BECKHOFF BC3100 Benutzerhandbuch

Seite 23

Advertising
background image

Grundlagen PROFIBUS-DP

BC3100

23

Datenverkehr zwischen
DPM1 und den DP-Slaves

Der Datenverkehr zwischen dem DPM1 und den ihm zugeordneten DP -
Slaves wird in einer festgelegten immer wiederkehrenden Reihenfolge
automatisch durch den DPM1 abgewickelt. Bei der Projektierung des Bus-
systems legt der Anwender die Zugehörigkeit eines DP - Slaves zum
DPM1 fest. Weiterhin wird definiert, welche DP - Slaves in den zyklischen
Nutzdatenverkehr aufgenommen oder ausgenommen werden sollen.

Der Datenverkehr zwischen dem DPM1 und den DP - Slaves gliedert sich
in Parametrierungs -, Konfigurierungs - und Datentransfer - Phasen. Bevor
ein DP - Slave in die Datentransferphase aufgenommen wird, prüft der
DPM1 in der Parametrierungs - und Konfigurations - Phase, ob die projek-
tierte Sollkonfiguration mit der tatsächlichen Gerätekonfiguration überein-
stimmt. Bei dieser Überprüfung muß der Gerätetyp, die Format- und Län-
geninformationen sowie die Anzahl der Ein- und Ausgänge übereinstim-
men. Der Benutzer erhält dadurch einen zuverlässigen Schutz gegen Pa-
rametrierungsfehler. Zusätzlich zum Nutzdatentransfer, der vom DPM1
automatisch durchgeführt wird, besteht die Möglichkeit neue Parametrie-
rungsdaten auf Anforderung des Benutzers an die DP - Slaves zu senden.

Schutzmechanismen

Im Bereich der dezentralen Peripherie ist es aus Sicherheitsgründen erfor-
derlich, die Systeme mit hochwirksamen Schutzfunktionen gegen Fehlpa-
rametrierung oder Ausfall der Übertragungseinrichtungen zu versehen.
PROFIBUS-DP verwendet Überwachungsmechanismen beim DP - Master
und bei den DP - Slaves. Sie werden als Zeitüberwachungen realisiert.
Das Überwachungsintervall wird bei der Projektierung des DP - Systems
festgelegt.

Beim DP - Master

Der DPM1 überwacht den Nutzdatentransfer der DP - Slaves mit dem Da-
ta_Control_Timer. Für jeden zugeordneten DP - Slave wird ein eigener
Überwachungs – Zeitgeber benutzt. Die Zeitüberwachung spricht an, wenn
innerhalb eines Überwachungsintervalls kein ordnungsgemäßer Nutzda-
tentransfer erfolgt. In diesem Fall wird der Benutzer informiert. Falls die
automatische Fehlerreaktion (Auto_Clear = True) freigegeben wurde, ver-
läßt der DPM1 den Operate - Zustand, schaltet die Ausgänge der zugehö-
rigen DP - Slaves in den sicheren Zustand und geht in den Clear – Be-
triebszustand über.

Beim DP – Slave

Der DP – Slave führt zur Erkennung von Fehlern des DP - Masters oder
der Übertragungsstrecke die Ansprechüberwachung durch. Findet inner-
halb des Ansprechüberwachungsintervalls kein Datenverkehr mit dem
zugeordneten DP – Master statt, dann schaltet der DP - Slave die Ausgän-
ge selbständig in den sicheren Zustand. Zusätzlich ist für die Ein- und
Ausgänge der DP - Slaves beim Betrieb in Multi - Master - Systemen ein
Zugriffsschutz erforderlich damit sichergestellt ist, daß der direkte Zugriff
nur vom berechtigten Master erfolgt. Für alle anderen DP - Master stellen
die DP - Slaves ein Abbild der Eingänge und Ausgänge zur Verfügung, das
von jedem beliebigen DP - Master auch ohne Zugriffsberechtigung gelesen
werden kann.

Ident Nummer

Jeder DP - Slave und jeder DPM1 muß eine individuelle Ident - Nummer
haben. Sie wird benötigt, damit ein DP - Master ohne signifikanten Proto-
koll - Overhead die Typen der angeschlossenen Geräte identifizieren kann.

Advertising