebene) bis mittleren Leis-
tungsbereich (Zellen - Ebene) vernetzt werden können. PROFIBUS unter-
scheidet Master und Slave - Geräte. Master Geräte bestimmen den Da-
tenverkehr auf dem Bus.
Ein Master darf Nachrichten ohne externe Aufforderung aussenden, wenn
er im Besitz der Buszugriffsberechtigung ist. Master werden im PROFIBUS
– Protokoll auch als aktive Teilnehmer bezeichnet.
Slave Geräte sind Peripheriegeräte. Typische Slave Geräte sind Sensoren,
Aktoren, Meßumformer und Beckhoff Buskoppler bzw. Busklemmen-
Controller. Sie erhalten keine Buszugriffsberechtigung, d. h. sie dürfen nur
empfangene Nachrichten quittieren oder auf Anfrage eines Masters Nach-
richten an diesen übermitteln. Slaves werden auch als passive Teilnehmer
bezeichnet.
PROFIBUS-DP
PROFIBUS-DP ist für den schnellen Datenaustausch auf der Sensor -
Aktor Ebene konzipiert. Hier kommunizieren zentrale Steuergeräte (wie
z.B. Speicherprogrammierbare Steuerungen) über eine schnelle, serielle
Verbindung mit dezentralen Eingangs- und Ausgangs - Geräten. Der Da-
tenaustausch mit diesen dezentralen Geräten erfolgt vorwiegend zyklisch.
Die zentrale Steuerung (Master) liest die Eingangs - Informationen von den
Slaves und schreibt die Ausgangs - Informationen an die Slaves. Hierbei
muß die Buszykluszeit kürzer sein, als die Programmzykluszeit der zentra-
len Steuerung, die in vielen Anwendungsfällen unter 10 ms liegt.
Ein hoher Datendurchsatz alleine genügt nicht für den erfolgreichen Ein-
satz eines Bussystems. Vielmehr muß die einfache Handhabung, gute
Diagnosemöglichkeiten und eine störsichere Übertragungstechnik gegeben
sein, um die Anforderungen der Anwender zu erfüllen. Bei PROFIBUS-DP
wurden diese Eigenschaften optimal kombiniert.
Für die Übertragung von 512 Bit Eingangs- und 512 Bit Ausgangs - Daten
verteilt auf 32 Teilnehmer benötigt PROFIBUS-DP bei einer Übertragungs-
geschwindigkeit von 12 MBit/s weniger als 2 ms. Die Forderung nach einer
kurzen Systemreaktionszeit wird damit erfüllt.